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Die Katze, die hoch hinaus wollte: Roman

Die Katze, die hoch hinaus wollte: Roman

Titel: Die Katze, die hoch hinaus wollte: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Jackson Braun
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ferner. Ich habe meine Erbschaft an den Klingenschoen-Gedenkfonds übergeben. Ich habe nichts damit zu tun.« In Wirklichkeit machte er dem Fonds Vorschläge, doch er sah keinen Grund, das zu erwähnen.
    »Wir wissen alle noch, was Sie für Junktown getan haben, als Sie beim Daily Fluxion arbeiteten, Mister Qwilleran. Ihre Artikelserie in der Zeitung hat uns wirklich wachgerüttelt und die Wiederbelebung des Viertels eingeleitet.«
    Er strich sich über den Schnurrbart und dachte an den denkwürdigen Winter, den er in jenem verslumten Stadtteil verbracht hatte. »Ich muß zugeben, daß meine Zeit in Junktown mein Interesse an der Erhaltung alter Gebäude geweckt hat«, sagte er, »und theoretisch unterstütze ich Ihr Anliegen, obwohl ich gar nicht beurteilen kann, ob es durchführbar ist.«
    »Oh, aber Sie sollten das Casablanca sehen!« sagte sie enthusiastisch. »Die Experten meinen, daß man etwas Tolles daraus machen könnte.« Jetzt erinnerte sich Qwilleran langsam an sie. Amberina war die am wenigsten verrückte von den drei Schicksalsschwestern. »Das Gebäude war einmal sehr imposant«, sagte sie. »Es ist einiges daran geändert worden, aber die Architekten sagen, das kann man rückgängig machen. Es könnte wieder ein vornehmes Wohnhaus werden, und das würde Junktown enormen Auftrieb geben. Im Augenblick ist das Casablanca... nun, die Bewohner sind ein bunter Haufen. Aber interessant! Vor allem Singles, aber auch einige Paare, nicht notwendigerweise verheiratet. Wir haben Weiße, Schwarze, Asiaten, Leute lateinamerikanischer Abstammung... Yuppies, Künstler, Lastwagenfahrer, reiche Witwen, Collegestudenten, ein paar atemberaubende Callgirls und einige Penner und Verrückte, aber sie sind harmlos.«
    »Das klingt ja unwiderstehlich.«
    »Ich wohne selbst im Casablanca«, sagte sie mit einem kleinen hysterischen Lachen.
    Jetzt fiel Qwilleran noch mehr über Amberina ein. Sie hatte dunkles Haar, sehr schöne blaue Augen (trug vermutlich Kontaktlinsen) und einen Ehemann. Doch jetzt redete sie, als lebe sie alleine. »Ich würde es mir gerne mal ansehen.«
    »Mary läßt Ihnen ausrichten, daß die Penthaus-Wohnung unterzuvermieten wäre und daß sie sehr schön eingerichtet ist. Vielleicht möchten Sie herunterkommen und eine Zeitlang hierbleiben.«
    »Nun, ich weiß nicht...«
    »Sie sollten sich rasch entscheiden, Mister Qwilleran, weil die Bauunternehmer auf die Besitzerin des Gebäudes Druck ausüben, damit sie es an sie verkauft. RUCK wird schon langsam nervös.«
    »Wer ist die Besitzerin?«
    »Wir nennen sie die Gräfin. Sie ist fünfundsiebzig Jahre alt. Sie hat ihr ganzes Leben im Casablanca gewohnt und hat noch immer dieselbe Wohnung. Ich bin sicher, Sie könnten sie dazu bringen, das Haus an Ihren Gedenkfonds zu verkaufen, Mister Qwilleran. Sie sind ein sehr charmanter Mann.«
    »Nicht immer«, wehrte er mit gespielter Bescheidenheit ab und glättete seinen Schnurrbart. Er wußte ganz genau, wie überzeugend er auf Frauen wirkte, besonders auf ältere. »Sollte ich wirklich hinunterfahren«, sagte er langsam und nachdenklich, »dann müßte ich meine Katzen mitbringen. Sind Haustiere erlaubt?«
    »Katzen ja, Hunde nicht. Hier im Haus wimmelt es nur so von Katzen.« Amberina kicherte. »Es gibt Leute, die nennen es das Casablanca Cathouse, der Katzenpuff.«
    »Sagten Sie, es sei ein Penthaus frei?« fragte er mit wachsendem Interesse.
    »Sie wären begeistert! Die Wohnung ist wirklich phantastisch. Sie hat eine im Boden eingelassene Wohnlandschaft und ein Dachfenster und Zierbäume... und eine traumhafte Aussicht... und eine Terrasse...«
    »Ich rufe Sie morgen zurück. Ich muß das mit meinen Bossen besprechen«, sagte Qwilleran scherzhaft, womit er die Katzen meinte.
    »Lassen Sie sich nicht zu lange Zeit«, ermahnte sie ihn. »Wenn der alten Dame irgend etwas zustößt, sagt Mary, dann wird das Gebäude an die Bauunternehmer verkauft, damit die Erben ausbezahlt werden können.«
    Als er aufgelegt hatte, stellte er rasch einige Überlegungen an. Erstens: Er hatte jetzt drei Jahre ausschließlich in Moose County verbracht; in dieser ganzen Zeit war er nur ein einziges Mal zu einem Abendessen im Presseclub in den Süden hinuntergeflogen. Zweitens: Der Winter stand bevor, und die Winter in Moose County waren nicht nur hart, sondern auch endlos. Drittens: Die Sache mit dem gefährdeten Casablanca wäre eine gute Gelegenheit, den vereisten Gehsteigen und den drei Meter hohen Schneewehen von Pickax zu

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