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Die Kinder des Dschinn. Das Rätsel der neunten Kobra

Die Kinder des Dschinn. Das Rätsel der neunten Kobra

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das Rätsel der neunten Kobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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Sie benutzen, erstellen mit Hilfe von ASCII ein neues Output-Protokoll und drucken eine Testseite aus. Wenn Ihr PC allerdings ein 76a ist und kein 76b, dann müssen Sie alle Einstellungen sichern und andere Treiber herunterladen, die mit Ihrem Port kompatibel sind. Also keine große Sache. Sind Sie so weit?«
    Es folgte eine lange Stille, in deren Verlauf Jagannatha Philippa signalisierte, dass sie ihre Sache gut machte, und dann weiterging, um sich Dybbuks Ratschläge anzuhören. Das war Philippas Chance, und mit gesenkter Stimme ging sie daran, Miss Cardigans Problem so zu lösen, wie sie es vermochte. »Miss Cardigan? Sind Sie noch da?«
    »Ja«, hauchte Miss Cardigan mit tränenerstickter Stimme.
    »Vergessen Sie alles, was ich Ihnen gerade gesagt habe. Das sollte Sie nur verwirren. Fragen Sie mich nicht warum, es würde zu lange dauern, das zu erklären. Aber es ist ganz einfach: Klicken Sie auf ›Startmenü‹ und dann auf ›Systemsteuerung‹. Jetzt doppelklicken Sie auf ›Drucker und Faxgeräte‹. Dann auf ›Drucker hinzufügen‹. Klicken Sie auf ›Weiter‹. Warten Sie, bis der Computer Ihren Drucker erkennt, und das war’s.«
    Es folgte eine längere Pause, und dann hörte Philippa, wie ein Drucker zu rattern begann.
    »Es funktioniert«, sagte Miss Cardigan und fing an zu weinen.
    »Gut«, sagte Philippa. »Und jetzt hab ich noch einen
wirklich
guten Rat für Sie. Rufen Sie diese Nummer nicht mehr an. Nie mehr.« Sie betätigte einen Kippschalter, um das Gespräch zu beenden, drehte sich auf ihrem Stuhl um und strahlte Jagannatha an. »Sie bringt ihn zurück ins Geschäft«, erklärte sie.
    Jagannatha stieß triumphierend die Faust in die Luft. »Gut gemacht, Panchali«, sagte er. »Schlechter Rat ist der beste Rat.«
    Im Gegensatz zu Philippa hatte Dybbuk bei dem, was er tat, keinerlei Skrupel und lachte hämisch vor sich hin, während er seinen vierten Anruf an diesem Abend entgegennahm. Seine Freude wurde noch größer, als sich herausstellte, dass der neue Anrufer Mathematiklehrer in einer Grundschule in Südkalifornien war. Er mochte jetzt Inder sein und daher viel besser in Mathematik, als ihm bewusst war, doch wenn es etwas gab, das Dybbuk wirklich hasste, dann waren das Mathematiklehrer. Dieser hier, der Norman Blackhead hieß, hatte ein kleines Problem mit seinem Modem.
    »Mit welcher Geschwindigkeit läuft Ihr Modem?«, fragte Dybbuk lässig.
    »Geschwindigkeit?«
    »Ja, Geschwindigkeit. 56, 128, 256, 512 oder was?«
    »Äh, 128.«
    »Kilobytes oder Megabytes?«
    »Megabytes.«
    Dybbuk lachte. »Es sind Kilobytes, Opa. Selbst das schnellsteModem der Welt macht nicht mehr als vier Megabytes in der Sekunde. Na gut. Haben Sie einen Fireguard in Ihrem Computer?«
    »Äh, ja, ich glaube schon.«
    Dybbuk lachte wieder. »Das heißt Firewall, Opa, nicht Fireguard. Als Nächstes wollen Sie mir wohl erzählen, dass Sie Ihr Antibiotika-Programm nicht installieren wollen.«
    »O doch, das will ich.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Aber ja, ganz sicher.«
    »Dann reden Sie besser mal mit Ihrem Arzt, Opa. Ich kann Ihnen da auch nicht helfen.« Er machte eine Pause. »Was ist mit einem Anti-Virus-Programm? Wollen Sie davon eines installieren?«
    Fest entschlossen, nicht wieder in die Falle zu tappen, sagte der Lehrer »Nein« und erntete wieder brüllendes Gelächter. »Sie werden ganz schön Probleme kriegen, wenn Sie’s nicht tun, Opa. Ihr System wird jede Menge Viren einfangen, wenn Sie im Internet surfen. Also, Sie machen jetzt Folgendes: Starten Sie Ihren Netzwerkverbindungsmanager und überprüfen Sie die TCP/​I P-Konfiguration mit dem Ping-Befehl. Ping wie Pong, Opa. Kriegen Sie das geregelt?«
    Mehr als nur ein bisschen entsetzt über die Schärfe, mit der er den unglücklichen Anrufer abfertigte, hörte Philippa Dybbuk zu. Es gab Zeiten, in denen sie kaum glauben konnte, dass er zu einem Stamm guter Dschinn gehörte; und sie konnte sein herzloses Verhalten nur entschuldigen, indem sie sich vor Augen hielt, dass seine Eltern geschieden waren und man seinen besten Freund, Brad, ermordet hatte.
    Inzwischen war John sonnenklar, warum sein eigener Versuch fehlgeschlagen war, den Dingle-Laptop, den er zum Geburtstag bekommen hatte, mit Hilfe der Hotline zu konfigurieren. Und entgegen Guru Masamjhasaras erklärtem Wunsch, die Menschen »um ihrer Seele willen« von der Tyrannei der Technologie zu befreien, war er in dieser Sache der gleichen Ansicht wie seine Schwester. Es war nicht in Ordnung, so etwas

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