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Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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beglückwünschte.
    »Naja haje«
, sagte Creemy.
    »Um Gottes willen«, sagte Nimrod. »Wenn du die Tasche angefasst hättest, wärst du ganz sicher gebissen und getötet worden, John. Das ist eine Kobra, eine ägyptische Uräusschlange. Sie ist die gefährlichste Schlange Ägyptens.«
    John schluckte schwer, als ihm klar wurde, wie knapp er dem Tod entkommen war. »Danke, Mr   Creemy«, sagte er.
    Creemy lächelte, schüttelte John die Hand und sammelte dann die restlichen Gepäckstücke vom Band ein. Das war jetztnicht mehr schwierig, da die meisten anderen Flugpassagiere aus London ihre Gepäckstücke nur zögerlich vom Band nahmen. Sie befürchteten, dass sich noch eine Schlange um einen Koffergriff gewunden haben könnte.
    »Das ganze Land ist voller Ungeziefer«, murmelte Groanin. »Und ich meine nicht bloß die Schlangen und Insekten. Wascht euch sofort mit antiseptischer Seife die Hände, das rate ich euch, wenn ihr hier irgendwas angefasst habt.«
    »Ich glaube kaum, dass das ein Zufall war«, sagte Nimrod, als sie die Flughalle verließen und auf Creemy warteten, der den Wagen holte. »Ägyptische Kobras sind scheue Tiere, solange sie nicht gereizt werden. Ich hätte sie nie auf einem Gepäckband vermutet.«
    »Willst du damit sagen, dass jemand sie absichtlich auf meine Reisetasche gesetzt hat?«, fragte John und lächelte nervös. »Um mich zu töten?«
    »Vergiss nicht, dass Mr   Rakshasas’ Lampe in der Tasche ist«, erklärte Nimrod. »Als die Tasche aus dem Flugzeug geholt wurde, muss seine Gegenwart bemerkt worden sein. Also ist es meine Schuld. Aber hör zu, wenn es dich beunruhigt, gehen wir sofort zum Schalter der American Airlines und buchen für dich den nächsten Flug nach New York.«
    John überlegte einen Augenblick. »Nein«, sagte er dann tapfer. »Du hast ja gesagt, es könnte gefährlich werden. Außerdem habe ich die Pyramiden noch nicht gesehen.«
    Doch die Gefahren der Nacht waren noch nicht vorbei. Kurz nachdem sie den Flughafen in einem alten weißen Cadillac verlassen hatten, verkündete Creemy, dass sie verfolgt wurden.
    »Schwarzer Mercedes, Boss«, sagte er nach einem Blick in den Rückspiegel.
    Instinktiv warfen die Zwillinge einen Blick nach hinten. Tatsächlich fuhr ein großer schwarzer Mercedes mit genau derselben Geschwindigkeit im Abstand von dreißig bis vierzig Metern hinter ihnen.
    »Kannst du ihn abhängen?«
    Creemy grinste. »Klar, Boss. Wir hier in Kairo.«
    Creemy gab Gas, fuhr von der Schnellstraße ab und bog erst in eine Seitenstraße und dann in die nächste, bis sie in eine Gegend voller alter Läden und Menschentrauben eintauchten. »Das hier alter Bazar«, sagte Creemy. Er fuhr erst durch eine schmale Gasse und dann unter einer alten Brücke hindurch. »Viele alte Straßen. Hier verirren sich sogar Polizei. Aber alter Creemy kennt Kairo wie Hosentasche. Kein Problem.«
    Das Auto raste um eine Kurve. Die Zwillinge wurden auf Nimrods Schoß geschleudert. Dann sauste es um eine zweite Ecke, und die Fußgänger flüchteten auf einen mondbeschienenen Platz, während der Cadillac eine Reihe roter Ampeln ignorierte. Nimrod warf einen Blick durch das Rückfenster. Der Mercedes war ihnen immer noch auf der Spur.
    »Er ist noch hinter uns«, sagte er zu Creemy.
    »Ich sehe«, grinste Creemy. Er raste einen Hügel hinauf, bog scharf in eine Hoteleinfahrt ein und zwängte sich in eine Parklücke zwischen zwei Reisebussen. Hastig schaltete er die Scheinwerfer aus und stellte den Motor ab. Einen Augenblick später brauste der Mercedes an ihnen vorbei, und alle atmeten erleichtert auf.
    »Gut gemacht, Creemy«, sagte Nimrod.
    »Waren das die Ifrit?«, fragte Philippa.
    Nimrod gab keine Antwort. »Bring uns nach Hause, Creemy«, sagte er und zündete sich seine Zigarre wieder an.
     
    Nimrods Haus lag in einem Teil von Kairo, der Garden City genannt wurde. Es glich eher einem Palast als einem Haus mit saftigen, gepflegten Rasenflächen, wunderschönen Palmen und hohen weißen Mauern. Innen war es kühl. Die Marmorböden waren mit Perserteppichen belegt, und überall standen so viele ägyptische Antiquitäten, dass das Haus noch mehr wie ein Museum wirkte als das Elternhaus der Zwillinge in New York. Doch das Außergewöhnlichste von allem war das so genannte Glücksmeter-Zimmer. An der Wand hing ein großes rundes Instrument, das wie eine Uhr aussah, und gegenüber der Wand stand ein reich verzierter Stuhl, auf dem Creemy saß, wenn er nicht gerade den Cadillac fuhr

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