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Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya

Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya

Titel: Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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Nationalbibliothek ein Dschinn aus dem Stamm der Jinn mit Namen Rabbi Joshua. Er ist ein merkwürdiger Bursche, dieser Rabbi Joshua. Ein Kabbalist, der, neben anderen Dingen, glaubt, dass jede Zahl eine geheime Bedeutung besitzt. Um ihn dazu zu bringen, Ihnen behilflich zu sein und Ihnen Rocks Dokumente über Shamba-La auszuleihen, müssen Sie eventuell eine Runde Dschinnverso mit ihm spielen – und gewinnen. Aber seien Sie gewarnt: Rabbi Joshua ist ein ziemlicher Glücksritter.«
    Nimrod stöhnte.
    »Sie brauchen Rocks Dokumente, alter Freund, daher sollten Sie höflich zu ihm sein«, sagte Rakshasas’ Stimme. »Beißen Sie sich auf die Zunge, wenn es sein muss, aber besorgen Sie sich diese Papiere. Es führt kein anderer Weg nach Shamba-La. Außerdembrauchen Sie noch etwas, wenn Sie in das irdische Paradies eingelassen werden wollen. Sie müssen einen Menschen finden, der wirklich zufrieden ist mit seinem Los und Sie auf Ihrer Expedition begleitet. Ohne eine solche Person kommen Sie nicht hinein, glauben Sie mir. Und ich versichere Ihnen, dass es nicht leicht sein wird, einen solchen Menschen zu finden, denn sie sind heutzutage rar gesät.«
    »Wie wahr«, murmelte Nimrod. »Ganz besonders in diesen Tagen.«
    »Viel Glück, Nimrod«, sagte Rakshasas. »Ich wünschte, ich könnte mit Ihnen kommen. Und behalten Sie Ihre Pläne für sich. Wenn es um Shamba-La geht, haben die Wände Ohren. Sollten Sie tatsächlich dorthin gelangen und zurückkommen, dann vergessen Sie nicht, dass das Auge eines Mannes im Haus eines Freundes blind sein sollte. Deshalb habe ich alle diese Bücher verbrannt. Auf Wiedersehen. Auf Wiedersehen, alter Freund.«

Kabbala-Blabla

    Wie viele öffentliche Gebäude in Israel hatte auch die Nationalbibliothek auf dem Jerusalemer Skopusberg mehr Ähnlichkeit mit einem militärischen Hauptquartier als mit einer Sammelstelle für sämtliche Bücher des Landes. Sie war aus beigefarbenem Stein und besaß vor dem Eingang ein kleines Zierbecken mit drei mickrig aussehenden Fontänen, die Nimrod an die Trinkwasserspender in den Toiletten seiner alten Schule erinnerten.
    Im Innern der spärlich beleuchteten Eingangshalle befand sich ein Triptychon – das bedeutet etwas Dreigeteiltes – aus Fenstern mit moderner Glasmalerei, einem roten und zwei blauen, die Nimrod ebenfalls an seine Schule erinnerten.
    »Das rote Fenster hat genau siebenundsiebzig Scheiben«, erklärte Nimrod Rabbi Joshua, als dieser ihn in der Eingangshalle aufsuchte. »Ich habe sie gezählt, während ich gewartet habe.«
    »Das wusste ich gar nicht«, sagte Rabbi Joshua. »Vielen Dank. Siebenundsiebzig ist eine meiner Lieblingszahlen.«
    »Ach, tatsächlich?«
    »Sie ist eine Primzahl. Und im Englischen die kleinste fünfsilbige ganze Zahl. Kommen Sie, wir unterhalten uns in meinem Büro.«
    Rabbi Joshua ging voran. Er war ein großer, dünner Mann miteinem langen schwarzen Bart und langen Haarlocken an der Schläfe. Er trug ein schlichtes weißes Hemd, schwarze Hosen und eine kleine Kappe auf dem Kopf.
    »Heiß draußen«, sagte er, wobei er das Thema nur vorübergehend wechselte, denn wie sich herausstellte, war er mit der Zahl siebenundsiebzig noch nicht fertig.
    »Siebenundsiebzig ist eine der coolsten Zahlen überhaupt.« Er sprach mit einem amerikanischen Akzent.
    »Wirklich?«, sagte Nimrod.
    »Ja, sicher. Sie ist eine Gauß´sche Primzahl, weil sie das gemeinsame Vielfache aus den Primzahlen Sieben und Elf ist. Und damit natürlich auch eine Blum-Integer. Und nicht nur das. Sie ist außerdem die Summe dreier Quadratzahlen: vier hoch zwei plus fünf hoch zwei plus sechs hoch zwei. Ich könnte den ganzen Tag so weitermachen mit der Siebenundsiebzig, glauben Sie mir. Wussten Sie eigentlich, dass sie die Summe der ersten acht Primzahlen ist?«
    »Äh, nein«, sagte Nimrod. Es war offensichtlich, dass dies eine schwierige Begegnung werden würde. Wenn er etwas absolut nicht mochte, dann waren es Zahlenfanatiker.
    »Wie ich schon sagte, eine wirklich coole Zahl. Im Islam, im Judentum und in der christlichen Religion. Im Zweiten Weltkrieg haben sie die Zahl in Schweden an der Grenze zu Norwegen als Schibboleth benutzt, als eine Art Passwort, weil es ziemlich schwer ist, siebenundsiebzig auf Schwedisch auszusprechen. Auf die Art konnten sie leicht feststellen, ob jemand Schwede, Deutscher oder Norweger ist.«
    »Und sie draußen halten«, sagte Nimrod. »Ja, das sieht den Schweden ähnlich.«
    Rabbi Joshuas Büro war ein einziger

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