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Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Titel: Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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freundlich. »Darauf können Sie sich verlassen, Leutnant.«
    »Sergeant«, verbesserte die Frau und gab den Weg frei.
    »Ich möchte wissen, warum sie diesen Menschen suchen«, überlegte Xeah laut, als sie über die verlassene Hafenstraße wanderten. »Die ganze Stadt ist voll mit Fahnungszeichnungen von ihm.«
    »Vielleicht hat der Gouverneur nur Lust auf eine kleine Treibjagd«, antwortete Keru mit entblößten Zähnen. Xeah konnte darüber nicht lachen.
    Die Korona lag wie ein vernachlässigtes Kind zwischen zwei größeren Drachenschiffen. Die Brückenkuppel erstrahlte im konstanten Schein der Lichtkugeln; Xeah konnte dort Endriels Silhouette erkennen. Auch hinter den Bullaugen des Mitteldecks brannte Licht – und sogar hinter den beiden Fenstern des Gästezimmers! »Sieht so aus, als hätten wir Kundschaft.«
    »Das muss gar nichts bedeuten«, brummte der Skria. »Vielleicht ist es nur der Junge.«
    »Miko«, verbesserte sie.
    Sie durchquerten das Tor in der Metallumzäunung. Keru blickte sich wachsam um, bevor er sich Xeah anschloss. Obwohl keine Seele zu sehen war, konnte er seinen inneren Alarm nicht abstellen.
    Im Schiff empfing sie Miko mit Nelen auf seiner Schulter. Die beiden schienen schnell Freundschaft geschlossen haben.
    »Guten Abend, ihr zwei«, grüßte Xeah. »Ihr seht so aufgeregt aus.«
    »Wir werden gleich ablegen!«, verkündete Miko freudestrahlend.
    Xeah blinzelte. »Heißt das, wir haben tatsächlich Kundschaft?«
    »So ungefähr«, flüsterte Nelen. Niemand hörte es.
    »Wer ist es?«, fragte Xeah. »Ein Kaufmann?«
    »Äh, nee.« Nelen strich sich über den nackten Oberarm. »Ich glaube, er kommt aus einer ganz anderen Branche.«
    »Ist die Hafenaufsicht über unseren Abflug informiert?«, fragte Keru.
    »Ja, äh ...« Die Yadi versuchte, sich nicht von seinem stechenden Blick verunsichern zu lassen. »Ich denke schon«, murmelte sie. Zumindest werden sie es wissen, wenn wir ohne Erlaubnis das Dock verlassen, fügte sie in Gedanken hinzu.
    Xeah watschelte die Treppe hinauf, Miko und Nelen folgten ihr, mit Keru als Nachhut. Die Yadi betete zu den Geistern, dass er Endriel nicht in Stücke zerreißen würde, wenn er erfuhr, was hier vor sich ging.
    »Wir legen ab?«, fragte der Skria, als sie die hellerleuchtete Brücke betraten.
    Endriel, die sich eben noch über die Navigationskarte gebeugt hatte, drehte sich um. »Da seid ihr ja endlich. Haben Miko und Nelen es euch nicht gesagt? Wir haben einen zahlenden Kunden an Bord!«
    »Und wer ist dieser Kunde?«, brummte Keru.
    »Ich stelle ihn euch nachher vor. Erstmal müssen wir Teriam verlassen.«
    »Warum die Eile?«, fragte Xeah.
    Endriel zuckte die Achseln. »Er hat einen engen Terminplan, das ist alles. Und das Wort des Kunden ist Gesetz, heißt es nicht so?«
    Kerus misstrauischer Blick entging ihr ebenso wenig, wie Xeahs verwirrtes Blinzeln. Sie fühlte sich elend, den beiden ins Gesicht zu lügen, aber sie würde sie ja einweihen. Sobald die Stadt hinter uns liegt.
    Wenn nur nicht dieses flaue Gefühl in ihrem Bauch gewesen wäre.
    Komm schon . Du musst die beiden irgendwie von der Brücke bekommen, bevor sie dich davon abhalten, etwas zu tun, das wahrscheinlich die größte Dummheit des Universums ist. »Ist alles in Ordnung, Xeah?«, fragte sie. »Du siehst so müde aus.«
    »Das bin ich tatsächlich, Endriel.« Die Draxyll riss ihren Schnabel zu einem Gähnen auf.
    »Willst du dich nicht lieber hinlegen? Es war schließlich ein langer Tag.«
    Xeah nickte. »Genau das hatte ich vor. Wenn mich niemand braucht, werde ich in mein Quartier gehen.«
    »Tu dir keinen Zwang an.«
    »Gute Nacht, alle.«
    »Gute Nacht, Xeah.« Endriels Blick folgte der Draxyll, als sie die Brücke verließ. Gut. »Ach Keru, dabei fällt mir ein: Vorhin hat eines deiner Spielzeuge im Maschinenraum so ein seltsames Piepen von sich gegeben. Ich wollte es irgendwie abstellen, aber ich hatte dir ja versprochen, nichts anzufassen ... «
    Keru knurrte missmutig und blickte zu Miko.
    Der hob unschuldig die Hände. »I-Ich hab nix gemacht! Ehrlich!«
    »Von allein fangen die Maschinen aber nicht an, zu piepen«, brummte der Skria. Er drehte sich Endriel zu. »Willst du das Ablegen allein übernehmen?«
    »Keine Sorge, ich schaffe das schon.« Sie lächelte. »Ich hatte ja einen guten Lehrer.«
    »Hrrhm.« Keru wandte sich knurrend ab, und ging.
    Nelen landete auf der Schulter ihrer Freundin und flüsterte ihr ins Ohr: »Weiß du, was ich wirklich unheimlich finde?

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