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Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Titel: Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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und erschrak, als er den Skria sah, der hinter den beiden, halb in den Schatten des Schiffskorridors stand: zweieinhalb Meter Muskeln und Fell, weiß wie der Tod, mit grauen Streifen. Ein blutrotes Auge starrte Miko unverwandt an. Dieser Gigant war der geborene Nervösmacher.
    »Hey – können wir dir helfen?«
    Schließlich sah er wieder zu Kapitän Naguun (sie musste es einfach sein), ohne zu wissen, wie ein Junge wie er mit einem Mädchen wie ihr sprechen sollte. »Ja, nein, äh ...« Miko kämpfte gegen den Knoten in seiner Zunge. Seine Knie waren weich wie Wachs. Er bekam eine Erektion und hoffte – betete! – dass es niemand bemerkte. »Ich ... Entschuldigung, ich wollte nicht stören, aber ... das ist doch die Korona , richtig?«
    Sie nickte. »So steht es groß und breit am Bug.«
    »Und Sie sind Kapitän, äh ...« Miko zog das Flugblatt aus seiner Jackentasche; das Mädchen und ihre beiden Begleiter sahen es neugierig an, als würden sie ihre eigene Reklame nicht wiedererkennen. »Sie sind Kapitän Naguun, oder?«
    »So ist es. Und du bist ...?«
    Miko schob sich eine Strähne aus der Stirn. »Miko ... Mikolas Gorlin, aber meine Freunde nennen mich Miko.« Wenn ich welche hätte . Nicht einmal seine Eltern nannten ihn Miko.
    »Freut mich, dich kennenzulernen, Miko.« Sie nickte knapp. »Also, was führt dich zu uns?«
    »Ihr Flugblatt.« Er wedelte mit dem Papier.
    »Du möchtest einen Flug buchen?«, fragte die Yadi auf der Schulter von Kapitän Naguun. In ihren seltsamen, violetten Augen lag ein Hoffnungsschimmer.
    Auch Kapitän Naguun musterte ihn gespannt. Wenn sie doch nur nicht so schön wäre , dachte Miko. »Äh, nein. Ich wollte ... ich meine, ich möchte ... auf Ihrem Schiff anheuern!«
    Mit hängenden Flügeln blickte die Yadi zu Kapitän Naguun und Kapitän Naguun sah zu dem Skria auf, der unmerklich sein mächtiges Löwenhaupt schüttelte. Der Kapitän wandte sich wieder Miko zu. »Tja Miko, die Sache ist so: Unsere Mannschaft ist schon komplett. Vielleicht solltest du es auf einem anderen Schiff probieren. Tut mir leid. Aber es war nett, dich kennengelernt zu haben.« Damit wandte sie sich ab und sagte zu dem Skria: »Also, wie gesagt, ich bin bald wieder da. Passt solange auf das Schiff auf.«
    Miko hörte ihre Worte kaum. Das war ja klar . Warum hab ich es überhaupt probiert? Er war schon kurz davor, wieder umzudrehen, als ihn sein Ehrgeiz plötzlich packte. Nein, diesmal würde er sich nicht abwimmeln lassen! Nicht, bevor er nicht ALLES versucht hatte! Also holte er tief Luft und sagte dann, lauter als beabsichtigt: »Ich würde das nicht tun!«
    Kapitän Naguun drehte sich zu ihm um. Sogar in ihrer Verblüffung war sie vollkommen! »Was nicht tun?«
    »Mich wegschicken! Damit machen Sie einen großen Fehler! Ohne mich sind Sie nämlich aufgeschmissen!«
    Sie lächelte, als habe er etwas sehr Komisches gesagt. »Hör zu, ich will dir wirklich nicht zu nahe treten, Miko, aber ...«
    »Ich weiß, Sie sind neu in dem Geschäft!« Er trat einen Schritt näher. »Sie brauchen mich und meine Erfahrung!«
    Sie hob skeptisch die Augenbrauen. »Deine Erfahrung worin?« Du musst dich doch noch nicht einmal rasieren , schien in ihren Worten mitzuschwingen.
    »Ich ... äh ... ich bin ein Abenteurer!«, antwortete er sofort. »Erster Klasse! Ich bin schon um die halbe Welt geflogen! Ich kenne die Südliche Hemisphäre in- und auswendig!« Ihm wurde klar, dass er sich gerade um Kopf und Kragen redete. Aber sein Mund ging einfach auf und zu, ohne dass er Kontrolle darüber hatte! Er war verzweifelt, und der skeptische Blick aus Endriel Naguuns haselnussbraunen Augen machte es auch nicht leichter. »Außerdem bin ich ein begnadeter Kämpfer!«, fügte er hinzu und hätte sich am liebsten auf die Zunge gebissen. Aber sein Mundwerk war schneller: »Ich weiß, das sieht man mir nicht an, aber das ist nur Tarnung!« Er vollführte eine Angriffsstellung, wie er sie mal bei Kampfpriestern gesehen hatte, wobei er nicht halb so bedrohlich wirken konnte. Aber – verdammt nochmal – er musste es versuchen!
    Endriel Naguun verlagerte ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen. Ich bin ihr peinlich , stellte Miko fest. Er hatte noch nie in seinem Leben so geschwitzt.
    Doch dann formte sich unversehens ein Lächeln auf dem vollendeten Mund des Kapitäns.
    »Fein«, sagte sie. »Du bist engagiert.«
    Die Yadi sah fassungslos zu ihr auf. Der Skria blinzelte. Auch Miko war sprachlos. Ein kurzer Moment verging, bis

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