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Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya

Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya

Titel: Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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Knabe.«
    »Das ist ungewöhnlich, Sssir.« Liskeard zuckte die Schultern. »In dieser Bibliothek befinden sich mit Sicherheit Werke über Shangri-La und anderes Material über ein irdisches Paradies. Das weiß ich, weil ich selbst mehrere Bücher zu diesem Thema gelesen habe. Vor Kurzem erst
Der Verlorene Horizont
vonJames Hilton. Ein sehr gutes Buch, Sssir. Wirklich sehr gut. Ich habe es das letzte Mal 1966 gelesen, glaube ich.« Liskeard legte eine kleine Pause ein. »Ja, in der Bibliothek gibt es mit Sicherheit viele Bücher über Shangri-La.« Er zögerte. »Es sei denn   …«
    »Was?«
    »Nun, mir ist gerade eingefallen, dass Mr   Rakshasas kurz vor seinem Tod sämtliche Bücher einer der unteren Bibliotheksabteilungen verbrannt hat.«
    »Das wusste ich nicht.«
    »Auch wenn es mir nicht zustand, ihn um eine Erklärung zu bitten oder eine solche zu erhalten, hat Mr   Rakshasas mir erzählt, dass er alle diese Bücher verbrannt habe, um ein Versprechen einzulösen, das er einst dem Hohen Lama des Lamaklosters Meru gab.«
    »Sagten Sie das Lamakloster Meru?«
    »Jawohl, Sir. Ein Lamakloster ist ein tibetisches Kloster für buddhistische Mönche, die Lamas genannt werden, nicht? Hat das etwas mit Shangri-La zu tun? Sagt Ihnen der Name Meru etwas?«
    »Möglicherweise schon.« Nimrod schüttelte den Kopf. »Aber ich wünschte, ich wüsste, warum. Und ich wünschte, er hätte nicht alle diese Bücher über Shangri-La verbrannt. Versprechen hin oder her.«
    Sobald Nimrod die Worte ausgesprochen hatte – schließlich darf nicht vergessen werden, dass er sich in einer Wunschbibliothek befand   –, verbeugte sich Liskeard feierlich und begann erneut zu sprechen, diesmal jedoch nicht mit seiner eigenen, sondern mit der Stimme von Mr   Rakshasas:
    »Ihr Wunsch, lieber Nimrod, ist mir Befehl. Wenn Sie dies hier hören, bin ich vermutlich tot, und Sie müssen einen gutenGrund haben, sich zu wünschen, ich hätte meine Bücher über Shangri-La nicht verbrannt, sonst wären Sie jetzt nicht hier und hätten sich nicht gewünscht, was Sie sich gewünscht haben. Sollte sich die Sache anders verhalten und Sie nicht nach Shangri-La gelangen wollen, schlagen Sie dem Flaschenkobold fünf Mal auf den Kopf, dann zerstört sich diese Nachricht von selbst. Ansonsten geben Sie genau acht, denn ich werde das Folgende nur einmal erzählen:
    Vor vielen Jahren, ich glaube, es war 1934, besuchte ich Shangri-La. Ja, es existiert wirklich, auch wenn es nicht Shangri-La heißt. Jedenfalls nicht genau. In Wirklichkeit heißt der Ort Shamba-La. Und nein, Sie haben mich nie davon sprechen hören, weil ich den Mönchen des Lamaklosters auf dem Berg Meru hoch und heilig versprochen habe, niemals ein Wort darüber zu verlieren. Außerdem habe ich ihnen versprochen, vor meinem Tod sämtliche Bücher und Papiere über Shamba-La zu verbrennen, um das Geheimnis des Ortes zu wahren. Wenn die Menschen wüssten, dass ein Ort wie Shamba-La existiert, würden sie mit Sicherheit Schlange stehen, um hineinzukommen, und das Paradies würde zweifellos zerstört werden.
    Wie dem auch sei, zufällig weiß ich, dass der Roman
Der verlorene Horizont
des Autors James Hilton auf den Aufzeichnungen eines Austroamerikaners namens Joseph Rock basiert. Dieser Rock war in den Zwanzigerjahren des letzten Jahrhunderts ein großer Entdecker und Kenner Tibets. Er hat Shamba-La mit großer Wahrscheinlichkeit besucht, denn als ich dort war, fand ich einige Dinge, die ihm gehörten. Und man kannte seinen Namen. Jedenfalls verstarb Rock 1962 und hinterließ alle seine Bücher und Papiere der Jüdischen National- und Universitätsbibliothek.«
    »Sie meinen die Nationalbibliothek hier in Israel?«, fragte Nimrod.
    »Sind wir hier in Israel?« Liskeards Stimme unterbrach für einen Moment die Nachricht, die Mr   Rakshasas in ihm zurückgelassen hatte.
    »Zufällig ja«, erwiderte Nimrod.
    Liskeard schwieg einen Moment, ehe Mr   Rakshasas fortfuhr: »Sie brauchen die Papiere von Joseph Rock, Nimrod, wenn Sie den Berg Meru und Shamba-La jemals finden wollen. Denn dort werden Sie es finden, und ich muss Ihnen wahrscheinlich nicht sagen, dass der Berg Meru der gleiche Berg ist, der in der hinduistischen Mythologie das Zentrum des Universums darstellt. Finden Sie ihn und Sie haben Shamba-La gefunden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Rocks Unterlagen Ihnen sagen werden, wie Sie das anstellen müssen.
    Nach allem, was ich weiß, ist der leitende Bibliothekar der Jüdischen

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