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Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Titel: Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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solange sie in der Stadt war.
    Hier ist es! Miko atmete erleichtert aus. Dock 21!
    Zumindest stand es auf dem verschmierten Blechschild an der Absperrung. Dahinter, zwischen einem Frachter von Dakom-Re und dem Himmelskreuzer einer weniger bekannten Reisegesellschaft, lag ein kleines Drachenschiff. Sein Holzkörper schimmerte goldbraun, die beeindruckende Galionsfigur erinnerte an die der Friedenswächterschiffe. Auf einem großen Messingschild am Bug stand sein Name: Korona .
    Miko verglich das Schiff noch einmal mit der Zeichnung auf dem Flugblatt und grinste. Hier war er richtig!
    Also fasste er all seinen Mut zusammen und schritt durch das offene Tor.
    Die Gangway des Schiffes war ausgefahren und die Außentür stand offen. Miko blieb vor der Holzplanke stehen. Kann ich da einfach so reinspazieren? Er versuchte im Inneren des Schiffes etwas zu erkennen. Zwei Personen standen dort: eine enorm groß, die andere bedeutend kleiner.
    Also dann ... Er holte tief Luft und betrat die Gangway. Deine letzte Chance!
    Nachdem sie die Brücke wieder in einen Zustand gebracht hatten, den man von einem seriösen Unternehmen erwarten konnte, ging Endriel in ihr Quartier, um sich ihre Jacke überzuziehen. Die Sonne würde bald untergehen und draußen war es merklich kühler geworden.
    »Nelen, ich werde zu Andar gehen. Allein.«
    »Admiral Telios?« Nelen hing verwirrt in der Luft. » Ist er denn noch in der Stadt?«
    Endriel zog ihren Kragen zurecht. »Wir haben doch vorhin die Dragulia gesehen. Wo immer das Schiff ist, da ist auch Andar Telios. Ich muss mit ihm sprechen. Über Yanek.«
    »Und du bist sicher, dass du allein gehen willst?«
    »Ja. Bitte bleib du solange an Bord. Wenn ... falls ein Kunde kommt, sag ihm, ich bin bald wieder da. Er soll es sich solange im Gästequartier gemütlich machen. Hauptsache, er läuft nicht weg.«
    Nelen lächelte und parodierte einen Salut. »Alles klar, Kapitän!«
    Auf dem Korridor trafen sie Keru, der gerade auf Samtpfoten die Wendeltreppe empor schlich. Bereits auf dem Hinflug hatte Endriel festgestellt, dass Keru immer wieder ins Untere Deck abtauchte und nach einiger Zeit mit entspanntem Gesichtsausdruck wieder hervorkam. Sie hatte Xeah darauf angesprochen, die ihr erklärt hatte, dass Keru manchmal in Gegenwart der Maschinen meditierte. »Maschinen haben ihn noch nie enttäuscht«, hatte sie gesagt.
    »Wohin gehst du?« Der Skria blickte auf seinen Kapitän herab.
    »Einen alten Freund besuchen«, erklärte Endriel. »Keine Sorge, ich bin bald wieder da.«
    »Äh, Entschuldigung«, sagte plötzlich der dünne Junge, der an der offenen Außentür stand.
    »Einen Augenblick bitte.« Endriel drehte sich wieder Keru zu, öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch in derselben Sekunde riss sie ihren Blick wieder in Richtung Tür. Dort stand immer noch ein dünner Junge, sechzehn, vielleicht siebzehn Jahre alt, und unübersehbar von der Pubertät gebeutelt. Braune, fettige Locken hingen ihm ins Gesicht und verdeckten fast seine blauen Knopfaugen, aus denen er Endriel anblinzelte.
    Kundschaft , ging ihr als erstes durch den Kopf, aber nein. Er schien sich eher verlaufen zu haben. »Können wir dir helfen?«
    »Also, äh ...«
    Er war ungefähr einen halben Kopf kleiner als sie und seine Lederjacke hing lose an einem Körper, der nur aus Haut und Knochen zu bestehen schien. Sein pickliges Gesicht wirkte blass und war klitschnass vor Schweiß. Seine Zunge fuhr kurz über zittrige Lippen. Anscheinend wollte er etwas sagen, bekam es aber nicht heraus. Erst spät wurde Endriel klar, dass er auf ihre Brüste starrte. »Hey – können wir dir helfen?«, wiederholte sie energischer und zog ihre Jacke zu.
    Miko hatte keine Ahnung gehabt, wie er sich Kapitän Endriel Naguun vorzustellen hatte. Nun konnte er sie nur anstarren. In seinen Augen war sie das schönste Mädchen der Welt, oder zumindest dieser Hemisphäre, und dabei trug sie – soweit er das erkennen konnte – weder Schmuck noch Schminke. Aber das hatte sie bei ihrer klaren, glatten Haut auch nicht nötig. Kastenienbraunes Haar fiel ihr in leichten Wellen in den Nacken. Und ihre Augen, so tief und braun und ... sinnlich? War das das Wort? Sie war etwas größer als er, grazil wie eine Antilope, und ihre Brüste – Oh Mann!
    Auf ihrer Schulter saß eine junge Yadi mit wildem, schwarzem Haar und lilafarbenen Mandelaugen. Ihr winziger Körper war in Bänder aus Seide gehüllt, die mehr enthüllten, als sie versteckten. Miko schluckte ...

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