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Die Katze namens Eisbär

Die Katze namens Eisbär

Titel: Die Katze namens Eisbär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cleveland Amory
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Intelligenzquotienten war auch dabei:
    Anzahl der BefehleIQ-Bewertung
    60 und mehrunter Durchschnitt
    50-59leicht unter Durchschnitt
    40-49Durchschnitt
    30-39über Durchschnitt
    29 oder wenigersehr intelligent
    Diesmal klappte es nicht. Ohne den gefüllten Freßnapf auf der anderen Seite sah Eisbär keinen Sinn darin, große Sprünge zu machen. Seine Punktzahl verschweige ich schamhaft. Meine Befehle überhörte er einfach. Nur ein einziges Mal folgte er und sprang – als er hoffte, damit mir und dem Reifen ein für allemal zu entkommen.
    Was die Anzahl der Befehle angeht, so hörte ich bei hundert zu zählen auf. Eisbär schaffte nicht einmal eine unterdurchschnittliche Leistung; er rutschte total von der Tabelle. Und nach diesem Zirkus hatte er von allem, was einem Reifen auch nur im entferntesten ähnlich sah, die Nase so voll, daß ich glaube, er wäre selbst auf ein Kind mit einem Hula-Hoop-Reifen losgegangen.
    Eines immerhin lernte ich von Dr. Greene – daß es offenbar sehr wichtig ist, welche Position man beim Gespräch mit seiner Katze einnimmt. Jahrelang hatte ich mich mit Eisbär unterhalten, wie es sich gerade ergab – vertraulich, von Angesicht zu Angesicht, aus einiger Entfernung oder sogar von Zimmer zu Zimmer, und seine »Ajaus« waren stets klar und deutlich zu mir durchgedrungen, und ich hatte nie Mühe gehabt, sie zu interpretieren. Aber wenn ich ein Profi im Dialog werden wollte, mußte ich, wie Dr. Greene sagte, vom hohen Roß herunterkommen. Und keinesfalls durfte ich Eisbär beim Gespräch ins Gesicht sehen.
    Ganz langsam und gemächlich, hieß es da, solle man in Kauerstellung hinuntergehen, bis man auf gleicher Höhe mit der Katze sei. Erst dann solle man ihr langsam den Blick zuwenden, aber dabei unbedingt die Augen halb schließen.
    »Wenn Ihr Blick dann dem Ihrer Katze begegnet«, ging es weiter, »zwinkern Sie mehrmals… Ist die Katze mit der Annäherung einverstanden, wird sie dies vielleicht zeigen, indem sie ebenfalls zwinkert oder eines der Begrüßungssignale gibt, die bereits beschrieben wurden.«
    Leider klappte diese Form der Annäherung zwischen mir und Eisbär überhaupt nicht. Anstatt zurückzuzwinkern, starrte mich Eisbär mit einem Blick an, der klar sagte, ich solle mich ganz ruhig verhalten, bis die Männer in den weißen Kitteln kämen; dann sollte ich aufstehen und ihnen widerstandslos folgen.
    Aber Dr. Greene hatte noch andere Vorschläge. Er meinte beispielsweise, ich solle wie eine Katze meine Stirn an die Eisbärs legen und reiben. Das drücke Herzlichkeit und Zuneigung aus.
    Das ging mir denn doch zu weit. Ich hatte keine Lust, mir von irgendeinem dahergelaufenen Fremden vorschreiben zu lassen, wie ich mich meiner eigenen Katze anzunähern und ihr meine Zuneigung zu zeigen hatte. Im übrigen glaubte ich trotz aller Enttäuschungen, die ich erlebt hatte, keinen Moment lang, daß Eisbär dumm sei. Der Dumme war offensichtlich ich selbst; ich hatte kein Talent zum Katzendompteur. Und damit hatte Eisbär natürlich auch nicht die geringste Chance, es mit all den anderen, von weit begabteren Dompteuren gedrillten weißen Katzen aufzunehmen.
    Ich hatte genug von dieser ganzen Katzenschulung – ich bin immer schon ein recht ungeduldiger Mensch gewesen – und rief kurz entschlossen eine Freundin an, Linda Hanrahan, die hervorragend mit Tieren umzugehen verstand. Ich bat sie, herüberzukommen und ihr fachmännisches Urteil abzugeben, nicht nur über mich als Dompteur, sondern auch über Eisbärs Chancen, sich im Film selbst zu spielen.
    Als sie ankam, erzählte ich ihr erst einmal meine traurige Geschichte: daß es mir nie gelungen war, Eisbär mehr beizubringen, als an der Leine zu gehen und auf dem Platz zu bleiben – und daß er auch das nur tat, wenn er sich sowieso schon niedergelegt hatte.
    Als Eisbär hereinkam, warf ihm Mrs. Hanrahan nur einen kurzen Blick zu und sagte: »Platz!« Und tatsächlich, er legte sich nieder. Danach setzte sich Mrs. Hanrahan.
    »Wenn man einer Katze etwas beibringen möchte«, sagte sie, »muß man sie überlisten. Wir müssen sie glauben machen, das, was wir von ihr verlangen, sei nicht etwas, das sie für uns tun soll, sondern vielmehr etwas, das wir für sie tun wollen.«
    Ich hatte gewisse Schwierigkeiten, das zu verstehen, darum fuhr Mrs. Hanrahan in ihren Erklärungen fort. Sie und ihr Mann Joe, erzählte sie, hatten drei abgerichtete Katzen, und alle drei arbeiteten nur gegen Belohnung. Tyrone, zum Beispiel, ihr grauer

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