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Die Kinder des Dschinn. Das Rätsel der neunten Kobra

Die Kinder des Dschinn. Das Rätsel der neunten Kobra

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das Rätsel der neunten Kobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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Krabbe? Du bist wirklich ein Schafskopf, Buck.«
    »Na ja«, sagte Dybbuk. »Sie heißt Crabbe und sie ist eine Krabbe. Und dann hieß die Yogaposition auch noch so. Es schien mir einfach das Naheliegendste zu sein.« Er lachte, als die Krabbe ihm mit einer ihrer Scheren zuwinkte, als wollte sie ihn auf sich aufmerksam machen.
    »Zu naheliegend«, sagte John.
    »Also, ich für meinen Teil bin dir dankbar, Buck, mein Junge «, sagte Groanin. »Und wenn ich hundert Jahre alt werde, werde ich mich bestimmt nie wieder so elend fühlen wie jetzt. Diese Frau ist einfach kein Mensch.«
    »Jedenfalls nicht mehr«, sagte Dybbuk lachend. »Da haben Sie Recht.«
    Die Krabbe, die nicht besonders groß war, schwenkte noch eine Weile ihre Schere und zog sich dann schicksalsergeben in eine Ecke zurück.
    »Schnell, verwandle sie zurück«, beharrte Philippa. »Bevor sie austrocknet.«
    »Schon gut«, sagte Dybbuk. »Aber wenn sie wieder mit Yoga anfängt, kann ich für nichts garantieren.« Er hielt einen Moment inne, um sich zu sammeln, und sagte dann: »ZYGOBRANCHIAT!«
    Nachdem Prudence Crabbe ihre dünne, wie mit Gummigelenken ausgestattete Gestalt zurückerlangt hatte, blieb sie fast eine Minute lang stumm und zusammengekauert in der Ecke des Yogazentrums liegen.
    »Alles in Ordnung mit Ihnen, meine Liebe?«, erkundigte sich Groanin unschuldig.
    »Was war denn mit mir?«
    »Ihnen ist nur ein bisschen schwummrig geworden«, sagte Groanin. »Sonst nichts.«
    »Im einen Moment habe ich eine Yogaposition vorgeführt und im nächsten hatte ich das seltsame Gefühl, eine Krabbe zu sein.« Misstrauisch schnüffelte sie an sich. »Außerdem scheine ich nach Fisch zu riechen.«
    Dybbuk lachte gehässig.
    »Klingt, als hätten Sie ein bisschen zu viel Yoga getrieben«, ließ Groanin nicht locker. »Entweder das oder es ist die Sonne. An Ihrer Stelle würde ich auf mein Zimmer gehen, mich ein bisschen ausruhen und sehen, ob es morgen früh besser ist.« Er half der verwirrten Miss Crabbe auf die Füße und lächelte sie freundlich an.
    »Ja«, sagte sie leise. »Vielleicht haben Sie Recht. Ich habe es wohl wirklich übertrieben. Das muss es sein. Zu viel Sonne und zu wenig getrunken. Dehydriert. Eine andere Erklärung gibt es nicht. Schließlich kann ich ja nicht wirklich eine   –« Unsicher ging sie zur Tür, wobei sie tatsächlich ein wenig seitwärts lief wie eine Krabbe, und zum aufrichtigen Entzücken von Dybbuk und Groanin verließ sie das Yogazentrum ohne ein weiteres Wort.
    »Na«, sagte Groanin. »Die wären wir los.«
     
    Zurück in ihrem Zimmer entrollte Dybbuk das Bild der East India Company, legte es auf den Tisch und betrachtete es eingehend. »Das hier ist die rosa Festung«, sagte er. »Darüber besteht kein Zweifel. Wir sind am richtigen Ort. Anscheinend hat sich die Festung überhaupt nicht verändert, seit das Bild gemalt wurde. Aber worauf konzentrieren wir unsere Suche?« Achselzuckend hob er den Blick zum Porträt des Gurus Masamjhasara. »Wenn hier wirklich irgendeine Erleuchtung zu haben ist, wäre es gut, wenn er sich damit ein bisschen beeilen würde.«
    »Die Antwort liegt in dem Schlangengekritzel «, sagte Philippa. »In Colonel Killiecrankies Nachricht. Da bin ich mir sicher.« Sie las die Botschaft noch einmal laut vor:
     
    Die Schlange wurde blessiert, aber nicht getötet. Und ich floh an diesen Unglücksort, wo ich durch die Hand meiner Feinde wohl den Tod finden werde. Doch bin ich jetzt an einem glücksverheißenden Ort, und auch ihr fändet hier einen Born der Freude und einen königlichen Schatz in den grünenAugen des Kobrakönigs von Kathmandu. Sucht nach der dritten Schlange. Aber hütet euch vor der achten. M.   W.   K.
     
    »Hört sich an wie ein Hinweis in einem Kreuzworträtsel«, sagte Groanin.
    »Das haben Sie schon mal gesagt«, sagte Dybbuk.
    »Weil es stimmt, wahrscheinlich.«
    »Kreuzworträtsel sind Kinderkram«, sagte Dybbuk.
    »Wenn du dich je am Rätsel des
Daily Telegraph
versucht hättest, würdest du das nicht mehr sagen«, beharrte Groanin. »Kreuzworträtsel sind alles andere als Kinderkram. Sie sind etwas für Leute, die gern ihre grauen Zellen auf die Probe stellen. Diese kleine Denksportaufgabe ist nämlich nur mit
Denkvermögen
und nicht mit Dschinnkraft zu lösen. Das solltest du dir hinter die Ohren schreiben, Dybbuk.«
    »Buck. Nur Buck, okay? Das sollten
Sie
sich hinter die Ohren schreiben.«
    Während Dybbuk und Groanin ihre Kabbelei noch ein wenig weitertrieben,

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