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Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya

Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya

Titel: Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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würde sich ein Hund an einen anderen ketten, obwohl man davon ausgehen kann, dass zwei Hunde irgendwann verschiedener Wege gehen wollen«, hatte Rakshasas einmal gesagt. Trotz dieser Vorbehalte erklärte sich Nimrod mit der Wette einverstanden, weil er in den Rock-Papieren die einzige Möglichkeit sah, Shamba-La zu finden.
    Nimrod gewann die nächsten beiden Spiele.
    Was auch bedeutete, dass er das Recht gewonnen hatte, die Dokumente auszuleihen und die Pensionswette einzulösen, mit der ihm der Rabbi drei Wünsche zugestand. Wäre dieser kein Dschinn gewesen, hätte Nimrod diese Schuld vielleicht vergessen, aber die Dschinnetikette nahm es mit diesen Dingen sehr genau: Drei durch eine Pensionswette gewonnene Wünsche abzulehnen, wäre einer schwerwiegenden Beleidigung gleichgekommen und hätte möglicherweise dazu geführt, dass er zu einem Dschinnduell herausgefordert wurde. 1
    »Verdoppeln oder aufhören«, schlug der Rabbi vor.
    »Sechs Wünsche von Dschinn zu Dschinn?« Nimrod schüttelte den Kopf. »Unmöglich. Sie wissen, wie es funktioniert. Ein vierter Wunsch würde die ersten drei aufheben.«
    »Aber nicht, wenn die Wünsche von mir stammen«, erklärte Rabbi Joshua. »Ich besitze eine ganze Reihe Pensionswetten von anderen Dschinn. Von Lilith de Ghulle, Jirjis ibn Rajmus und Mr   Vodyannoy, um nur drei zu nennen.«
    »Darauf könnte ich wetten.«
    Nimrod schüttelte den Kopf, was in seinem Gedächtnis etwas in Bewegung zu setzen schien, denn plötzlich erinnerte er sich an das, was Zagreus ihm auf dem Flug von London nach Fès erzählthatte: dass er glaubte, ein Mr   Zierfisch habe seinen Übergang zur nächsten Inkarnationsstufe verhindert. Es erschien Nimrod durchaus möglich, dass der Name, den Zagreus gehört hatte, in Wirklichkeit Mr
Jirjis
lautete, was sich ein bisschen wie »Zierfisch« anhörte.
    »Ich glaube nicht, dass es mir behagen würde, wenn der Sohn von Rajmus, dem Ifrit, mir eine Pensionswette schuldig wäre«, sagte Nimrod. »Ich würde womöglich nie die Chance erhalten, sie einzulösen.«
    »Da könnten Sie recht haben«, räumte Rabbi Joshua ein. »Er war ziemlich sauer, als er sie verlor.«
    »Wie kamen Sie überhaupt dazu, mit einem Ekelpaket wie ihm zu spielen?«
    »Jirjis?« Rabbi Joshua zuckte die Schultern. »Das hier ist eine Bibliothek, aus der sich Leute Bücher und Aufzeichnungen aus Nachlässen ausleihen wollen. Selbst böse Dschinn aus dem tiefen Süden der Vereinigten Staaten.«
    »Und was wollte sich ein Ifrit ausleihen?«
    »Nun, er wollte tatsächlich den Einstein-Nachlass.«
    »Haben Sie sich darauf eingelassen?«
    »Natürlich nicht«, sagte Rabbi Joshua schulterzuckend. »Ich habe die Wette gewonnen. Also, wie lautet Ihre Antwort?«
    »Sie meinen, verdoppeln oder aufhören?« Nimrod schüttelte den Kopf. »Ich würde sagen: Nein.«
    »Na schön, na schön, Sie haben gewonnen«, sagte Rabbi Joshua. »Lassen Sie uns gehen und nachschauen, ob wir dieses Rock-Archiv finden können.«
    Nimrod folgte Rabbi Joshua in den Keller der Bibliothek und noch tiefer in das Gestein des Skopusbergs, wo im Jahr 66 eine römische Legion gelagert hatte, um Jerusalem einzunehmen.
    »Hier unten herrschen ideale Bedingungen zur Lagerung seltener Dokumente«, erklärte Rabbi Joshua. »Die Lufttemperatur liegt konstant bei fünfzehn Grad Celsius, mit einer Luftfeuchtigkeit von fünfzig Prozent. Und die Sicherheitsvorkehrungen sind natürlich vom Feinsten. Abgesehen vom üblichen elektronischen Schnickschnack, habe ich etwas installiert, das Sie interessieren wird: einen Golem. Kennen Sie das? Ein Menschending, ein künstliches, aus Lehm geformtes Wesen, das die Archive beschützt.«
    »War das so klug?«, fragte Nimrod.
    »Es gibt eine lange Tradition in der Erschaffung von Golems, um uns Juden zu beschützen«, sagte der Rabbi.
    »Ja, aber sicher wissen Sie auch, was passiert ist, als der Rabbi von Prag, Judah Löw ben Bezalel, 1580 einen Golem schuf. Das Ding lief Amok und brachte nicht nur Leute um, die Juden verfolgten, sondern auch viele Unschuldige.«
    Rabbi Joshua schüttelte den Kopf. »Aber nur, weil er es nicht richtig gemacht hat. Er hat sich auf eine falsche Übersetzung der Schöpfungsgeschichte gestützt. Mein Wort der Macht ist das richtige, und das bedeutet, dass der Golem nur mir gehorcht.«
    »Trotzdem«, wandte Nimrod ein. »Sie müssen den Namen der Macht dennoch auf ein Stück Pergament schreiben und es irgendwo am Körper des Golems verstecken.«
    »Entspannen Sie

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