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Die Katze riecht Lunte

Die Katze riecht Lunte

Titel: Die Katze riecht Lunte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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auf Menschen geballert, seit das Schießpulver erfunden wurde. Davor haben die Indianer Pfeil und Bogen, Keulen und Messer benutzt. Töten ist mit unser liebster Zeitvertreib«, kommentierte Tally trocken.
    »Da ist was dran.« Pewter, gebannt von der Neuigkeit, gab der alten Dame recht.
    »Ja, aber das hier -« Tucker wurde von Susan unterbrochen, die weiterberichtete.
    »Das einzig Gute ist, dass er nicht direkt am Fleischhaken festgemacht war. Wenigstens hing er an Handschellen.«
    »Die Handschellen geben mir zu denken.« Murphy ging auf dem Schalter auf und ab.
    »Warum?« Tuckers rosa Zunge stach von ihren weißen Fangzähnen ab.
    »Dahinter steckt Überlegung. Ich möchte wissen, wie lange Tommy die Handschellen trug, bevor er ermordet wurde.«
    Pewter legte die Ohren an, dann richtete sie sie wieder nach vorn. »Folter?«
    »Physisch oder psychisch … oder sogar sexuell. Die Handschellen machen mir zu schaffen.«

 
29
     
    Die nächste Nachricht des Tages, die nicht ganz so erschütternd war wie die Entdeckung von Tommy Van Allens Leiche, betraf Archie Ingram. Als Deputy Cooper ihn im Bezirksbüro zu der Schießerei bei Oak Ridge vernahm, fragte er sie nach dem Mord an Van Allen.
    Er sagte, er habe es in seinem Funkradio gehört.
    Cooper, skeptisch, ob eine solche Information sich tatsächlich so schnell über Privatfunk verbreitet haben konnte, bohrte nach. Er verlor die Beherrschung und knallte ihr eine.
    Der Bezirksbeauftragte saß wegen tätlichen Angriffs auf eine Beamtin im Gefängnis. Er konnte frühestens am nächsten Morgen gegen Kaution entlassen werden.
    Cynthia, die froh war, Archie in die Schranken gewiesen zu haben, telefonierte dennoch herum, um Archies Geschichte zu überprüfen. Dabney Shiflett hatte die Neuigkeit im Privatfunk verbreitet, nebst einem höchst unschmeichelhaften Porträt des Mannes, der ihn soeben gefeuert hatte.
    Da Wilson McGaughey einen Pkw fuhr, keinen Lkw, und nicht über ein Funkgerät verfügte, rechnete Dabney zu Recht damit, dass Tage vergehen würden, bis McGaughey erfuhr, was über ihn verbreitet worden war. Diese kleine Rache spendete Dabney ein wenig Trost.

 
30
     
    Nach der Entdeckung der Leiche fuhren Harry und Mrs Hogendobber noch am selben Abend zu Tommy Van Allens Haus. Helen Dodds, seine Haushälterin, die auf die sechzig zuging, dankte ihnen für die angebotene Hilfe, wollte aber nichts entscheiden, bevor Jessica, Tommys getrennt lebende Ehefrau, aus Aiken, South Carolina, eingetroffen war. Sie wurde für den nächsten Morgen erwartet. Aileen Ingram, Archies Frau, kam zu ihnen ins Wohnzimmer.
    Mrs Dodds sagte, alle seien vorbeigekommen, um Beistand zu leisten – die Tuckers, Reverend Jones, Sarah Vane-Tempest, Mim und Little Mim, einfach alle, egal, was sie sonst zu tun hatten. Sie sei dankbar, fuhr sie fort, und bedaure nur, dass Tommy nicht gewusst habe, wie viele Freunde er hatte. Dann brach sie in Tränen aus.
    Aileen, zierlich und kraushaarig, legte Helen den Arm um die Schultern. »Ach, Helen, das ist alles so traurig.« Sie sah Miranda an. »Helen meint, es sei ihre Schuld.«
    Helen fing wieder an zu schluchzen. »Ich habe mich immer bemüht, den Überblick über Tommys Terminkalender zu behalten, aber in letzter Zeit bin ich nicht mehr mitgekommen, und« – sie senkte die Stimme – »er hatte Geheimnisse.«
    Helen war eine gute Freundin von Aileens verstorbener Mutter gewesen, und Aileen stand der älteren Frau auch jetzt noch nahe. Sobald sie die Nachricht gehört hatte, war sie zu Helen geeilt.
    »Helen, es ist nicht Ihre Schuld. Möglicherweise auch nicht mal Tommys. Es geschehen die abscheulichsten Dinge.«
    Bevor Miranda Helen himmlischen Beistand in Aussicht stellen konnte, schockierte Helen alle mit dem Ausbruch: »Hoffentlich erwischen sie ihn. Ich hoffe, wer Tommy ermordet hat, verschmort auf dem elektrischen Stuhl!«
    Harry unterband Mirandas Versuch, die Gerechtigkeit des Herrn zu schildern. »Helen, Sheriff Shaw wird der Sache auf den Grund gehen. Wir alle müssen Augen und Ohren offen halten. Die geringste Kleinigkeit kann von Bedeutung sein.«
    Mrs Murphy kletterte vom Transporter. Tucker war in der Fahrerkabine eingeschlossen und beklagte sich bitterlich. Pewter war in Market Shifletts Laden geblieben und würde auf dem Heimweg abgeholt werden.
    Tommys feuerroter Porsche 911 Targa stand in der Garage. Tommy, Vane-Tempest und Blair Bainbridge hatten sich mit besonderem Vergnügen gegenseitig im Konsum überboten. Murphy

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