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Die Kinder des Dschinn. Das Rätsel der neunten Kobra

Die Kinder des Dschinn. Das Rätsel der neunten Kobra

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das Rätsel der neunten Kobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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mit einem Scheinwerfer. Und zwei bequemen Sesseln. Außerdem brauchen wir Utensilien, um Tee zu kochen; und ein paar Nachtsichtbrillen oder -ferngläser .«
    Nimrod machte sich daran, Mr   Rakshasas’ Vorstellungen in die Tat umzusetzen, da der alte Dschinn aufgrund seines hohen Alters von seinen Kräften nur noch selten Gebrauch machte. »QWERTZUIOP!«, sagte Nimrod, als er überzeugt war, den sichersten, verstecktesten und bequemsten Wachturm,den man sich vorstellen konnte, vor Augen zu haben. Und mir nichts, dir nichts ragte dort, wo vorher nur Bäume, Büsche, Schlamm und Wasser gewesen waren, ein mit Dschinnkraft erschaffenes Gebilde auf, das aussah wie eine kleine Raketenabschussrampe. Nachdem er ihr Nachtquartier vollendet hatte, sah Nimrod voller Interesse Mr   Rakshasas zu, der gerade die Milch, den Brandy und den Rum in die beiden Zinkwannen schüttete.
    »Tigermilch«, sagte Mr   Rakshasas und fügte seiner Mixtur fast ein ganzes Pfund Zucker hinzu. Er rührte den Cocktail gründlich um, füllte ein wenig davon in eine Tasse und lud Nimrod ein, zu probieren.
    »Das schmeckt wirklich ziemlich gut«, sagte Nimrod. »Ein bisschen wie
Baileys

    »Ich hoffe, die Tiger teilen Ihre Ansicht. Mir fiel einfach keine bessere Methode ein, sie so lange ruhigzustellen, dass wir sie aus dem Verkehr ziehen und sie niemanden mehr dschinden können. Im wahrsten Sinne des Wortes. Schließlich sind sie nun mal Dschinn. Wenn es so funktioniert, wie ich es mir vorstelle, könnten Sie an ihnen vielleicht eine Transelementation vornehmen.« Er zeigte Nimrod eine Thermosflasche aus Edelstahl, die er aus dem Boot mitgebracht hatte. »Und die beiden hier hineinstecken.«
     
    Wie ein großer, feuchter Handschuh hatte die Dunkelheit den Mangrovenwald gepackt und presste allerhand nächtliche Geräusche aus Bäumen, Bächen und Unterholz. Hoch oben im Wachturm, allein mit sich und den Flughunden, saßen Mr   Rakshasas und Nimrod in zwei gemütlichen Sesseln, betrachtetendie Sterne und den Mond und genossen die wabernde Hitze. Keiner von beiden gab mehr als ein gelegentliches Flüstern von sich. Als selbst der Wald um sie herum verstummte, schöpfte Nimrod Verdacht, spähte durch die Dunkelheit zu Mr   Rakshasas hinüber und sah, dass der alte Dschinn einen Finger auf die Lippen gelegt hatte und ihm zunickte.
    Nimrod versuchte, sich nicht zu rühren, konnte aber nicht verhindern, dass seine Haut zu prickeln begann und ihm die Haare zu Berge standen. Ein strenger Geruch nach Tod, Fleisch und Blut stieg vom Boden unterhalb ihres Aussichtspunktes auf. Und dann strich etwas Großes durch das Unterholz, das die Fundamente ihres Wachturms umgab. Minuten vergingen, dann drang ein tiefes Knurren durch die bleierne Finsternis wie das Motorengeräusch eines kleinen Motorrads. Zweifellos ein Tiger. Aber war es auch einer der Dschinntiger? Das ließ sich in der Dunkelheit nicht feststellen.
    Da ertönte an anderer Stelle ein zweites Knurren und Mr   Rakshasas hielt zwei Finger in die Luft. Es waren zwei Tiere. Tiger sind Einzelgänger und jagen nur sehr selten zu zweit. Also mussten es die beiden Dschinntiger sein.
    Weitere Minuten vergingen, dann hörten sie das Geräusch einer großen Zunge, die Flüssigkeit aufschleckte. Dann noch eine. Kein Zweifel: Die Tiger tranken die Tigermilch! Mr   Rakshasas grinste. Sein Plan funktionierte. »Jetzt dauert es nicht mehr lange«, flüsterte er Nimrod ins Ohr.
    Das Schlecken wurde lauter und die Zinkwannen, über die sie die Köpfe gebeugt hatten, verstärkten das Schnaufen und zufriedene Knurren der beiden Tiger, bis der ganze Mangrovenwald vom Lärm der betrunkenen Raubkatzen widerhallte.Sie schleckten immer weiter, und die beiden gierigen Kreaturen hörten erst auf, als sie die Tigermilch bis auf den letzten Tropfen geleert hatten. Betrunken, wie sie waren, wurden sie streitlustig und kämpften eine ganze Weile miteinander, bis sie von Müdigkeit übermannt wurden und sich laut gähnend hinlegten, um zu schlafen.
    Sobald er sie schnarchen hörte, schaltete Mr   Rakshasas den Scheinwerfer an und leuchtete damit vom Wachturm herunter. Unten am Boden lagen zwei riesige Tiger, jeder von ihnen etwa drei Meter lang und um die fünf- bis sechshundert Pfund schwer. Das Bemerkenswerteste an den Tieren aber war nicht ihre Größe, sondern die Farbe. Es handelte sich nämlich um melanistische Tiger, deren Fell nicht gestreift, sondern fast völlig schwarz war.
    »Tja«, sagte Nimrod, als er den Turm

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