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Die Keltennadel

Die Keltennadel

Titel: Die Keltennadel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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Sendung für Montag war bereits aufgezeichnet, weil das ihr Reisetag war. Und Peter Comiskey sprach jetzt schon davon, dass sie am Donnerstag groß Essen gehen könnten, da sie aufgrund einer glücklichen Fügung keine Freitagsausgabe von Artspeak produzieren mussten. Ihr Sendeplatz wurde an diesem Tag von einer Vorschau auf die Friedens und Versöhnungskonferenz in Jerusalem besetzt.
    Als sie an ihre Schreibtische zurückkehrten, um noch letzte Kleinigkeiten zu erledigen, fand Jane auf ihrer Voicemail mehrere Nachrichten aus den letzten beiden Tagen, darunter eine von Debbie vom selben Morgen.
    Sie rief ihre Freundin an und begann sich zu entschuldigen.
    »Hi, Debbie, tut mir leid, dass ich nicht zurückgerufen habe, ich –«
    »Was für ein aufregendes Leben du doch führst, Jane Wade. Als du diesen Priester erwähnt hast, wusste ich gleich, das wird eine Achterbahnfahrt. Aber im Ernst, du warst nicht selbst in Gefahr, oder?«
    »Nein, ich war nicht dabei, als er angegriffen wurde.«
    »Ich meine doch nicht den Messerstecher, Dummchen. Ich meine in Gefahr durch Pfarrer Lavelle selbst.«
    »Ich kann dir nicht folgen.«
    »Dann weißt du es also noch gar nicht? Es war zu spät für die Sonntagsausgabe, aber unser Kriminalreporter bringt es morgen früh. Die Polizei weiß etwas über Lavelle. Sie bringen ihn mit dem Mord an Sarah Glennon in Verbindung. In diesem Augenblick steht ein Polizist vor seinem Krankenzimmer Wache.«
    »Das glaub ich einfach nicht… Hör zu, Debbie, vielen Dank, ich rufe dich wieder an.«
    Zum St. Vincent’s Hospital waren es nur drei Minuten Fahrzeit.
    Jane stapfte den Flur entlang, die Tasche umgehängt, Entschlossenheit im Blick. Vor dem Zimmer saß tatsächlich ein Polizeibeamter in Zivil. Sie senkte den Kopf und wollte die Tür aufdrücken, aber der Mann sprang auf und versperrte ihr den Weg.
    »Sie dürfen da nicht rein, Miss. Keine Besucher erlaubt.« Er sah aus wie etwa zwanzig und war sehr nervös.
    Jane holte tief Luft. »Detective Inspector Dempsey hat meinen Besuch bei Pfarrer Lavelle genehmigt«, log sie. »Ich bin seine Frau, verdammt noch mal!«
    Und damit stieß sie die Tür auf und ließ den jungen Beamten verwirrt stehen.
    »Jane – wie hast du es geschafft, hier hereinzukommen?«, fragte Lavelle, als sie auf sein Bett zuging. »Himmel, tut das gut, ein freundliches Gesicht zu sehen.« Er lag so ziemlich in der gleichen Stellung wie am Vortag, aber der Schlauch in seiner Seite fehlte, und seine Stimme war kräftiger. Jane setzte sich zu ihm an den Bettrand.
    »Was ist los? Hat man dich angeklagt?«
    »Na ja, sie können mich in meinem Zustand nicht richtig verhören. Aber ich stehe wieder unter Verdacht, und diesmal glauben sie, sie haben mich. Zunächst einmal hat Taaffe in meinem Arbeitszimmer einen Zeitungsausschnitt über Paulas Tod gefunden.«
    »Und?« Leise Unruhe regte sich irgendwo in Jane.
    »Das ist noch keine Sache, aber kennst du diese langen, gewachsten Dochte, mit denen in einer Kirche die Kerzen angezündet werden? So einen haben sie in meinem Garten unter der Hecke gefunden. Dempsey hat vom ersten Tag an danach gesucht. Schlauer Bursche auf seine Art.«
    »Und was beweist das?«
    »Dass ich damit die Kerzen angezündet habe. Aber das ist noch nicht alles. An einem Ende von dem Ding finden sich Blutspuren. Sarahs Blut. Ich habe also auch die Buchstaben damit auf ihren Fuß geschrieben.«
    »Aber jeder hätte den Docht in deinen Garten legen können. Um dich mit dem Mord in Verbindung zu bringen.«
    »Und genauso war es auch. Wir beide wissen das. Aber die Jungs von der Polizei müssen dringend Bewegung in den Fall bringen. Und zumindest Taaffe ist von meiner Schuld überzeugt. Er läuft herum, als hätte er den Nobelpreis für Kriminalistik erhalten.«
    Keiner der beiden hatte Taaffe ins Zimmer kommen hören.
    »Und was ist mit dem ganzen Zeug, das wir…« Sie verstummte, als der Sergeant plötzlich neben ihr stand.
    Sie sah zu ihm hinauf, und er senkte den Kopf an ihr Ohr und zischte: »Ich würde Ihnen raten, aufzustehen und ruhig mit mir den Raum zu verlassen. Ihre Tasche nehmen Sie mit. Sofort! «, brüllte er.
    Taaffe führte sie über mehrere Korridore zu einem Büro, das er vorübergehend nutzte, und bedeutete ihr einzutreten.
    »Wieso bringen Sie mich hierher? Ich habe Ihnen nichts zu sagen.«
    »Der diensthabende Beamte hat mich informiert, wie Sie ihn ausgetrickst haben, um zu Lavelle zu kommen. Vielleicht finden Sie das ja komisch, aber aus

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