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Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka

Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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Groanin.
    »Na gut«, sagte John. »Ich versuch’s.« Er räusperte sich und gab sich alle Mühe, Respekt einflößend zu klingen, schließlich war er im Begriff, mehrere Inkakönige anzusprechen. »Hört mich an. Wir sind eure Freunde, nicht eure Feinde. Eure wahrenFeinde sind Pizarro und die Konquistadoren, die selbst jetzt noch vorhaben, eure jungen Brüder, die Xuanaci, anzugreifen.«
    John sah zu Nimrod hinüber, der beifällig nickte.
    »Gut, John, das ist gut.«
    »Ihr müsst den Xuanaci helfen, gegen die Spanier zu kämpfen und sie zu besiegen. Also, dieser Mann hier   …«
    John deutete auf Miesito und stellte mit einiger Überraschung fest, dass die Inkakönige seinem Blick folgten.
    »Dieser Mann, Miesito, wird euch zeigen, wo das Dorf der Xuanaci liegt. Und wo ihr die alten Feinde der Inka bekämpfen könnt. Geht jetzt. Und versagt nicht.«
    »Gut gemacht, John«, sagte Nimrod. »Als aufrüttelnde Kriegsrede vielleicht nicht ganz mit Winston Churchills ›Wir bekämpfen den Feind an den Stränden‹ zu vergleichen, aber wirklich nicht schlecht.« Er sah Miesito an. »In Ordnung, Miesito?«
    Dieser lächelte dünn.
    »Musste noch nie Mumien durch Dschungel führen«, sagte er unglücklich.
    »Stellen Sie sich einfach vor, es sei eine Horde dummer englischer Fußball-Hooligans«, sagte Nimrod. »Das dürfte nicht so schwer sein. Sie sind bewaffnet. Keiner von ihnen trägt etwas, das den Namen Kleidung verdient, und sie sind von oben bis unten tätowiert.«
    »Gut, ich tue Bestes.«
    »Wir werden hier ein Lager aufschlagen«, sagte Nimrod, »und warten, bis Sie zurückkommen.«
    »Okay, Hoheiten«, sagte Miesito. »Hier entlang.«
    Dann machte er sich mit den mumifizierten Inkakönigen auf den Weg in den Dschungel. Es war die wohl seltsamste Besuchergruppe, die der Regenwald je gesehen hatte, fand Miesito.
    »Und jetzt?«, fragte Philippa.
    »Ich sag dir, was jetzt kommt«, sagte Groanin. »Ich setze einen Kessel mit Wasser auf und koche uns einen Tee. Wenn ich nicht bald eine Tasse Tee bekomme, verdurste ich.«
    »Hervorragende Idee, Groanin«, pflichtete Nimrod ihm bei. »Ich könnte selbst ein Tässchen vertragen. Und während Sie damit beschäftigt sind, werden John, Philippa und ich uns hier den Boden ansehen, um noch ein paar Lupunabäume anzupflanzen.«
    Groanin murmelte düster und ging mit Muddys Hilfe daran, Feuer zu machen.
    »Apropos Boden«, sagte Philippa und reichte Nimrod den gelben Gesteinsbrocken, den sie aus der Tasche zog. »Ein Großteil davon scheint aus dem hier zu bestehen. Diese Probe habe ich aus den Höhlen mitgebracht.«
    Nimrod wog den Stein in der Hand.
    »Schwer, nicht wahr?«, bemerkte Philippa.
    »Es scheint Uran zu sein«, sagte Nimrod.
    Die Zwillinge wichen einen Schritt vor ihm zurück.
    »Ist Uran nicht radioaktiv?«, fragte John.
    »Ja«, sagte Nimrod. »Aber das hier ist relativ harmlos. Die von natürlichem Uran freigesetzten Alphateilchen werden von der Haut nicht absorbiert. Mikroskopisch kleine Mengen kann man sogar gefahrlos essen. Jeder von uns nimmt mit dem, waser täglich isst oder trinkt, etwa ein Mikrogramm Uran zu sich.«
    »Du vielleicht«, murmelte John.
    »Interessant«, sagte Nimrod und warf John den Brocken zu, der ihn nervös auffing und in seinen Rucksack steckte.
     
    Aus seinem eigenen Rucksack holte Nimrod eine kleine Plastiktüte, die neben der Lampe mit Frank Vodyannoys transsubstantiiertem Dschinnkörper gesteckt hatte. Sie war voller winziger Bäumchen.
    »Das sind Bonsai-Lupunas«, erklärte er den Zwillingen, während sie eine nahe gelegene Lichtung betraten. »Sie wurden mithilfe von Dschinnkraft verkleinert und von Faustina genetisch verändert, damit sie schneller wachsen. Seit unserer Ankunft am oberen Amazonas bin ich dabei, sie einzupflanzen. Die Idee dahinter ist, dass sie sofort anfangen zu wachsen, und zwar etwa zehnmal so schnell wie normal. In nur zwanzig Jahren hätten wir dann einen Baum, der ebenso groß ist wie einer, der zweihundert Jahre alt ist. Selbstverständlich ist der gesamte Regenwald für unseren Planeten von größter Bedeutung. Aber kein Baum gibt so viel Sauerstoff ab wie ein Lupuna. Von den Geistern, die in ihnen leben, ganz zu schweigen. Die Lupunas sind die wichtigsten Bäume überhaupt. Vor allem für unsereinen.«
    »Und warum werden sie dann gefällt?«, fragte Philippa. »Wenn sie doch so wichtig sind.«
    »Nicht alle Holzfäller tun das«, sagte Nimrod. »Ich habe John schon erzählt, dass manche sich vor

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