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Die Katze riecht Lunte

Die Katze riecht Lunte

Titel: Die Katze riecht Lunte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Kopf.
    »Gehst du hin?«, fragte Harry.
    »Na ja, ich hab das ganze Zeug für die Veranstaltung bei Oak Ridge gekauft, da werde ich wohl hingehen müssen, damit sich die Ausgabe gelohnt hat.«
    »Du könntest die Sachen verkaufen«, schlug Pewter pragmatisch wie immer vor.
    Er gab ihr noch einen Brocken Rindfleisch. »Sie ist eine gute Mäusefängerin.«
    »Die kann ja nicht mal ’n Vogel fangen, selbst wenn ihr Leben davon abhinge.« Murphy stellte sich auf die Hinterbeine, um einen Happen aufzuschnappen, den Market ihr zuwarf.
    Auch Tucker schnappte sich ein Stück Fleisch aus der Luft. Sie war sehr schnell.
    »Hat er Archie zu dem Treffen eingeladen?«, fragte Harry.
    »Weiß ich nicht.«
    Die Postmannschaft eilte zu dem Holzhaus hinüber, als Rob Collier die Leinensäcke vom Hauptpostamt am Seminole Trail, auch Route 29 genannt, hereinwarf.
    »Die Pflicht ruft.« Harry machte sich ans Sortieren.
    Als das Telefon klingelte, ging Harry dran.
    Es war Cynthia Cooper. »Harry, kannst du heute in der Mittagspause mit mir kommen?«
    »Klar. Was machen wir?«
    »Sag ich dir dann.«
    Sie legte auf. »Miranda, macht es Ihnen was aus, sich heute Mittag um die Tiere zu kümmern? Cynthia möchte, dass ich mit ihr komme, aber sie wollte nicht sagen, wozu. Dienstlich, nehme ich an.«
    Um zwölf holte Cynthia Harry mit dem Streifenwagen ab. Harry bat Miranda, sie zwei Stunden zu vertreten.
    Fünfzehn Minuten später waren sie am Flugplatz, am Hangar für Privatmaschinen.
    »Hast du Angst in kleinen Flugzeugen?«, fragte Cynthia.
    »Nein.«
    »Umso besser.« Cynthia duckte sich durch die niedrige Tür, dann zog sie Harry herein. »Das ist Bob Green. Er ist Pilot für Federal Express. Er fliegt auch gern in seiner Freizeit.«
    »Hi.« Der Pilot mit dem kantigen Kinn nickte zum Gruß.
    Er fuhr die Rollbahn entlang, hob ab, und binnen Minuten waren sie in der Luft. Harry blickte vom Passagiersitz hinunter auf die Flickenteppiche aus Grün und Beige. Auf die glitzernden Bäche und Flüsse. Die flachen Dächer der Gebäude am Fashion Square Mall.
    »Du liebe Zeit, hoffentlich kriegen wir nie einen Meter fünfzig Schnee. Ich wette, diese Dächer halten das nicht aus.«
    »Ich wette, doch.« Bob lächelte. »Sonst gibt’s Schadensersatzklagen bis zum Abwinken.«
    Cynthia, die Hand auf der Rückenlehne von Harrys Sitz, beugte sich zwischen Harry und Bob nach vorn und gab ihr Tommy Van Allens Karte. »Du bist hier aufgewachsen. Wir fliegen mit dir über diese Parzellen. Sag mir, was du weißt.«
    Bob überflog die erste Parzelle, eine hohe Wiese, die an Sugar Hollow grenzte.
    »Das Grundstück hat früher Francie Haynes gehört, einer alten Dame, die Hereford-Rinder züchtete, die mit den Hörnern.«
    »Haynes. Die schwarzen Haynes?«
    »Ja.«
    »Was Besonderes an dem Land?«
    »Nicht, dass ich wüsste.«
    Zu jeder Parzelle, die sie überflogen, erzählte Harry die dazugehörige Geschichte, soweit sie ihr bekannt war.
    »Bob, können wir ein kleines bisschen höher gehen, noch mal tausend Fuß oder so, und einen großen Kreis fliegen?«, fragte Harry.
    »Kein Problem.«
    »Coop, guck mal runter. Siehst du, wie sich der Boden faltet? Kannst du das alte Wasserreservoir bei Sugar Hollow sehen?«
    »Ja.«
    »Okay, wir fliegen über die Wasserscheide. Siehst du, wie im Wesentlichen alles in einer Richtung abfließt? Dort wollen der Staat und einige Leute im Bezirk das neue Reservoir bauen, zwischen Free Union und Earlysville.«
    »Ich sehe es.«
    »Gehen wir über Sugar Hollow tiefer.«
    Bob drückte das Steuerrad ein, und sie gingen sachte hinunter.
    »Hier ist es ganz deutlich.« Cynthia bemühte sich, über Harrys Kopf hinweg aus dem Passagierfenster zu spähen. »Und ich kann Francie Haynes’ Land sehen.«
    »Wäre es nicht sinnvoller, das Reservoir bei Sugar Hollow wieder in Betrieb zu nehmen?«
    »Von hier oben aus, ja.«
    »He, ihr zwei, hier oben sind bloß wir und die Vögel«, sagte Bob. »Die Grundbesitzer an der anderen Stelle sind größer und reicher. Hier sind arme Leute. Waren früher arme Leute, meine ich. Jetzt ziehen andere Kaliber hierhin.«
    »Und die Landerschließer nicht zu vergessen.« Cynthia beschattete die Augen, als sie sich der Sonne zukehrten. »Ihr wisst ja, wenn der Staat solche massiven Projekte ausschreibt, werden die Bedingungen so formuliert, dass nur wenige Firmen eine echte Chance im Wettbewerb haben. Eine totale Scheiße. Verzeihung, Bob, ich kenne Sie nicht gut genug, um in Ihrer Gegenwart zu

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