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Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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ordentliche Tracht Prügel verdient hätten.«
    Tief beschämt blieben die Zwillinge im Garten sitzen und starrten in den abendlichen Himmel.
    »War es denn so auffällig?«, fragte John.
    »Muss es ja wohl, sonst hätte sie es nicht gemerkt.«
    »Als du dich vorhin in der Küche stöhnend hingesetzt hast, was war da mit dir los?«
    »Ich weiß es nicht, John.« Philippa suchte nach einer Erklärung. »Es war so, als würde sich etwas in meinem Gedächtnis melden. Etwas, das ich schon lange vergessen hatte. Ich weiß bloß, dass ich plötzlich dachte, wie schön es wäre, wenn Mrs   Trump im Lotto gewinnen würde, weil sie dann ihre Töchter besuchen könnte. Aber sobald ich das dachte, wurde ich plötzlich sehr müde. So wie man sich nach einem Rennen fühlt.« Sie zuckte die Schultern. »Es war wohl nur ganz kurz. Ich hatte das Gefühl, gleich das Bewusstsein zu verlieren.«
    »Und jetzt?«
    »Jetzt geht es mir wieder gut.«
    »Das sind die Hormone«, sagte John.
    »Wieso?«
    »Ich habe über das nachgedacht, was du vorhin gesagt hast, und glaube, dass es unsere Hormone sein könnten.«
    »Kann sein. Ich weiß nicht.« Philippa stand auf und schlang die Arme um ihren Körper. »Komm, lass uns wieder hineingehen. Ich friere.«
    Ihre Eltern unterhielten sich noch im Wohnzimmer, und dieZwillinge setzten sich wie vorher auf die Treppe, um sie zu belauschen. Durch Lauschen auf der Treppe finden Kinder die wichtigen Dinge heraus, die ihr Leben beeinflussen. John und Philippa merkten rasch, dass Mr und Mrs   Gaunt ihren Weisheitszähnen und den geplanten Ferien im Sommerlager eine größere Bedeutung zumaßen, als angemessen erschien.
    »Du meine Güte«, sagte ihr Vater gerade. »Bisher ist alles gut gelaufen, und dann musste das passieren.«
    »Aber du hast doch gewusst, dass der Tag kommen würde«, erwiderte Mrs   Gaunt. »Ich habe mein Bestes getan, um ein ganz normales Familienleben zu führen. Dafür habe ich große persönliche Opfer als Frau gebracht. Ich habe meinen Beruf aufgegeben, als ich dir begegnet bin.«
    Den Zwillingen war das neu. Sie hatten nie gedacht, dass ihre Mutter jemals etwas anderes getan hatte, als ihre Mutter zu sein.
    »Ich weiß, ich weiß, und glaub bloß nicht, dass ich dir nicht sehr dankbar dafür bin, Layla, mein Liebling.«
    »Aber was unsere Kinder betrifft, war ich
immer
ehrlich zu dir, Edward.«
    »Natürlich warst du das. Nur habe ich nie im Leben erwartet, dass es so schnell gehen würde. Ich meine, verdammt, Layla, welcher Vater erwartet schon, dass seine Kinder noch vor der Pubertät ihre Weisheitszähne verlieren? Ich war vierundzwanzig, als mir meine Weisheitszähne gezogen wurden. Vierundzwanzig!«
    »Ich habe es dir gesagt: Der Alterungsprozess verläuft in meiner Familie nicht normal.«
    »Als wüsste ich das nicht«, sagte Mr   Gaunt. »Schau dich an, Layla. Du siehst toll aus. Und schau mich an. Ich sehe aus wie – ach, ich weiß nicht. Jedenfalls älter. Als wäre ich dein Vater oder so.«
    »Älter und distinguiert«, gab Mrs   Gaunt zurück. »Das gefällt mir an einem Mann.«
    »Ach, hör auf. Ich bin gegen Schmeicheleien immun. Schließlich habe ich einen Spiegel, der mir jeden Morgen die Wahrheit sagt. Was wird also jetzt geschehen?«
    »Sie werden den Sommer über in Alembic House verbringen, wie wir es besprochen haben. Bevor irgendwas passiert.«
    »Du lieber Himmel, Layla, das klingt, als könnte es« – Mr   Gaunt flüsterte die folgenden Worte, als fürchte er sich davor, sie auszusprechen, sodass die Zwillinge sie nicht verstehen konnten   –, »sie bei uns zu haben.«
    »Verstehst du denn nicht? Genau das ist es doch! Sie wissen es noch nicht, aber sie stehen sozusagen auf der Schwelle des Erwachens. Das ist es, was mir Sorgen bereitet. Entweder schicken wir sie zu Dr.   Griggs, oder du wirst in Zukunft aufpassen müssen, was du sagst. Alle müssen das.«
    »Layla, bitte sag mir, dass du das nicht ernst meinst«, bat Mr   Gaunt. »Verflucht nochmal, es sind meine eigenen Kinder. Warum muss ich da aufpassen, was ich sage?«
    »Weil sie es nicht unter Kontrolle haben. Was ist, wenn einer von ihnen wütend auf dich wird? Was dann?«
    »Was du vorschlägst, klingt mir einfach zu drastisch«, sagte Mr   Gaunt. »Dieses Alembic House, ist es da überhaupt schön? Und wie ist denn dieser Typ, dieser Griggs?«
    »Edward, Schatz, ich kann dir versichern, dass du dir gar keine Sorgen zu machen brauchst. Es geschieht nur zu ihrem Besten. Wir schicken sie

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