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Die Katze riecht Lunte

Die Katze riecht Lunte

Titel: Die Katze riecht Lunte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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aufgestellt werden. Sie hat eine Kapelle engagiert. Ihre Mutter leiht ihr den Tanzboden für draußen. Es dauert einen ganzen Tag, den aufzubauen. Jedenfalls ist sie schon ganz aus dem Häuschen.«
    »Woher weißt du das?«
    »Aus erster Hand. Ich war heute Morgen bei ihr, um sie zu fragen, ob sie Kleider zu Mrs Woo bringt. Tut sie aber nicht, weil Gretchen, Big Mims Mädchen für alles, auch die Flickarbeiten erledigt. Und bei der Gelegenheit hat sie sich lang und breit über die Party ausgelassen.«
    »Bestimmt werde ich nicht eingeladen.«
    »Sie muss dich einladen.« Cynthia klemmte ein Stück Schweinefleisch zwischen ihre Stäbchen.
    »Nein, muss sie nicht.«
    »Doch; wenn sie es nicht tut, wird es allen auffallen. Sie achtet genauso auf Äußerlichkeiten wie ihre Mutter.«
    »Vielleicht geh ich hin, vielleicht auch nicht.«
    »Du wirst hingehen. Wann hast du schon mal eine Party versäumt?«
    »Kurz nachdem ich mich von Fair getrennt hatte.«
    »Denk nicht mehr dran. He, wo steckt er eigentlich?«
    »Fohlzeit. Von Januar bis Mai hilft er den Vollblutfohlen auf die Welt. Als wir verheiratet waren, habe ich ihn manchmal tagelang nicht zu sehen gekriegt.«
    »Es gibt noch mehr Tierärzte. Er hätte einen Teil der Arbeit abgeben können.«
    »Nein, das hätte er nicht. Die Leute geben einen Haufen Geld für eine Stute aus. Zunächst ist da der Kaufpreis für die Stute selbst. Wenn sie ein Vollblut mit edlem Stammbaum und idealem Alter ist, liegt der Preis in dieser Gegend zwischen fünftausend und dreißigtausend Dollar. Dann kommt die Deckgebühr. Auch hier variiert der Preis enorm. Wenn das Fohlen dann da ist, haben einige Züchter schon fünfzigtausend Dollar in das Baby investiert. Bei Jagdpferden sieht es ein bisschen anders aus. Aber in jedem Fall ist nicht nur Geld im Spiel, auch Gefühl. Fair ist der Beste, und deswegen wollen alle nur ihn.«
    »Ich habe wenig Ahnung vom Pferdegeschäft.«
    »Es ist unglaublich, weil es nicht nur um Geld und um Stammbäume geht; da ist noch das gewisse Etwas, ein sechster Sinn. Darauf kommt es an. Sonst könnte es ja jeder machen. Es wird allerdings immer schwieriger, damit Geld zu verdienen.«
    »So geht’s doch mit allem. Glaubst du, dass wir noch eine Revolution miterleben werden?« Cynthia bot Harry den Rest Chopsuey an. Als diese ablehnte, lud sie sich alles auf den Teller.
    »Ja, aber ich weiß nicht, was für eine Revolution. Ich weiß, dass man Menschen nicht für ihre Produktivität bestrafen und dann erwarten kann, dass eine Gesellschaft lange Bestand hat. Momentan lautet die Lösung der Amerikaner, härter zu arbeiten, aber je härter sie arbeiten, desto mehr sackt der Staat ein. Ich meine, allein die Unsummen, die wir von unserem Lohn in die Sozialversicherung gesteckt haben. Wenn das ganze System zusammenbricht, werden wir dann zu alt sein, um zu kämpfen? Nimm nur mal uns beide. Alleinstehende Frauen über dreißig.«
    »Zum Kämpfen ist man nie zu alt.« Cynthia lächelte. »Glaubst du, du bleibst ein Single?«
    »Ja.«
    »Ich nicht. Du wirst in den nächsten paar Jahren heiraten.«
    »Nee.« Harry schüttelte energisch den Kopf. »Was soll ich mit noch einem Ehemann? Das heißt ja nicht, dass ich nicht mal zwischendurch ein Verhältnis haben werde, aber ehrlich, was hätte ich schon von einer Ehe außer doppelt so viel Wäsche?«
    »Zynikerin.«
    »Jawohl.«
    »Wenn Little Mim nicht Blair Bainbridge abkriegt, bekommt sie, glaube ich, einen Nervenzusammenbruch.« Cynthia öffnete eine braune Papiertüte mit Brownies. »Nachtisch.«
    Harry hielt sich die Tüte unter die Nase. »Miranda! Sie hat mir gar nicht erzählt, dass sie Brownies macht.«
    »Ich hab nach der Arbeit bei ihr reingeschaut. Sie war gerade dabei, welche für morgen zu backen. Frisch vom Blech.«
    »Gott, sind die gut.« Harry biss in einen hinein. »Das ist eine heikle Geschichte mit Little Mim und Blair. Blair und ich sind gute Kumpel. Mehr ist da nicht, aber es treibt Mim zum Wahnsinn.«
    »Tja, und seine Zurückhaltung hilft auch nicht gerade weiter.«
    »Er hat dich gern.« Mrs Murphy schluckte den letzten Bissen Cashew-Huhn hinunter.
    »Noch was?« Harry warf noch ein Stückchen Huhn auf ihren Teller.
    »He!«
    Pewter bekam auch noch eins. Tucker, die voll und ganz mit ihrem Knochen beschäftigt war, achtete weder auf das chinesische Essen noch auf die Unterhaltung. Ein Gelenkknochen erforderte äußerste Konzentration.
    »Blair hat sich verändert.« Harry wählte ihre Worte sorgsam,

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