Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan
Zwillinge sowie einigen streng geheimen Befehlen, und schon wurde es wahr, jedenfalls sobald er sein Fokuswort ausgesprochen hatte.
Er verteilte die Pässe und wartete, bis alle ihre Neugierde befriedigt und sie angeschaut hatten.
»Ziemlich große Ähnlichkeit.« Der Professor starrte auf das Foto, das ihn mit seiner Maske zeigte, und begann zu kichern.
»Verzeihen Sie mir die Frage, Professor«, sagte John, während er und die anderen aus dem Humvee kletterten. »Aber hätten Sie nicht eine Gesichtstransplantation vornehmen lassen oder sich vielleicht eine bessere Maske zulegen können?«
Philippa riss die Augen auf, als sie das hörte. Ihr Bruder wagte sich gern auf Gebiete vor, zu denen einem die guten Manieren eigentlich den Zutritt untersagten.
»Ich habe es in Erwägung gezogen«, erwiderte der Professor. »Aber solche Operationen sind sehr zeitaufwendig, John, und ich bin viel zu beschäftigt, um monatelang in einem Krankenhaus zu verbringen und jemanden an etwas so Unwichtigem herummurksen zu lassen wie meinem Aussehen.« Er klopfte sich an den Kopf und dann auf sein Herz. »Hier drinnen ist das, worauf es ankommt. Und hier drinnen zählt vor allen Dingen unsere Menschlichkeit. Meinst du nicht?«
»Äh, doch«, sagte John, der fand, dass es ihm eine Menge ausgemacht hätte, kein Gesicht mehr zu haben.
»Außerdem«, fügte der Professor hinzu, »spielt es keine große Rolle, dass ich kein nennenswertes Gesicht mehr habe, weil es in meinem Heimatland Island nur sehr wenige Einwohner gibt. Und so gut wie keine Spiegel. Isländer machen sich nicht viel daraus, sich im Spiegel zu betrachten. Wie ich schon sagte, sind sie eher ein wenig in sich gekehrt. Die Sache gewinnt für mich nur an Bedeutung, wenn ich in andere Länder reise. Die Leute vom Zoll können ziemlich lästig werden, um es milde auszudrücken.«
»Das glaube ich«, meinte John.
»Ich erinnere mich an eine Begebenheit bei der Zollkontrolle in New York, wo mich eine recht rabiate Einwanderungsbeamtin aufforderte, die Maske abzunehmen, und dann in Ohnmacht fiel, als ich es tat. Anschließend verklagte sie mich, weil sie einen nervösen Schock erlitten habe.«
Wieder lachte der Professor.
»Geschieht ihr recht«, meinte John.
»Aus diesem Grund trage ich unter der Haut im Nacken einen Mikrochip. Damit kann ich selbst die schwierigsten amerikanischen Zollbeamten zufriedenstellen.«
»Sie meinen, so wie ein Hund?«, fragte John.
»Wuff, wuff«, sagte der Professor. »Genau wie ein Hund.«
John zuckte die Achseln. »Heutzutage behandeln sie jeden wie einen Hund«, sagte er. »Egal, wie man aussieht.«
Nimrod war bereits dabei, den Wachen seine Dokumente zu zeigen, und kurz darauf standen er und die anderen vier vor dem befehlshabenden Offizier des Tragflächenboots, Captain Rock Delaware, und sahen zu, wie er die streng geheimen Befehle studierte.
»Sie sehen sicher, welche Unterschrift all diese Befehle tragen, Captain«, sagte Nimrod, der in seiner Uniform ganz wie ein hochrangiger Admiral wirkte.
»Ihre Papiere sind untadelig, Sir«, sagte Captain Delaware.
»Es freut mich, dass wir da einer Meinung sind«, erwiderte Nimrod. »Und Sie sind sicher, dass Sie verstehen, was von Ihnen erwartet wird?«
»Jawohl, Sir. Ich soll Sie und diese wichtigen Personen an einen Ort Ihrer Wahl bringen.«
Captain Delaware versuchte, seine Neugier zu zügeln, aber schließlich wurde sein Schiff nicht jeden Tag auf präsidiale Order hin abkommandiert, schon gar nicht wegen eines ranghohen Konteradmirals, der von zwei Jugendlichen und zwei Männern begleitet wurde, von denen einer eine schwarze Maske trug. Unsicher beäugte Captain Delaware den Professor.
»Und wohin genau wäre das? Es steht nicht in den Papieren.«
»Das werde ich Ihnen alles zur rechten Zeit erläutern«, sagte Nimrod. »Zunächst nehmen Sie bitte mit voller Kraft Kurs aufdas sardische Cagliari. Sobald Sie dort aufgetankt haben, informiere ich Sie über unser endgültiges Ziel.«
»Jawohl, Sir. Nun, dann werde ich Sie jetzt zu ein paar geeigneten Quartieren begleiten.«
»Vielen Dank für Ihr Verständnis, Captain.«
»Kann ich sonst noch etwas für Sie und Ihre Begleitung tun?«
»Ja, das können Sie, Captain.« Nimrod sah die anderen an und schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, wie es diesen Herrschaften geht, aber ich könnte jetzt eine Tasse guten englischen Frühstückstee gebrauchen.« Und weil er immer noch mit amerikanischem Akzent sprach, fügte er hinzu: »Mit
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