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Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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schob sein Gesicht so dicht an das von John heran, bis dieser die Maus an seinem Atem roch. »Was ist bloß los mit eurem Stamm? Woher kommt nur dieser Wunsch, anderen Dschinn den Spaß zu verderben? Vor allem ihr jungen Dschinn müsstdoch verstehen, dass es viel lustiger ist, anderen Leuten Unglück zu bereiten, als ein bisschen Gutes zu tun. Und wie viel Mühe das macht!«
    Iblis runzelte die Stirn und hielt den Atem an, als er den Anflug von Zweifel in Johns Gesicht sah.
    »Ach, hat Nimrod euch das nicht erzählt? Offenbar nicht. Die Wahrheit ist, dass wir am Anfang alle gleich sind. Ob Marid, Ifrit, Jann oder Ghul. Wir alle lieben einen guten Streich. Einer dicken Frau den Stuhl unter dem Hintern wegziehen. Einem dummen Polizisten eine Bananenschale vor die Füße werfen. Stimmt’s nicht, John? Wolltest du noch nie eine Pfütze vertiefen, wenn ein Blinder die Straße überquert? Oder einen Tintenfleck auf die blütenweiße Weste eines Bräutigams spritzen? Ich wusste es.« Lächelnd richtete Iblis sich auf. »Als Nimrod so jung war wie ihr, bereitete ihm nichts auf der Welt mehr Spaß, als ein bisschen Unglück unter den Menschen zu verteilen. O ja, er war nicht immer ein guter Junge. Doch mit dem Alter wurde er genauso steif und langweilig wie der Rest eures Stamms. Das Gewissen der Marid. Die Homöostasis. Schwachsinn. Es gibt keine Homöostasis. In Wahrheit wird das Unglück immer das Glück überwiegen. Eure Meute kämpft einen verlorenen Krieg.« Wieder sah Iblis John scharf an. »Ich sehe, dass du dasselbe denkst, nicht wahr, John?«
    »Nein«, sagte John. »Ich hasse Sie und alles, woran Sie glauben.«
    »Voller Prinzipien, nicht wahr?« Iblis lachte wieder. »Du bist genauso steif wie dein Onkel. Nicht dass es irgendeinen Unterschied macht. Die Ifrit haben die Marid schon immer gehasst.Umgekehrt ist es ebenso. Und so war es schon immer. Und so wird es auch weiterhin sein, allerdings mit dem kleinen Unterschied, dass die Tage eures Stammes gezählt sind, sobald ich die vermissten Dschinn des Akhenaten in die Finger bekomme.«
    Er schüttelte die Brandy-Karaffe, die er immer noch in der Hand hielt.
    »Ich werde euch nicht töten. Das wäre glatte Verschwendung. Ich werde euch in eine Flasche stecken und in meinem Kühlschrank aufbewahren, bis der Tag gekommen ist, an dem ihr mich als euren Meister anerkennt.«
    »Dieser Tag wird nie kommen«, widersprach Philippa.
    »Sie werden nie unser Meister sein«, sagte John.
    »Tapfere Worte, ihr jungen Dschinn. Aber ihr kennt die Regeln von Bagdad nicht. Ihr habt gar keine andere Wahl. Ihr seid verpflichtet, demjenigen drei Wünsche zu erfüllen, der euch befreit. Selbst meiner Wenigkeit.«
    »Nie im Leben«, sagte Philippa.
    »Nicht, dass die Regeln wirklich wichtig wären. Ihr könnt euch schon mal mit dem Gedanken anfreunden, dass ihr euch nach ein oder zwei Jahren in dieser Flasche ganz anders fühlen werdet.« Er spielte mit der Karaffe in seiner Hand. »Die Gefangenschaft in einer Flasche oder Lampe fokussiert den Geist ungemein, glaubt mir. Ihr würdet alles tun, auch jede böse Tat, nachdem ihr euren Übermut eine Weile hier drin abgekühlt habt.«
    Er fing die letzten Tropfen Brandy mit seiner grünlichen Zunge auf und stellte die Karaffe vorsichtig zwischen Madame Cœur de Lapins Skarabäus-Sammlung auf den Tisch.
    »Ein allerletztes Gnadengesuch? Ein Widerspruch? Nein? Wie schade.«
    »Meinetwegen können Sie tot umfallen«, sagte John.
    Iblis lachte. »Das solltest du dir lieber nicht wünschen, kleiner Dschinn«, sagte er. »Denk doch nach. Wer würde sonst wissen, dass ihr in dieser Kristallkaraffe eingestöpselt seid? Euch könnte dann leicht dasselbe Schicksal wie diesem Idioten Rakshasas ereilen. Agoraphobie. Übergeschnappt. Völlig von der Rolle. Der alte Rakshasas war fünfzig Jahre lang in einer schmutzigen Milchflasche eingesperrt. Stellt euch das vor, fünfzig Jahre! Der Gestank von saurer Milch und Käse und dann natürlich der Schimmel haben ihn verrückt gemacht. Es ist erstaunlich, dass er überhaupt noch in einer normalen Dschinn-Gesellschaft leben kann. Vergesst das nicht, wenn ihr es euch in dieser Brandy-Karaffe gemütlich macht.«
    Dichter Rauch quoll unter den Füßen der Zwillinge hervor. Für einen Augenblick dachten sie, der Teppich hätte Feuer gefangen. Doch der Rauch hüllte langsam ihre Körper ein, bis sie weder Iblis noch das Zimmer um sich herum erkennen konnten.
    »Und seid dankbar, dass ich euch nicht doppelt binde«,

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