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Die Kinder des Dschinn. Das Rätsel der neunten Kobra

Die Kinder des Dschinn. Das Rätsel der neunten Kobra

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das Rätsel der neunten Kobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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vollständig jedenfalls.« Nimrod paffte an seiner Zigarre. »Das hat Dybbuk herausgefunden, als ihr in Indien wart. Er hat eins und eins zusammengezählt und erraten, dass Guru Masamjhasara von seiner eigenen Schwester gesprochen haben musste. Die Schwester, die er nie kennen gelernt hat.«
    »Armer Dybbuk«, sagte John.
    »Arme
Faustina «
, erklärte Philippa. »Was ist aus ihr geworden?«
    »Ihr Körper wurde in eine nahe gelegene Privatklinik für kranke Dschinn gebracht«, sagte Nimrod. »Von ihrem Geist abgesehen, liegt sie dort bis heute in einem vermeintlichen Koma.« Er zuckte die Achseln. »Oh, ich habe viele Erkundigungen eingezogen. In ganz London. Und Jenny Sacstrokergenauso. Aber wir haben nie etwas entdeckt. Es ist nicht leicht, einen Geist zu finden. Nicht mal für uns Dschinn. Schließlich war sie an nichts richtig gebunden. Ein Haus oder ein anderes Gebäude zum Beispiel. Wahrscheinlich schwebt sie immer noch irgendwo frei herum.«
    »Wie furchtbar!«, sagte Philippa.
    »Ja, nicht wahr?«, murmelte Nimrod und schwieg einen Moment. Plötzlich hüpfte ihm das Herz in der Brust wie ein Affe im Käfig.
Warum hatte er nicht früher an Faustina gedacht? Aber ja! Faustina! Sie könnte die Antwort auf alles sein. Er würde sich natürlich mit Mr   Rakshasas beraten müs sen . Und dann in der Privatklinik in London einige Erkundi gungen einziehen, wo nach wie vor Faustinas bewusstloser Körper lag. Aber wenn es ihm tatsächlich gelänge, ihren verlorenen Geist ausfindig zu machen, dann gab es einen klitzekleinen, leisen, hauchzarten, entfernten und kaum vorstellbaren Hoffnungsfunken, dass er eines Tages, allen Widrigkeiten zum Trotz, eine Situation herbeiführen könnte, in der seine Schwester Layla möglicherweise in ihr wunderbares Heim und in die Arme ihrer geliebten Familie zurückkehren könnte. Er wollte den Kindern keine Hoffnung machen. Noch nicht. Das wäre zu gemein, zu grausam. Was war, wenn es ihm nicht gelang? Am besten hielt er den Mund. Zumindest vorläufig. Bis dahin würden John und Philippa es ertragen und sich bewähren müssen.
    »Merkwürdig, nicht?«, sagte Nimrod. »Wie sich die Dinge fügen. Wie eins zum andern führt, um einen dann woandershin zu führen und von dort zurück an den Anfang. Na ja, fast jedenfalls. Nichts existiert nur für sich allein.«
    Die Zwillinge schwiegen. Nimrod nahm an, dass ihnen immer noch Faustina und Dybbuk durch den Kopf gingen. Doch in Wirklichkeit dachten sie an ihre Mutter, die nun ihrer Kinder, ihres Mannes und ihrer Freunde beraubt war. An die schreckliche Isolation, die ihr nun auferlegt war, und an die Tatsache, dass sie, entgegen Nimrods Worten, jetzt ganz für sich allein existierte, wie eine Art Geist. Die Ungerechtigkeit all dessen war kaum zu ertragen.
    Und sie beschlossen, dass sie das eines Tages ändern und sie für immer zurückholen würden. Egal, wie lange dieses »für immer« dauern mochte.
    Ohne die Lippen zu bewegen, schworen die Kinder des Dschinn einen Eid darauf, einen telepathischen Eid, wie ihn nur Zwillinge schwören können, dass sie die Dinge richten würden.
Wie teuer es das Dschinnvolk und die Welt auch zu stehen kommen mochte.
    »Ich glaube, ich werde bei euch bleiben müssen«, sagte Nimrod. »Zumindest, bis sich die Dinge wieder normalisiert haben.« Als er ihrem anklagenden Blick begegnete und die Unmöglichkeit begriff, dass dies jemals der Fall sein würde, hob er verlegen die Schultern. »Na ja, fast normalisiert.« Die Zwillinge schwiegen weiter. »Nein, überhaupt nicht normalisiert«, fuhr er fort. »Das wird nicht möglich sein, nicht wahr? Nein, ich werde einfach eine Weile hierbleiben und euch über diese schwierige Zeit hinweghelfen. Groanin auch, wenn ihr das möchtet. Und Mr   Rakshasas. Wir sind alle für euch da, Kinder. Ganz, wie ihr es wollt.«
    Es war Philippa, die als Erste sprach.
    »Merkwürdig, nicht?«, sagte sie. »Dass sich zwei Dschinnihren sehnlichsten Wunsch nicht erfüllen können. Wer hätte gedacht, dass so etwas überhaupt möglich ist?«
    »Ich will euch etwas sagen, das Mr   Rakshasas einmal zu mir gesagt hat, Kinder«, erwiderte Nimrod. »Vor vielen Jahren. Ich habe es immer für sehr nützlich gehalten. Und ich glaube, es gilt für alle, wer oder was man auch ist – Dschinn oder Mensch. Er sagte: Ein Wunsch hat noch keinem das Rückgrat ersetzt. Manchmal müssen wir die Dinge so belassen, wie sie sind. Und wir müssen erkennen, dass eine Tatsache deshalb eine Tatsache ist, weil

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