Die Katze riecht Lunte
Dann kann er die Sitze befühlen, um einen Vergleich zu haben.«
Nach wenigen Minuten verkündete ein luxuriöser polarsilberner Targa schnurrend seine Ankunft. Rick öffnete den Wagenschlag. Der verheißungsvolle Geruch eines neuen Autos benebelte seine Sinne. Pflichtschuldig drückte er auf die Sitze, dann drückte er noch einmal auf die Sitze von Blairs Turbo.
Blair, der unaufhörlich die Hände rang, murmelte: »Hören Sie, ich weiß nicht, warum Sie das machen. Sie wissen, dass ich nichts mit Drogen zu tun habe.«
»Aber Ihr Freund Tommy Van Allen hatte schwer was mit Drogen am Hut. Kokain hinter seinen Radkappen – kommen Sie, es muss Ihnen doch einen Kick gegeben haben, alle Welt hinters Licht zu führen.«
»Nein«, antwortete Blair entschieden.
»Schnelles Geld. Schnelle Autos.«
»Ich handle nicht mit Drogen.«
Mike Gage unterbrach das immer heftiger werdende Gespräch. »Ich möchte Ihnen etwas zeigen, Rick. Sehen Sie die Lufteinlässe auf der Vorderseite?«
»Ja.« Rick drückte auf die schmalen Schlitze im Metall.
»Da könnte man kleine Mengen Kokain verstecken, aber das würde später zu unerwünschten Folgen führen.« Mike hatte Rick zuvor über die Funktionen eines luftgekühlten Motors aufgeklärt.
Blair meldete sich zu Wort. »Wenn ich dealen wollte, würde ich mir ein besseres Versteck suchen.«
Rick ignorierte ihn, und Mike wies ihn auf weitere mögliche kleine Verstecke hin.
Blair wippte von einem Fuß auf den anderen. »Sie wissen, dass ich unschuldig bin.«
»Sie wussten über Tommy Bescheid.« Rick ließ nicht locker.
»Er hat nicht mit Drogen gehandelt. Es ist total abwegig. Ein Porsche fällt auf. Ich wäre verrückt, Drogen in einem Porsche zu transportieren.«
»Wenn Sie sich nicht beruhigen, lasse ich Sie abschleppen«, drohte Rick.
»Hören Sie, ich mache das hier aus Gefälligkeit. Sie haben keinen Durchsuchungsbefehl. Das müssen Sie mir zugutehalten. Ich habe nichts zu verbergen.«
Mike sah fort, und Rick machte ein finsteres Gesicht.
Rick zögerte einen Moment, dann sagte er zu Mike: »Schlitzen Sie das Leder nicht auf. Aber suchen Sie weiter. Ich bin mit Mr Bainbridge drüben im Streifenwagen, falls Sie mich brauchen.«
Mike nickte. »Okay.«
Blair rutschte auf den Beifahrersitz des Streifenwagens und schlug die Tür zu.
Rick klemmte sich hinters Steuer. »Würden Sie mir bitte den Zweck von Teotan erklären? Ich habe Tommys Landkarten. Ich weiß, dass Sie gebohrt haben. Raus mit der Sprache.«
Blair wartete einen Moment, dann räusperte er sich. »Der Zweck von Teotan ist, den Nordwesten des Bezirks mit Trinkwasser zu versorgen und dabei den Steuerzahlern erhebliche Kosten zu ersparen. Wir hatten vor, unseren Plan auf der nächsten Wasserausschusssitzung zu präsentieren – also nächste Woche.«
»Kein neues Reservoir?«
Blair zuckte die Achseln. »Das will ich nicht hoffen. Teotan könnte dem Bezirk ein Vermögen an Baukosten einsparen helfen. Unterirdisch fließt genug Wasser, um den Bedarf zu decken. Mehrere Millionen Liter.«
Rick senkte kurz den Kopf, hob ihn dann wieder. »Sir H. Vane-Tempest hat dasselbe gesagt.«
»Der Plan ist gut.«
»Sind Sie an Archie Ingram herangetreten? Er opponiert gegen jeden Vorschlag von Vane-Tempest.« Rick wusste nichts von Archies Beteiligung, denn H. Vane-Tempest hatte Wort gehalten und nichts gesagt.
»Archie ist wie eine Wetterfahne.« Blair versuchte, gleichgültig zu klingen. »Er ist nicht mehr derselbe, seit seine Frau ihn rausgeschmissen hat.«
»Vom Original war ich auch nicht beeindruckt.« Rick stieß einen langen Seufzer aus. »Ich stehe im öffentlichen Dienst. Meine politische Meinung steht nicht zur Debatte.«
Blair zuckte die Achseln. »Ich sag es nicht weiter.«
»Wechseln wir das Thema«, sagte Rick. »Was werden Sie tun, wenn der Bezirk Ihr Projekt abschmettert? Ich vermute, Sie können es mit Zahlen belegen?«
»Allerdings. Ein Großteil der siebenhundertfünfzigtausend Dollar, die jeder von uns für die Gründung von Teotan eingebracht hat, wurde für eine Vorstudie verwendet. Wir haben eine Firma aus Atlanta damit beauftragt. Washington, New York und Richmond waren zu nahe; man muss bedenken, dass zu viele Leute aus Albemarle in diesen Städten arbeiten oder sonstige enge Verbindungen dorthin haben. Was wir diesem Bezirk anzubieten haben, ist wirtschaftlich und solide.«
»Und wenn es abgelehnt wird?«
»Ich denke, wenn wir es als Referendum in geheimer Wahl abstimmen lassen können,
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