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Die Katze riecht Lunte

Die Katze riecht Lunte

Titel: Die Katze riecht Lunte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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und ich weiß, dass es funktioniert, dann können wir es in den anderen Regionen des Bezirks genauso machen.«
    »Aber dann werden wir mehr Konkurrenz haben. Andere werden uns nachahmen und anfangen, Land aufzukaufen.« Archie setzte sich wieder hin. »Es wird über die Brunnenbohrungen geredet, aber soviel ich weiß, hat noch niemand den Zweck erfasst. Aber die Leute werden Land kaufen. Wartet nur ab.«
    »Ich werde mich darum kümmern. Es gibt keinen Grund, weshalb wir nicht einige von diesen Unternehmern in eine Dachgesellschaft aufnehmen oder für, sagen wir, den Südwesten des Bezirks Kommanditgesellschaften gründen können.« Vane-Tempest war in Fahrt: »Abgesehen davon, dass du uns informierst, was sich im Parlament tut, Arch, ist es deine Aufgabe, die Idee zu verkaufen, dass eine Anleihe aufgelegt werden muss, um Wassertürme und Zisternen zu errichten.«
    »Das kann ich erst, wenn du deine Idee der Öffentlichkeit präsentiert hast.«
    »Und hier kommt Sarah ins Spiel.« Vane-Tempest lächelte ohne Begeisterung.
    »Ich brauche Zeit. Ich sage nicht Nein, ich möchte es nur überdenken. Gebt mir eine Woche.«
    »Das ist in Ordnung.« Vane-Tempest öffnete die Hände zu einer beschwichtigenden Geste. »Und nun zu etwas anderem. Wer von uns hat Tommy Van Allen umgebracht? Profitiert haben wir alle davon.«
    Schockiert reagierte Archie als Erster. »Das ist ein widerlicher Scherz!«
    Während die Männer sich stritten, kam Mrs Murphy aus dem Range Rover. Sie hatte den Porsche 911 schon untersucht und hatte ihn nur ungern verlassen; er roch so gut. Der Porsche war klein, sodass er nur wenig Zeit in Anspruch genommen hatte. Im Range Rover dagegen hatte sie fast fünfundvierzig Minuten für intensives Schnuppern und das Offnen von Fächern gebraucht.
    Als Nächstes war der Anhänger an der Reihe.
    Dieser Anhänger war an der Rückseite offen wie eine Pferdebox mit einer zweigeteilten Tür. Er war nicht ausgeladen worden. Es sah so aus, als könnte Archie sich nicht entscheiden, was er tun sollte.
    Mrs Murphy tappte über die Koffer, einen kleinen Schreibtisch und einen Stuhl. Ihre Augen gewöhnten sich an das Licht. Sie bemerkte eine Pappschachtel mit einer Abbildung von Handschellen, die achtlos in einen Karton geworfen worden war. Als sie die Schachtel anstupste, klapperte drinnen etwas. Sie versuchte sie zu öffnen, aber sie war fest verschlossen.
    Murphy fuhr die Krallen aus und rückte der Schachtel mit voller Kraft zu Leibe. Als ihre Krallen sich ganz in die Pappe gebohrt hatten, bekam sie den Deckel mühelos auf. Ein Paar glänzende Handschellen, in denen der Schlüssel steckte, schimmerte ihr entgegen.
    Das Zuschlagen der Verandatür warnte sie, dass ein Mensch im Anzug war.
    Die Tigerkatze kletterte über Schreibtisch und Stuhl, und es gelang ihr, hinten hinauszuspringen. Sie erreichte den Boden, gerade als Vane-Tempest bei seinem Wagen ankam.
    Bei ihrem Anblick fluchte Archie. »Wenn die verdammte Katze auf meine Sachen gepinkelt hat, bring ich sie um!«
    Pewter huschte aus dem Haus und raste zu dem alten Friedhof. »Nichts wie weg!«
    Mrs Murphy sauste über den Feldweg, um Pewter einzuholen. Archies Flüche klangen ihr noch in den Ohren.

 
38
     
    Die im Laufe der Zeit verwitterten alten Grabsteine hoben sich düster vor der Silhouette der Weide ab. Die Bestatteten waren Angehörige von Herb Jones’ Familie, die einst das Land bestellt hatte, das jetzt Blair Bainbridge gehörte. Wie es in Virginia Brauch war, wurden die Gräber der Vorfahren auch dann noch von den Familienangehörigen gepflegt, wenn das Land in andere Hände übergegangen war.
    Einmal im Jahr richtete Herb Grabsteine auf, pflanzte Blumen und schnitt die prachtvolle Buchsbaumhecke, die die Südwestseite begrenzte. Herbs Rückenschmerzen nahmen mit der Zeit immer mehr zu. Blair hatte angefangen, ihm bei der Pflege des Friedhofs zu helfen, und erfuhr dabei die Geschichte derer, die dort ruhten.
    Blair mähte den Rasen, beschnitt Bäume und jätete das Unkraut rund um die Kanten der Steine. Er versah diesen Liebesdienst aus Respekt vor Herb, der eine große Herde und wenig Hilfe hatte. Die Großzügigkeit des herzensguten Reverends führte dazu, dass er wenig Zeit für sich selbst hatte und noch weniger Geld.
    Pewter verschnaufte auf einem flachen Grabstein, der auf zierlichen Pfeilern stand. »Du kannst dir nicht vorstellen, was ich gehört habe!«
    »Und ich habe Handschellen gefunden.«
    »Ist das wahr?«
    »In dem

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