Die keltische Schwester
des Hotelkomplexes fällt, da haben wir die Angelegenheitweitaus besser in der Hand, da die Vergaben über unsere Firma laufen.«
»Wann muss spätestens darüber entschieden werden?«, wollte Dr. Koenig wissen und sah von den Notizen auf, die er sich gemacht hatte.
Ich zuckte mit den Schultern und meinte: »Möglichst vor dem Baubeginn. Es hängt etwas davon ab, ob alle benötigten Grundstücke zur Verfügung stehen. Sie wissen, das Hotel hat einen geringeren Platzbedarf.«
»Na gut, das ist also nicht kritisch. Haben Sie schon Informationen, wie weit die Frage der Grundstücke geklärt ist, Herr Daniels?«
»Ich sprach gestern mit Léon Callot, er ist optimistisch, dass die Umweltschützer einlenken und das Gebiet freigeben. Aber konkret wurde er nicht.«
»Dann wäre es vielleicht ganz opportun, noch einmal dort die Lage zu prüfen, Herr Daniels.« Dr. Koenig schwieg einen Moment und sah dann auch mich an. »Ja, wahrscheinlich gar keine so schlechte Idee. Fahren Sie für drei, vier Tage noch einmal dorthin und sondieren Sie. Und Sie, Frau Farmunt, können sich auch gleich ein Bild über die Lage verschaffen.«
Ich nickte. Das Vorhaben würde für mich auch greifbarer werden, wenn ich den Ort selbst einmal gesehen hatte. Bisher war alles sehr graue Theorie gewesen. Außerdem sah ich noch einen weiteren Vorteil darin.
»Ganz geschickt wäre es, wenn ich bei der Gelegenheit dem Präfekten und dem Bürgermeister den Plan gleich übergebe und auf die Dringlichkeit der Entscheidung hinweise. Im persönlichen Gespräch wird das den Herren vielleicht noch deutlicher.«
»Sehr gut. Machen Sie die Unterlagen fertig, und fahren Sie nächste Woche nach Plouescat. Ich bereite den Kontakt für Sievor. Gibt es sonst noch irgendwelche Themen, die wir diskutieren müssten?«
Ich hatte bei den engen Terminen irgendwie ein ungutes Gefühl, und ohne groß nachzudenken, sagte ich: »Wenn es urlaubsbedingt oder aufgrund von Interessenskonflikten nicht zu einer Entscheidung im Juli oder August kommt, haben wir das Problem, eine Bauzeit von zehn Monaten vorausgesetzt, dass die Ferienanlage mitten im Winter fertig wird. Das scheint mir aber ein äußerst unglücklicher Zeitpunkt zu sein.«
»So könnte man sagen. Welchen Vorschlag haben Sie?«
»Nun, wir könnten uns einen größeren Puffer verschaffen, wenn dann die Fertigstellung erst, sagen wir, für den März des darauffolgenden Jahres geplant wird. Das wäre eine Verschiebung um ein gutes Vierteljahr. Man sollte das als Lösung in der Hinterhand haben, damit nicht wir hinterher unter Druck gesetzt werden mit einer kürzeren Bauzeit.«
»Keine schlechte Idee. Machen Sie einen Alternativ-Plan und geben Sie ihn mir schon einmal vorweg.«
»Ich bin nicht der Meinung, dass wir diese Alternative überhaupt diskutieren sollten, Lindis«, warf Wulf ein. »Damit öffnen wir nur das Tor zu weiteren Verzögerungen. Ich möchte das Projekt zügig abwickeln, Herr Dr. Koenig. Im Zweifelsfall muss etwas Druck auf die Gemeinde ausgeübt werden.«
»Herr Daniels, auch mir liegt an einer schnellen und reibungslosen Abwicklung, aber Frau Farmunt hat schon recht, wir brauchen Alternativen, die nicht uns belasten. Gibt es sonst noch etwas?«
»Nein, Dr. Koenig. Von meiner Seite aus nicht.«
»Gut, dann bereiten Sie Ihren kleinen Ausflug vor.«
Wir waren entlassen.
Wulf begleitete mich zu meinem Büro.
»Ganz fair war das nicht, mich mit dieser Verzögerung zuüberrumpeln, Lindis! Das hättest du vorher mit mir absprechen sollen.«
»Warum? Das war doch wirklich nur unter uns gesprochen. Ich bin auch erst darauf gekommen, als du von deinen Zweifeln gesprochen hast, die du wegen der Grundstücke hattest.«
»Ich mag da meine Zweifel haben, aber das bedeutet nur, dass wir anders, radikaler vorgehen müssen, nicht mit dem Termin nachgeben. Ich will ein Vorzeigeprojekt, nicht eine sich endlos dahinschleppende Abwicklung im Halbschlaf.«
»Hast du einen wichtigen persönlichen Termin nächstes Jahr im Herbst, dass du so auf die Tube drückst?«, spöttelte ich, denn mir schien sein Ehrgeiz etwas überzogen.
»Ich … Ach, ist ja auch egal. Wann wollen wir nach Plouescat fliegen? Schon am Wochenende, Lindis?«
Er sah mich aus funkelnden Augen an, und ich war in der Versuchung, spontan einzuwilligen. Aber dann fiel mir wieder ein, dass ich ja am Wochenende mit Beni zu unseren Eltern fahren wollte, um ihre restlichen Habseligkeiten dort abzuholen.
»Wulf, ich habe leider einen
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