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Die Katze

Titel: Die Katze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding Kristian Lutze
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Boden. »Komm schon, Bram...«
    »Komm schon, Charley«, gab er zurück. »Schau mich an. Ich habe in allem versagt, was ich versucht habe.«
    »Dann versuch etwas anderes.«
    Bram blickte von seiner Schwester zu Alex, und ein Lächeln schlich sich auf sein attraktives Gesicht. »Sie ist wirklich eine Marke für sich, was?«
    »Das ist sie«, bestätigte Alex.
    »Was ist passiert, Bram?«, fragte Charley. »Du hattest doch so große Fortschritte gemacht.«

    »Ich weiß nicht. Ich weiß es wirklich nicht. Ich habe gestern Abend ferngesehen, irgendeine blöde Sendung, Entertainment irgendwas , mit einer unerträglich gut gelaunten Frau, die über alle möglichen Promis plauderte, von denen ich nie gehört hatte, bis ich auf einmal Annes Bild sah, während die Frau mit ihrer fröhlichen Stimme erzählte, dass Anne sich entschieden habe, ihre Kinder abzugeben. Ich hab den Fernseher angeschrien, bis mein Nachbar an die Wand gehämmert hat, und das Nächste, woran ich mich erinnere, ist eine Bar, in der ich mich mit einem Paar torpedoförmiger Brüste unterhalten habe. Der Rest ist, wie man so sagt, komplett weg. Überlässt Anne A. J. wirklich die Kinder?«
    Charley legte einen Arm um ihren Bruder. »Sieht so aus.«
    »Logisch. Wie geht noch der Spruch? Die Geschichte lehrt uns, dass die Geschichte uns nichts lehrt?«
    »Vielleicht kannst du sie ja bei dem Abendessen nächste Woche umstimmen.«
    »Ja, klar.« Er blickte zu Alex. »Und apropos Abendessen. Kann ich meinen Teller zurückhaben?«
    »Ich sollte wohl besser los«, sagte Alex zu Charley und gab Bram seinen Teller zurück.
    »Nein, geh nicht.«
    »Doch, es ist besser.«
    »Bitte gehen Sie nicht meinetwegen«, sagte Bram.
    »Hat mich gefreut, Bram.«
    »Mich auch.«
    Charley folgte Alex zur Haustür. »Tut mir leid, wie alles gelaufen ist.«
    »Das muss dir nicht leid tun. Auf diese Weise werde ich für meinen Fall am Montag super vorbereitet sein.«
    »Rufst du mich an?«
    Alex fasste Charleys Gesicht mit beiden Händen und küsste sie zärtlich auf den Mund. »Soll das ein Witz sein?« Er öffnete die Tür und trat hinaus in die kühle Abendluft.

    »Vergessen Sie Ihren Hund nicht«, rief Bram ihm nach.
    Charley schloss die Augen und tat das unter den Umständen einzig Mögliche. Sie lachte laut.
     
    Kurz nach Mitternacht klingelte das Telefon.
    Charley tastete im Dunkeln nach dem Hörer und nahm beim zweiten Klingeln ab. »Hallo?«
    »Hi«, meldete sich eine vage vertraue Stimme. »Ich bin’s.«
    »Jill?« Charley richtete sich im Bett auf. »Es ist schon ziemlich spät. Irgendwas nicht in Ordnung?«
    »Wie geht es Franny und James?«
    »Was?«
    »Mir war, als hätte ich sie nach ihrer Mommy schreien hören.«
    »Was?«, sagte Charley noch einmal lauter und wiederholte es, bis sie schrie: »WAS? WAS? «
    »Charley«, unterbrach eine andere Stimme sie. »Charley, wach auf.«
    Sie spürte eine Hand auf ihrer Schulter.
    »Charley, wach auf. Alles okay. Du hattest einen Albtraum.«
    Charley öffnete die Augen und sah ihren Bruder auf der Bettkante hocken; der Hund leckte seine Hand ab. »O Gott. Das war schrecklich.«
    »Hast du wieder von mir geträumt?«
    Charley schüttelte den Kopf und versuchte zu lächeln. »Nein. Diesmal bist du wirklich unschuldig.«
    »Ich werde mein Leben in den Griff kriegen. Ich verspreche es dir. So etwas wird nicht wieder vorkommen.«
    »Das wäre nett.«
    »Tut mir leid, dass ich dir den Abend versaut habe.«
    »Tut mir leid, dass ich dich geweckt habe.«
    »Ich bin froh, dass ich hier war.«
    »Ich auch. Ich liebe dich, Bram.«
    »Ich liebe dich auch.«

KAPITEL 27
    Um Punkt neun Uhr am nächsten Morgen klingelte das Telefon. »Kann ich bitte mit Charley Webb sprechen?«
    Charley versuchte der fremd klingenden Männerstimme ein Gesicht zuzuordnen. Hatte sie einen weiteren Albtraum? Sie trank einen Schluck Kaffee und spürte beinahe dankbar, wie er ihren Gaumen verbrannte, was bedeuten musste, dass sie wach war. »Hier ist Charley Webb.«
    »Mein Name ist Lester Owens. Ich bin Cheflektor bei Pinnacle Books in New York. Bitte entschuldigen Sie, dass ich Sie so früh anrufe, zumal an einem Sonntagmorgen...«
    »Das ist schon in Ordnung.«
    »Es war bloß so, dass ich gestern Abend endlich dazu gekommen bin, Ihr Exposé sowie Ihre mitgeschickten Kolumnen zu lesen, und nun so schnell wie möglich Kontakt mit Ihnen aufnehmen wollte, um Ihnen zu sagen, dass ich Ihre Buchidee wahnsinnig spannend finde. Ich liebe Ihre Art zu schreiben.

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