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Die Katze riecht Lunte

Die Katze riecht Lunte

Titel: Die Katze riecht Lunte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Komödie geboten.«
    »Daran habe ich nie gedacht.«
    »Natürlich nicht, Herbie, Sie denken an Ihre nächste Predigt.« Tally zeigte mit ihrem Stock auf ihn. »Also, was wollen wir wegen Little Mim und diesem Bainbridge unternehmen? Sie wird vergehen, wenn sie ihn nicht an Land zieht. Ich sage ihr immer, sie ist allein besser dran, aber ich glaube nicht, dass eine junge Frau wie Marilyn das einsieht.«
    »Ich auch nicht.« Herb verschränkte die Hände hinter dem Rücken.
    »Natürlich nicht. Die Männer brauchen die Frauen. Die Frauen brauchen aber nicht die Männer.«
    »Unfug.« Er hielt sich gerade noch zurück, Schwachsinn zu sagen.
    Harry gesellte sich zu ihnen. »Warum sind plötzlich alle so still?«
    »Weil wir von Ihnen gesprochen haben«, erwiderte Tally.
    »Nur Gutes.« Miranda lächelte.
    »Wie beruhigend.«
    Mim kam kurz nach Harry zum See marschiert. »Was macht ihr alle hier unten? Ich brauche euch im Garten. Ihr seid die Glanzlichter von Crozet.«
    Die Versammelten sahen sich resigniert an, dann flötete Miranda: »Und was machst du hier, Mim, Liebste?«
    »Ich bin vor denen allen geflohen.«
    Alle lachten, was die unausgesprochene Sorge und Spannung milderte.

 
44
     
    Der Tag fing ganz ruhig an. Er dämmerte karmesinrot, dann golden herauf. Harry brachte ihre allmorgendlichen Verrichtungen schnell hinter sich und beschloss dann, zu Fuß zur Arbeit zu gehen, weil es ein so schöner Morgen war.
    Pewter beschwerte sich lange und laut über Harrys Beschluss. Ohne fahrbaren Untersatz fühlte sie sich verloren.
    Harry war noch keine achthundert Meter auf der Straße gegangen, als sie ein tiefes Dröhnen vernahm. Blair Bainbridge schnurrte um die Ecke, sah sie und bremste. Er hielt die Tür auf. »Steig ein.«
    »Ich hab die Tiere bei mir.«
    »Wir rücken zusammen.«
    »Es war schon immer mein sehnlichster Wunsch, in diesem Auto zu fahren.« Murphy setzte sich auf Harrys Schoß, Tucker und Pewter mussten mit der kleinen Rückbank vorliebnehmen.
    Blair wendete und hielt auf die Farm zu.
    »Ich muss zur Arbeit.«
    »Du brauchst deinen Wagen. Hast du heute Morgen kein Radio gehört?«
    »Nein.«
    »Schwere Stürme aus dem Süden. Rasant. Du brauchst den Transporter.«
    »Wenn sie von Süden kommen, wird es nass. Wie lange dauert es, bis sie hier sind?«
    »Der Typ vom Wetterbericht weiß es natürlich nicht genau. Die sichern sich immer ab. Ein Hoch in Küstennähe könnte das Unwetter noch etwas aufhalten.«
    »Oh, super«, spöttelte Murphy.
    »Unfair, dass du vorne sitzt.« Tucker steckte die Nase zwischen die Sitze.
    »Du wirst es überleben.«
    »Egoistin.« Pewter lehnte sich an Tucker, als sie in die lange Schotterzufahrt einbogen.
    »Kommst du oder gehst du?«, fragte Harry.
    »Kennst du den von dem Herzog, der in den Armen einer Prostituierten stirbt? Der Polizist fragt, was passiert sei, und sie antwortet: ›Er ist gekommen und von uns gegangen.‹« Blair kratzte sich am Kopf. »Hab ich den richtig zusammengekriegt?«
    »Ich weiß nicht, aber du hast jedenfalls gute Laune.«
    »Ich habe vierhundert Pferdestärken mit 5750 Umdrehungen. Natürlich hab ich gute Laune.« Er hielt neben Harrys Transporter. »Bis dann.«
    »Kommt, Rasselbande.«
    Pewter wartete stur, bis sie in den Transporter gehoben wurde. »Ich hab dir gleich gesagt, nimm den Wagen. Auf mich hört ja keiner.«
    »Pewter, hör auf zu quengeln.« Tucker fand einen alten Büffelhautknochen, der unter dem unbenutzten mittleren Sicherheitsgurt eingeklemmt war. Harry drehte den Zündschlüssel herum: Zuerst kam das vertraute Stottern, dann sprang der Motor an.
    »Siehst du das?« Pewter legte die Pfoten auf die Windschutzscheibe.
    »Was?«
    »Der Blauhäher sitzt auf dem Laternenpfahl an der Hintertür. Weil er uns wegfahren sieht.«
    »Vielleicht, weil Mom dort Vogelfutter für Simon und die Vögel ausgestreut hat.«
    Gerade als Harry auf ihren Parkplatz hinter dem Postamt fuhr, trug Miranda ein großes Tablett in Market Shifletts Laden hinüber.
    »Warten Sie, ich helfe Ihnen.«
    »Auf dem Küchentisch steht noch eins. Das können Sie holen.«
    Harry brachte die leichten, flockigen Biskuits zu Market.
    Er wischte die Theke ab, begrüßte Pewter, seine Exkatze, und warf den Tieren ein paar Brocken hin. »H. Vane-Tempest hat mich angerufen, um mir zu sagen, dass morgen bei ihm zu Hause eine Reenactment-Versammlung stattfindet, wo über Sicherheitsmaßnahmen gesprochen wird. Hübsche Ironie.« Er schüttelte amüsiert den

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