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Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan

Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan

Titel: Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.B. Kerr
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Rechten schnell über die beschädigte Stelle zu schieben und zu riskieren, dass diese sich darin verfing. Alles ging gut, und er atmete erleichtert aus; doch noch ehe er die andere Klemme entlasten und ebenfalls hinaufschieben konnte, riss das Seil und John hing nur mit einer Hand am Seil vor der Wand.
    Während er hin und her baumelte wie ein Gibbon und einen dazu passenden Laut ausstieß, überlegte er fieberhaft, was er tun sollte. Natürlich war die Versuchung, sich mit Dschinnkraft auf der Stelle ein neues Seil herbeizuwünschen, fast überwältigend. Trotzdem hoffte er, Nimrod würde sein Dilemma erkennen und ihm vom Kraterrand aus Hilfe zukommen lassen. Daher beschränkte er den Einsatz seines Fokuswortes darauf, sich ein wenig mehr Haltekraft für die rechte Hand zu wünschen.
    Als ihm die schwindelerregende Notlage seines Neffen klar wurde, sah Nimrod sich hastig auf dem Kraterpfad um.
    »Ein Seil!«, rief er. »Wir brauchen ein anderes Seil!«
    »Es gibt keines«, gestand Axel.
    »Es muss aber eines geben«, sagte Nimrod.
    »Es gibt keines«, beteuerte auch der Professor.
    Philippa war in Panik. »Tut irgendwas!«, schrie sie.
    Nimrod deutete auf das kleine Betongebäude, das nur ein paar Schritte entfernt am Weg stand. »Vielleicht ist dort eins«, sagte er.
    »Das ist ein Souvenirladen«, meinte Axel. »Da verkaufen sie alberne Ketten aus Lava und Wasserflaschen, aber keine Kletterseile.«
    Nimrod hörte gar nicht hin. Natürlich war der Souvenirladen geschlossen, doch das konnte ihn nicht abhalten. Er trat die Tür ein, murmelte sein Fokuswort und packte ein zusammengerolltes Kletterseil, das im Laden plötzlich an der Wand hing.
    »Hab eins gefunden!«, rief er und rannte zu den anderen zurück. Er warf einen Teil des Seils hinab und befestigte das Ende an dem matterhornförmigen Felsvorsprung.
    »Das überrascht mich aber«, sagte der Professor. »Ich war heute Morgen noch drüben im Laden und habe kein Seil gesehen.«
    »Ich auch nicht«, erklärte Axel.
    »Das macht nichts, mein Lieber«, sagte Nimrod und warf auch das restliche Seil zu John hinab. »So ein Seil kann man leicht übersehen, nicht?«
    Knapp zwanzig Meter tiefer packte John mit der Linken das neue Seil und atmete auf. Blieb nur noch die Frage, wie er an dem neuen Seil zum Kraterrand hinaufgelangen sollte. Selbst mit der neu gewonnenen Kraft in seiner rechten Hand würde es schrecklich lange dauern. Um sich ein wenig abzusichern, schlang er sich das Seil um ein Bein, während er darüber nachdachte, wie er mit nur einer freien Hand seinen Gurt und die Seilklemmen daran befestigen sollte. Dabei wurde ihm schnell klar, dass sich das nur mithilfe von Dschinnkraft bewerkstelligen ließe. Und genau das tat er – allerdings erst, nachdem er, den beiden Isländern zuliebe,die ihn vom Kraterrand aus beobachteten, mehrere Minuten lang spektakulär an seinem Gurt herumgefummelt hatte.
    »ABECEDERISCH!«
    Als beide Steigklemmen bombenfest am neuen Seil saßen, setzte John seinen Aufstieg fort.
    Schließlich erreichte er den Kraterrand, wo Axel, der ebenso stark wie gut aussehend war, ihn am Gurt packte und über die Kante zog.
    »Ótrúlegt«
, sagte er. »Unglaublich. Ich hätte nicht gedacht, dass es möglich ist, einen Klettergurt in ein Seil zu binden, an dem man bereits hängt.«
    »War keine große Sache«, sagte John.
    »Frábær
.
«
Axel schüttelte den Kopf. »Und ich dachte, ich hätte Ahnung vom Klettern.« Er schlug John auf die Schulter. »Versprich mir, dass du mir zeigst, wie man das macht.«
    »Klar«, sagte John. »Warum nicht?« Er lächelte verlegen. »Wird mir ein Vergnügen sein.«
    »Das möchte ich auch gern sehen, John«, meinte Philippa. »Ist bestimmt faszinierend.«
    »Ich verstehe immer noch nicht, wie du es geschafft hast, so dicht an den Spalt heranzukommen, John«, sagte der Professor. »Die Hitze muss
ákafur
gewesen sein
.
Wenn du noch länger dortgeblieben wärst, würdest du jetzt aussehen wie ich, mein Junge. Und das ist kein schöner Anblick, glaub mir.«
    »Es war ziemlich heiß«, murmelte John.
    »Da haben Sie vielleicht einen Neffen, Nimrod«, sagte Axel. Immer noch kopfschüttelnd, ging er zu dem matterhornförmigen Felsen, um das Seil loszubinden, während Professor Stürlüson Johns Asbestbeutel leerte und sich die Lavaproben ansah.
    »Mein Gott, es stimmt!«, rief er aus. »Es ist wirklich Gold! Ichhabe meinen Augen nicht getraut, als ich den Lavastrom dort unten sah. Ich dachte, die Hitze oder das CO

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