Die Katze riecht Lunte
werden wir es durchsetzen, trotz der einflussreichen Interessengruppen für ein Reservoir und einen Damm. Aber sollten wir scheitern, füllen wir das Wasser ab und verkaufen es in Flaschen.«
»Dafür werden Sie noch mal vorsingen müssen. Umweltstudien und Wasserreinheit.« Er schüttelte den Kopf. »Wir haben einfach zu viele Vorschriften. Es ist ein Wahnsinn. Generationen von Virginiern haben das Wasser direkt aus der Erde bezogen. Damals hatten sie mehr gesunden Menschenverstand. Sie haben nicht auf trockengelegtem Sumpfland gebaut oder ihre Häuser dorthin gestellt, wo Abwässer in den Brunnen sickerten. Heute sitzen die Leute am Computer und wissen nichts von der Welt da draußen.«
»Wir sind auf die Wasserflaschenschlacht vorbereitet. Wir haben uns an die Kanzlei Fernley, Stubbs und Marshall in Richmond gewandt.«
»Sie sind also vorbereitet.« Er klopfte auf das Lenkrad. »Ein Teilhaber Ihrer Firma ist tot. Keine Verdächtigen. Auf ein Mitglied wurde geschossen. Viele Verdächtige, einschließlich Mr Ingram. Gibt es da noch etwas, das ich über Teotan wissen sollte?«
»Nein.«
Rick warnte Blair: »Ich an Ihrer Stelle würde mich vorsehen. Ich glaube nicht, dass es Zufall ist, aber ich kann es nicht begründen.«
»Ich leider auch nicht. Wenn unser Plan gelingt, haben wir stetige Einnahmen, solange wir leben. Wenn ein Partner stirbt, wird sein Anteil gleichmäßig unter den Überlebenden aufgeteilt. Oberflächlich gesehen wäre das ein Mordmotiv.«
»Blair, haben Sie diese Marke schon mal gesehen?« Rick zog eine weiße Schließfachmarke mit der Nummer 349 aus seiner Brusttasche.
Blair besah sich die Greyhound-Schließfachmarke.
»Nein.«
»Die haben wir in Tommys Wagen gefunden.«
»Ich nehme an, Sie haben das Schließfach geöffnet?«
»Ja. Wir haben Geschäftsbücher gefunden, in denen Kokainhandel ausgewiesen ist.«
»Das ist zu offensichtlich. Tommy hat nicht mit Drogen gehandelt. Ich weiß nicht, was das alles soll, aber es ist nicht wahr.«
Rick dachte nach. »Ehrlich gesagt, Blair, glaube ich, dass Sie recht haben, aber ich habe keine Gegenbeweise.«
»Ich deale nicht. Tommy hat nicht gedealt. Ich weiß nicht, was hier vorgeht und warum, aber es ist nicht wahr.«
»Gibt es irgendetwas, das ich über Teotan nicht weiß? Das mit diesem Fall zusammenhängen könnte? Himmel noch mal, Blair, ein Mann wurde ermordet und ein anderer angeschossen. Sagen Sie es mir.«
Blair atmete tief ein. »Archie ist ein stiller Teilhaber.«
»So viel Geld hat Archie nicht. Ihr anderen habt heftig was reingepumpt.«
»Er hat seine Arbeit eingebracht.« Blair beließ es dabei.
Rick stieß einen Pfiff aus. »Er benutzt sein öffentliches Amt zu seinem persönlichen Vorteil. Und H. Vane-Tempest riskiert nichts. Archie riskiert alles.«
»H. Vane riskiert das Gründungskapital.«
»Das ist ein Pappenstiel für ihn, und das wissen Sie.« Rick sah Blair ins Gesicht. »Das ändert alles.«
»Ich weiß nicht. Das heißt, ja, es kompromittiert Archie als Politiker, aber die Leute interessieren sich doch höchstens zwei Minuten dafür. Sehen Sie sich den ganzen Schmu an, mit dem Politiker davonkommen, Rick.«
»Ich würde sagen, Archie Ingram hat ein handfesteres Motiv zu morden als Sie alle. Er würde ganz oben auf einer Profitquelle sitzen.«
»Es erscheint mir einfach unmöglich.«
»Vieles scheint unmöglich und geschieht trotzdem. Blair, ich an Ihrer Stelle würde mich vorsehen.«
48
Mrs Murphy schlief auf der Trennklappe, ihr Schwanz hing herab. Pewter, die auf dem kleinen Tisch auf dem Rücken lag, maunzte im Schlaf, Tucker schnarchte unter dem großen leinenen Postkarren.
Harry war ebenfalls schläfrig. Ein Tiefdruckgebiet war im Anzug.
Die Eingangstür schwang auf, gerade als ihr der Kopf heruntersackte. Sie blinzelte. Dr. Larry Johnson winkte.
»Ich könnte auch ein Nickerchen vertragen, Harry. Wo ist Miranda?«
»Nebenan. Sie stellt ein Menü für Market zusammen. Er möchte Fertiggerichte verkaufen. Gute Idee.«
»Und Miranda kocht sie?«
»Zum Teil. Sie arbeitet so schon schwer genug, und der Garten geht vor.«
Larry betrachtete Murphys Schwanz. »Verführerisch.«
Harry stellte sich auf die Zehenspitzen und beugte sich über den Schalter. »Sie ist stolz auf ihren Schwanz.«
Mrs Hogendobber trat durch die Hintertür. »Hallo«, trällerte sie.
Mrs Murphy schlug ein Auge auf. »Ruhe.«
Sarah und Sir H. Vane-Tempest kamen herein, dicht gefolgt von Herb.
»Gut, dass ich Sie
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