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Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Titel: Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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durch das Schiff und Miko und Nelen zuckten zusammen.
    Xeah gehorchte und trat das Schubpedal fast bis zum Anschlag durch. Die Korona verdoppelte ihre Geschwindigkeit und machte einen Satz, bis sie nur noch wenige hundert Meter von der Barke entfernt war – doch immer noch nicht nah genug, um diese zu entern.
    Natürlich war dem Piloten des Fahrzeugs nicht verborgen geblieben, dass sie verfolgt wurden. Er versuchte auszuweichen, doch Xeah ließ sich nicht abschütteln. Die Barke schwenkte in weiten Bögen nach links und rechts, aber die Korona blieb ihr dicht auf den Fersen.
    Schließlich zog das andere Wesen in Schwarz ein Sonnenauge von seinem Rücken und legte an, um das kleine, lästige Drachenschiff abzuschießen.
    »Vorsicht!«, rief Keru aus.
    »Ich sehe es«, murmelte Xeah auf der Brücke.
    Eine rote Lichtlanze zuckte durch den Himmel. Xeah ließ die Korona nach links ausweichen, doch der nächste Schuss, einige Sekunden später abgefeuert, traf. Ein Beben ging durch das Schiff, als der Energiestrahl sich durch den rechten Flügel fraß wie ein Spritzer Säure. Doch die Korona hielt sich noch immer in der Luft. Wenn sie allerdings die Motoren trafen, das war Keru klar, würden diese augenblicklich explodieren – zusammen mit dem Schiff und einem Stück der Planetenkruste.
    Mikos Herz trommelte schmerzhaft gegen seine Brust. Er krallte sich so stark an das Geländer, dass seine Knöchel weiß hervortraten, während seine Beine zitterten wie Gelee. »Scheiße«, flüsterte Nelen auf seiner Schulter. Sie hielt die Augen geschlossen und eine Träne rann ihr über die kalte Wange. »Scheiße, Scheiße, Scheiße ...«
    Der dritte Schuss sägte ein Horn der Galionsfigur ab, so sauber wie ein heißes Messer ein Stück Butter. Der Schütze war mit Sicherheit kein Anfänger, aber da sich beide Fahrzeuge unablässig bewegten, wurde ihm das Zielen erschwert.
    »Wir müssen näher ran!«, rief Keru über den heulenden Fahrtwind.
    Als der Schütze die Energie des Sonnenauges verbraucht hatte, ließ er den Stab zu Boden fallen, damit sich die Energiezelle regenerierte, und zog die Waffe des Piloten aus dessen Rückenscheide. Er legte an. Feuerte.
    Der Strahl traf die Brückenkuppel; Xeahs Horn heulte auf. Sie zog den Kopf ein und als sie wieder aufsah, erkannte sie einen feinen, vertikalen Schnitt im Glas. Die geschmolzenen Ränder glühten noch rot. Wind pfiff durch die Öffnung. Xeah spürte die Kälte wie tausend Nadelstiche auf ihrer Haut, nahm jedoch ihre Hände keine Sekunde vom Steuer.
    Kerus Ohren richteten sich auf, als sein sechster Sinn ihn alarmierte. »Zurück!«, brüllte er Miko und Nelen an.
    Mehr aus Erschrecken, denn aus Gehorsam, ließ Miko das Treppengeländer los und stolperte ein paar Schritte rückwärts, bis sein Kopf gegen die andere, geschlossene Außentür prallte. Nelen hatte sich mit einem beherzten Sprung an die Decke retten können. Keine Sekunde später bohrte sich ein gleißender, unendlich heißer Lichtstrahl vom Bug bis zum Heck durch sämtliche Wände des Mitteldecks.
    Mit weit aufgerissenen Augen starrte Miko auf die schwelenden Löcher an den Wänden links und rechts von ihm und erstarrte zu Eis. Nelen ließ sich auf seine Schulter fallen. »Miko? Ist alles in Ordnung?«
    Keru vergewisserte sich mit einem kurzen Schulterblick, dass beide den Angriff überlebt hatten. Sein riesiges Herz schlug wie eine wildgewordene Basstrommel. Ruhig , befahl er sich und normalisierte seinen Herzschlag mit reiner Willenskraft. Dann sprang er, in dem winzigen Moment, als die Korona und die schwarze Barke genau nebeneinander flogen.
    »Keru!«, rief Miko aus und rappelte sich auf.
    Der Skria spreizte im Sprung seine Krallen und landete direkt hinter dem Schützen auf der Barke, nur einen Schritt vor der Bank, auf der Kai und Endriel lagen. Sein enormes Gewicht brachte das Fahrzeug zum Schaukeln und der Pilot musste sich ins Zeug legen, um den Kurs zu korrigieren.
    Der Schütze ließ sich davon nicht beirren und feuerte: Der Kristall am Ende des Metallstabs gab einen präzisen, vernichtenden Strahl von sich. Mit Reflexen, geschärft in jahrelangem Training, hob Keru den linken Arm, um die Lichtlanze von lebenswichtigen Organen abzublocken. Hitze, heißer als die Sonne, brannte sich in sein Fell, sein Fleisch. Er stieß ein Brüllen aus, seine rechte Pranke schnellte vor. Die Krallen bohrten sich durch Kleidung und Haut des Vermummten; Keru packte ihn und warf ihn von der dahinrasenden Barke. Der schrille

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