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Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Titel: Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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uns wiedersehen?«, hatte sie gefragt.
    »Natürlich«, hatte er geantwortet. »Wie immer.«
    Und schneller als erwartet, Andar ...
    Keru hetzte durch den Hindernisparcours von Kiralls verschneiten Gärten, sprang auf Mauern und über zugefrorene Teiche und Büsche, die sich unter der Last des Schnees bogen. Seine Wut gab ihm Energie, brannte wie ein alles verzehrendes Feuer in seinem Leib. Wut auf Endriel und den verdammten Jungen, wegen ihrer elend langsamen Reflexe und tauben Sinne; Wut auf die verfluchten Weißmäntel – und auf sich selbst, weil er zugelassen hatte, dass es soweit gekommen war.
    Es gab noch eine letzte Chance, die beiden zu befreien. Man würde sie so bald wie möglich auf die Dragulia überführen. Kirall war zu klein, um über ein Patrouillenschiff am Himmel zu verfügen, was bedeuete, dass die Dragulia landen musste, um die Gefangenen an Bord zu nehmen. Nur war das Schiff zu groß, um auf dem Boulevard oder einem anderen freien Platz innerhalb der Stadt runterzugehen.
    Keru sprang, klammerte sich an den Ast einer kahlen Eiche und nutzte den Schwung, um die nächste Mauer zu überwinden. Der Schwalbenschwanz seines Mantels blähte sich im Wind wie dunkle Schwingen. Er landete auf seinen Pfoten und hetzte weiter; dichter weißer Nebel drang aus seinem Maul.
    Man würde eine Landbarke organisieren, um die Gefangenen auf schnellstem Wege zur Dragulia zu befördern. Irgendwie musste er es schaffen, dieses Ding vorher abzufangen. Doch selbst ihm war es unmöglich, eine bewaffnete Friedenswächterbarke im Alleingang zu stoppen.
    Ich muss zurück zum Schiff!
    Er riss sich den Mantel vom Leib und warf ihn achtlos fort. Sein weißes Fell bot im Schnee eine optimale Tarnung.
    Hinter der nächsten Mauer tat sich eine kleine Straße auf. Keru schwang sich auf den Steinwall und erkannte unter sich zwei Weißmäntel: einen Menschen und einen Artgenossen. Sie wirbelten alarmiert herum, doch zu spät. Das letzte, was sie sahen, war ein riesiger weißer Schatten, der sich auf sie stürzte und sie bewusstlos schlug, schnell und beinahe lautlos. Der Weiße Tod. Das war früher sein Name gewesen.
    Er riss den Blick erst nach links, dann nach rechts. Seine Aktion war unbeobachtet geblieben. In der nächsten Sekunde rannte er weiter, aus der Stadt heraus, zum kleinen Wald östlich von hier, wo die Korona hoffentlich immer noch wartete.
    Verflucht, Yanek, warum hast du deinem Kind nicht mehr Vernunft einprügeln können?

19. Das Verhör
    » Du suchst die Wahrheit. Kannst du sie auch ertragen? «
    – Die Heilige Prophetin Xal-Nama
    »Admiral – die Gefangenen wurden soeben an Bord genommen.«
    »Ausgezeichnet. Sie sollen in einer Hochsicherheitszelle untergebracht werden. Ich werde persönlich mit ihnen sprechen.«
    Andar Telios war sich bewusst, dass er damit befehlswidrig handelte. Syl Ra Van hatte ausdrücklich befohlen, den Jungen nach der Festnahme sofort zurück nach Teriam zu eskortieren, direkt in den Jadeturm. Dennoch hatte der Admiral noch keinen Startbefehl erteilt. Vorher musste er mit Endriel und dem Jungen sprechen. Um die Zweifel zu beseitigen, die an ihm nagten. Oder sie zu bestätigen .
    Er marschierte durch weiße Korridore, passierte Treppen und Gänge, bis er schließlich den Zellentrakt erreichte. Shiaar erwartete ihn dort. Sie salutierte. »Der Gesuchte und Ihre Bekannte befinden sich in einer Zelle mit einem Klasse 4-Feld, Admiral. Wie lauten Ihre weiteren Befehle?«
    »Ruhen Sie sich aus, Shiaar. Die ganze Mannschaft.«
    »Admiral?«
    »Sie haben mich gehört. Wir werden erst in einer halben Stunde wieder aufbrechen. Solange möchte ich mich mit Endriel und dem Jungen unterhalten.«
    »Aber die Befehle des Gouverneurs ...«
    »Ich kenne die Befehle des Gouverneurs«, fiel er ihr ins Wort. »Und ich werde dafür persönlich die Verantwortung tragen.«
    Die Skria schien noch etwas sagen zu wollen, stattdessen nickte sie. »Verstanden, Admiral. Wünschen Sie eine bewaffnete Eskorte?«
    Telios lächelte. »Die beiden sitzen in einem Klasse 4-Feld. Darin sind sie so sicher verwahrt, wie ein Insekt in Bernstein. Ich glaube, ich kann es wagen, ihnen allein gegenüber zu treten.«
    Shiaar salutierte. »Zu Befehl, Admiral.«
    Er betrat den engen Gang des Zellentrakts. Hier gab es keine Fenster, nur eine Reihe Lichtkugeln an der Decke. Zu beiden Seiten standen vier separate Kraftfeldzellen, jede davon gerade mal zwei Meter breit und tief, mit einfachen Pritschen ausgestattet. Alle waren deaktiviert,

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