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Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Titel: Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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entgegnete Endriel mürrisch. »Die Kerle zwingen einen doch praktisch, kriminell zu werden! Es wird Zeit, dem Gouverneur einen Beschwerdebrief zu schreiben!«
    »Er wird ihn sicher mit großem Interesse lesen. Vielleicht schickt er dir ja auch ein Autogramm.« Keru zeigte ein paar Millimeter Zähne. Endriels Zorn schien ihn zu amüsieren. Vielleicht, weil ein wütender Mensch im Vergleich zu einem Skria in Rage wie ein zeterndes Äffchen wirkte.
    Endriel strafte ihn mit einem bösen Blick. »Jedenfalls bin ich stinksauer! Von unserem Geld ist mehr als die Hälfte futsch!«
    »Dafür darfst du dich als gesetzestreue Bürgerin betrachten.« Xeah hatte sich auf dem gegenüberliegenden Diwan niedergelassen. Sie zwinkerte mit schwarzglänzenden Augen, was Endriels Wut etwas abkühlte.
    Sie sah über ihre Schulter in den seidigblauen Himmel, wo sich die Friedenswächterschiffe tummelten wie Fische im Wasser. »Das Schlimmste ist ... ich habe das Gefühl, Yaneks Erbe einfach so verschwendet zu haben. Für ein paar Blätter Papier!«
    »Komm schon!« Nelen flatterte neben ihr. »Gib jetzt nicht auf!«
    Endriel seufzte schwer. »Es ist nur ... Ich frage mich ernsthaft, ob ich das Richtige tue – ob wir das Richtige tun.« Sie fuhr sich müde durch das Haar.
    »Beruhige dich.« Xeah setzte sich neben Endriel und nahm die Hand der jungen Menschenfrau. Die Haut der alten Heilerin fühlte sich rau und trocken an wie altes Pergament. Sie blickte in Xeahs scheinbar unendlich tiefe Augen und sah das Lächeln auf ihren Gesicht.
    »Was das Geld angeht, mach dir keine Sorgen. Yanek wollte, dass du es benutzt, um deinen Traum zu verwirklichen. Du wusstest, dass es nicht billig werden wird. Dafür hast du jetzt, was du wolltest: die Erlaubnis, dein Unternehmen zu gründen. Das hatte nun mal seinen Preis, aber du hast ihn bezahlt. Jetzt stehen dir alle Türen offen.«
    »Aber was, wenn es nur das ist – ein Traum, eine fixe Idee?«
    Xeah nickte. »Das ist gut möglich. Aber wo wären wir, wenn wir nicht manchmal ein Risko eingehen würden? Natürlich können wir scheitern. Aber solange du den Versuch nicht wagst, wirst du nur auf verpasste Gelegenheiten zurückschauen. Und glaub mir, kein Anblick ist schrecklicher.«
    Endriel schwieg einen Moment lang. Dann sagte sie: »Xeah?«
    »Ja?«
    »Ich mag deine Einstellung.«
    Die faltigen Mundwinkel von Xeahs Schnabel zogen sich nach oben. »Vielen Dank. Aber glaub mir, es hat mich viele Jahre und unzählige Niederlagen gekostet, zu dieser Einsicht zu gelangen. Also, Kapitän Naguun ...« Die alte Draxyll erhob sich wieder mühsam. »Wird es nicht langsam Zeit, dass Sie der Welt von sich und Ihrer Mannschaft in Kenntnis geben?«
    »Du hast Recht.« Endriel stand ebenfalls auf. »Ich werde mir von diesen«, sie schluckte einen Fluch herunter, » Weißmänteln nicht die Laune verderben lassen. Wir sind jetzt hier und wir werden das Beste daraus machen!« Schließlich fand sie ihr Lächeln wieder. »Vielleicht kriegen wir doch noch die Chance, es diesen Steinköpfen heimzuzahlen!« Und vielleicht treffe ich sogar den Jungen mit den Smaragdaugen wieder , dachte Endriel. Es gibt da ein paar Fragen, die er mir beantworten muss.
    Kai erwachte. Stunden mussten vergangen sein, wie viele genau, konnte er nicht sagen. Er befand sich immer noch im Lager der Schwarzen Ratten, tief im Herzen von Teriam, wo die Sonne niemals schien; gefangen in einem Labyrinth aus steinernen Röhren, aus dem er sich ohne Hilfe der drei Straßenkinder nicht befreien konnte – er würde sich hoffnungslos verlaufen.
    Eine Lichtkugel lag neben ihm, gedämpft zu einem orangefarbenen Glühen. Als er sich aufrichtete, fühlte er die Fäden, die seine Wunde am rechten Oberarm zusammenhielten. Er spürte den Schmerz noch deutlich, doch längst nicht mehr so intensiv wie gestern.
    Jedenfalls glaubte er, dass es gestern gewesen war ...
    Er erinnerte sich an sein erstes Erwachen, das Auftauchen der Kinder. Danach war er eingeschlafen oder ohnmächtig geworden.
    Das Fehlen von Zeit quälte ihn. Wie lange hatte er geschlafen? Er wusste nicht mal, ob es draußen hell war, oder dunkel. Und während er hier festsaß, verlor anderswo auf dem Planeten ein Wesen weitere, unendlich kostbare Lebenszeit.
    Du hättest dir einen anderen aussuchen sollen, Meister . Einen Helden. Keinen Amateur wie mich.
    Er senkte den Kopf und befühlte abwesend den Verband um seinen Arm, den er Orryn zu verdanken hatte, dem Mädchen mit dem rotblonden Zopf.
    Sie

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