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Die Katzen von Ulthar: Und andere Erzählungen

Die Katzen von Ulthar: Und andere Erzählungen

Titel: Die Katzen von Ulthar: Und andere Erzählungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Phillips Lovecraft
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    Anschließend geleitete der Kapitän Carter in das nördliche Stadtviertel nahe beim Tor der Karawanen, wo sich die Tavernen der Yak-Kaufleute und Onyxbergarbeiterbefinden. Und dort, in einem niedrigen Gasthof der Steinbrecher, sagten sie einander Lebewohl; denn den Kapitän riefen Geschäfte, und Carter drängte es, mit den Bergarbeitern über den Norden zu sprechen. Der Gasthof war gut besucht, und es dauerte nicht lange, da kam der Reisende mit einigen Männern ins Gespräch; er sagte, er sei erfahren im Onyxabbau und gespannt darauf, etwas über die Brüche von Inquanok zu hören. Doch alles was er erfuhr ging kaum über das hinaus, was er vorher schon gewußt hatte, denn die Bergleute äußerten sich schüchtern und ausweichend über die kalte Wüste im Norden und den Steinbruch, den kein Mensch aufsucht. Sie fürchteten sich vor fabulösen Sendboten aus der Gegend der Berge, wo Leng liegen sollte und vor schlimmen Erscheinungen und namenlosen Schildwachen hoch im Norden im Felsengewirr. Und sie wisperten auch, daß die sagenumwobenen Shantak-Vögel keine heilsamen Wesen seien; es wäre wirklich nur zum Besten, daß kein Mensch jemals wahrhaftig einen gesehen habe (denn jener fabelhafte Vater der Shantaks im Dom des Königs würde im Dunkeln gefüttert).

    Am nächsten Tag mietete sich Carter, unter dem Vorwand, er wolle die verschiedenen Minen und die verstreut umherliegenden Farmen und wunderlichen Onyxstädtchen alle selbst besichtigen , einen Yak und packte große, lederne Satteltaschen für eine Reise. Hinter dem Tor der Karawanen verlief die Straße gerade zwischen gepflügten Feldern und manch sonderbaren, von flachen Kuppeln gekrönten Farmhäusem. Bei einigen dieser Häuser machte der Reisende halt um Fragen zu stellen; einmal fand er dabei einen Wirt so ernst und schweigsam und so voll einer unverstellten Majestät, gleich jener, die das gewaltige Gesicht auf dem Ngranek ausstrahlte, daß er sicher glaubte, endlich einem der Großen selbst oder jemand zu neun Zehntel von ihrem Blut, begegnet zu sein, der unter den Menschen wohnte. Und diesem ernsten und schweigsamen Hüttenbewohner gegenüber war er äußerst bedacht darauf, sehr gut von den Göttern zusprechen und alle die Segnungen zu preisen, die sie ihm je gewährt hatten.

    Diese Nacht schlief Carter in einer Wiese an der Straße unter einem großen Lygath-Baum, an den er seinen Yak festband, und morgens setzte er die Pilgerfahrt nach Norden fort. Gegen zehn Uhr erreichte er das kleinkuppelige Städtchen Urg, wo Händler ausruhen und Bergleute Geschichten erzählen, und rastete bis Mittag in seinen Tavernen. Hier biegt die große Karawanenstraße westlich nach Seiarn ab, doch Carter schritt auf der Steinbruchstraße weiter dem Norden zu. Den ganzen Nachmittag folgte er der ansteigenden Straße, die etwas schmaler als die große Hauptstraße war und jetzt durch eine Region führte, wo es mehr Felsen als gepflügte Felder gab. Und am Abend hatten sich die niedrigen Hügel linker Hand zu ansehnlichen schwarzen Klippen aufgeworfen, und so wußte er, daß er sich nahe des Bergbaugebietes befand. Immerwährend türmten sich fernab zu seiner Rechten die großen, hageren Flanken der unbegehbaren Berge, und je weiter er ging, um so schlimmer wurden die Geschichten, die ihm die vereinzelten Farmer, Händler und Fahrer von rumpelnden Onyxkarren über sie erzählten.

    Die zweite Nacht kampierte er im Schatten einer großen, schwarzen Klippe, und zurrte seinen Yak an einer in den Boden gerammten Stange fest. Ihm fiel die größere Phosphoreszenz der Wolken an diesem nördlicheren Punkt auf, und mehr als einmal glaubte er, dunkle Formen zu sehen, die sich vor ihnen abzeichneten. Und am dritten Morgen gelangte der erste Onyxbruch in Sicht und er grüßte die Männer, die dort mit Picken und Meißeln arbeiteten. Vor dem Abend hatte er elf Steinbrüche passiert; das Land hier gehörte nur den Kliffs und Blöcken aus Onyx, es besaß überhaupt keine Vegetation, nur große, auf einem schwarzen Erdboden versprengt herumliegende Felsbrocken, und die grauen, unwegsamen Gipfel, die sich immer hager und sinister auf seiner rechten Seite erhoben. Die dritte Nacht verbrachte er in einem Lager von Steinbrucharbeitern, deren flackernde Feuer unheimliche Reflexe auf die glänzenden Klippen im Westen warfen. Und sie sangen viele Lieder und erzählten viele Geschichten, die ein so auffallendes Wissen um die früheren Zeiten und die Gewohnheiten von Göttern

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