Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan

Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan

Titel: Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.B. Kerr
Vom Netzwerk:
könnte ich diese raue Oberfläche, die Sie Charakter nennen, durchaus mit einer Prise guter Manieren und Erziehung versehen. Warum nicht?«
    »Gut. Fangen wir gleich an.«
    »Ausgezeichnete Idee, Sir. Wenn ich vielleicht jetzt schon einen Vorschlag machen dürfte? Die Pistole, Sir. Bitte stecken Sie sie weg. Ein Gentleman richtet nie die Waffe auf seinen Butler. Nicht einmal in Amerika, wo sie auf mehr oder weniger alles zielen.«
    Decebal ließ die Waffe sinken, und Groanin atmete erleichtert auf.
    »Vielen Dank, Sir.«

Shopping in Fes

    Nach einer schnellen, aber ereignislosen Mittelmeerfahrt legte das Tragflächenboot der U S-Marine im Hafen von Nador an, wo am Ende der Gangway ein Stretch-Mercedes auf Nimrod, die Zwillinge, Professor Stürlüson und Axel wartete, um sie auf direktem Weg nach Fes zu bringen.
    »Dann bleiben wir also nicht in Nador«, stellte der Professor fest.
    »Für Sightseeing ist keine Zeit«, sagte Nimrod. »Wir müssen so schnell wie möglich nach Fes.«
    Die viertgrößte Stadt Marokkos war einst die größte Stadt der Welt. Sie wurde im Jahr 789 gegründet und liegt direkt unterhalb des hervorstehenden nordwestlichen Zipfels von Afrika – dem kontinentalen Daumen, der dem spanischen Teil Europas in den weichen Unterbauch stößt. Fes war voller enger, gewundener Gassen, Minarette und fremder Gerüche, die nicht immer die angenehmsten waren. Männer in langen gestreiften Kapuzengewändern standen an den Straßenecken, schrien sich an und fuchtelten mit den Händen, während die Frauen so gut wie unsichtbar waren. Überall tönte aus Bars, Läden oder offenen Wagenfenstern der mitreißende Klang arabischer Musik.
    Nimrod trug dem Fahrer, einem verschlafen wirkenden Marokkaner mit dem Namen Mohammed, auf, sie zur alten Medinavon Fes zu fahren, und als sie vor einem bogenförmigen Tor in einer hohen weißen Mauer anlangten, stiegen sie aus.
    »Von hier aus müssen wir laufen«, sagte Nimrod. »Ihr werdet gleich sehen, warum.«
    »Irgendwie kommt es mir hier bekannt vor«, sagte Philippa, »obwohl ich weiß, dass ich zum ersten Mal in Marokko bin.«
    »Das ist das Merkwürdige an Fes«, sagte Nimrod. »Es fühlt sich immer an wie ein alter Freund.«
    »Nein, es ist mehr als das«, stellte Philippa fest.
    »Du hast recht«, sagte John. »Ich habe auch das Gefühl, als würde ich mich hier auskennen.«
    »Vielleicht warst du in einem anderen Leben schon einmal hier«, vermutete Nimrod.
    Und das waren sie auch, aber das ist eine andere Geschichte, wie es so schön heißt.
    Nimrod führte seine Gefährten durch das Tor.
    Die Zwillinge waren eigentlich der Meinung, schon viel von der Welt gesehen zu haben, aber nichts davon ließ sich mit der Medina vergleichen. Für Philippa war es, als begebe man sich zurück auf eine der sieben Reisen von Sindbad oder vielleicht in die Geschichten von Aladin und Ali Baba. Nimrod hingegen schien diesen Ort zu kennen wie seine eigene Westentasche. Er lotste sie durch ein Gewirr von Straßen – von denen viele für Autos zu schmal waren – und strohmattenbedeckter Gassen voller Händler, Touristen, Hühner, Hunde und Esel. Wunderbare Düfte von Gewürzen und Kräutern stiegen ihnen in die Nase, während ihnen der Klang der Musik und des Treibens, das sich seit Jahrhunderten kaum verändert hatte, in den Ohren hallte.
    Nach zehn oder fünfzehn Minuten gelangten sie auf einen staubigen kleinen Platz im dunkelsten und ältesten Teil der Medina,wo Nimrod auf eine kleine und uralt aussehende Holztür zuging. Dort wandte er sich an seine Gefährten. »Wir sind da«, sagte er. »Hier ist es.«
    »Sie meinen diese Holztür?«, fragte der Professor.
    »Das sieht nicht nach einem Teppichmarkt aus«, stellte John fest. »Eher nach einem Gefängnis.«
    »Jedenfalls nach einem ziemlich versteckten Ort«, sagte Axel. »Und keinesfalls wie andere Teppichläden, in denen ich schon war. In Jerusalem zerren sie einen förmlich von der Straße, damit man ihnen einen Teppich abkauft.«
    »Ja«, sagte Nimrod, »ich kenne ein paar von diesen Läden. Aber sie sind wesentlich jünger als dieser Ort. Dieses Geschäft gibt es schon seit zweitausend Jahren. Mr   Barkhiya ist ein direkter Nachfahre des Wesirs von König Salomon.«
    »Den aus der Bibel meinen Sie?«, fragte der Professor.
    Nimrod nickte.
    »Was ist ein Wesir?«, fragte John. »Nein, warte. Ich glaube, ich weiß es. Es ist der hochrangige Minister oder Berater eines arabischen Königs, hab ich recht?«
    »Ja, das

Weitere Kostenlose Bücher