Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi

Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi

Titel: Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
Vom Netzwerk:
jedenfalls recht ähnlich.«
    »Das habe ich auch schon gedacht.«
    »Warten Sie«, sagte Philippa. »Bleiben Sie bitte mal stehen.«
    Sie beugte sich vor, um genauer hinzusehen. Auf einem der beiden Globen blitzte im Sonnenlicht, das durch das Palastfenster hereinströmte, irgendetwas golden auf. Es war ein kleines goldenes Kreuz, das man auf den Globus gezeichnet hatte. Westlich von Schottland.
    Das musste es sein. Wie sonst würde ein Kardinal eine Heilige Insel markieren als mit einem Kreuz? Mit einem goldenen Kreuz für eine goldene Tafel. Das war sehr einleuchtend.Wenn sie ins Hotel zurückkam, würde sie im Internet über diese Heilige Insel recherchieren und sehen, was sie sonst noch herausfinden konnte, um auch den verbleibenden Teil von Marrones Botschaft zu entschlüsseln.
    »Ich glaube, jetzt habe ich genug gesehen«, sagte sie.
    Nevada ging wieder in die Knie wie ein gehorsames Kamel und ließ sie von seinen breiten Schultern steigen.
    »Vielen Dank«, sagte Philippa. »Das war sehr erhellend.«
    »Keine Ursache«, sagte Nevada und stand wieder auf. »Den Menschen Erleuchtung zu bringen, ist ganz mein Ding.«
     
    Zu Recht stolz auf sich und aufgeregt über ihre jüngste Entdeckung, eilte Philippa ins Hotel zurück und begab sich geradewegs ins Businesszentrum, wo sie sich an einen Computer setzte und im Internet nach Informationen über die Heilige Insel zu suchen begann.
    Wie es aussah, gab es zwei Heilige Inseln: Eine lag vor der Nordwestküste Englands und die andere – die, nach der sie suchte – im Firth of Clyde im Westen von Schottland. Holy Island war der kleine Nachbar der Insel Arran in der Lamlash Bay und blickte auf eine lange Tradition als heilige Stätte zurück. Auf ihr gab es eine Quelle, der man heilende Kräfte nachsagte, und eine Eremitenhöhle, in der im sechsten Jahrhundert ein Mönch namens Saint Las gelebt hatte.
    Eine Eremitenhöhle?
    Philippa sah sich die Botschaft der auf den Kopf gedrehten Zierleiste noch einmal an. Wenn ein Eremit ein Mensch war, der sich aus religiösen Motiven von der Welt zurückzog, um beispielsweise in einer Höhle zu leben, dann erklärte das vielleichtden Teil der Geheimbotschaft, in dem von dem »Einzelnen Loch« die Rede war?
    Das musste es sein, auch wenn Philippa fand, dass es ein ziemlich weiter Weg war, von Venedig zu einer abgelegenen schottischen Insel zu reisen, um eine goldene Tafel zu verstecken. Zum Glück wurde in Michel Bustinadités Buch über Kardinal Marrone erwähnt, dass dieser gegen Ende seines Lebens eine Ferienreise zur Insel Arran unternommen hatte, was Philippa überzeugte, dass es sich wirklich lohnen könnte, mit Marco nach Schottland zu fliegen und dort nach der goldenen Tafel zu suchen.
    Philippa buchte die Tickets. Zwei Stunden später befand sie sich mit Marco Polo auf dem Weg zum Flughafen. Marco war tief beeindruckt, als er feststellte, dass man den Flughafen von Venedig nach ihm benannt hatte. Noch mehr beeindruckte ihn allerdings die Tatsache, dass sie mit einem Flugzeug nach Schottland reisen würden.
    »Wie lange würde es dauern, mit einem dieser Flugzeuge nach China zu reisen?«, fragte er Philippa.
    »Zehn oder zwölf Stunden vielleicht«, vermutete sie.
    »Wenn ich bedenke, dass ich zehn Monate gebraucht habe, um dorthin zu gelangen«, sagte er kopfschüttelnd. »Dennoch war es wohl mein Glück. Ich glaube nicht, dass sich jemand für meine Reisebeschreibungen interessiert hätte, wenn ich in nur zehn Stunden nach China gelangt wäre.«
    Bevor sie an Bord gingen, rief Philippa Nimrod auf dem Handy an, um ihm die gute Nachricht mitzuteilen, stellte aber enttäuscht fest, dass seine Nummer zurzeit nicht erreichbar war. Also rief sie stattdessen zu Hause an, wo sie gute Neuigkeitenüber ihre Mutter zu erfahren hoffte. Doch obwohl es auch von ihr nichts Neues gab, konnte sie immerhin mit ihrem Vater sprechen, der sich inzwischen gut genug von der Methusalem-Fessel erholt hatte, um ein normales Telefongespräch führen zu können.
    Um ihm die Überraschung nicht zu verderben, erzählte Philippa ihm nicht, dass sich Layla auf dem Weg nach Hause befand, was vielleicht ganz gut war. Sie beschränkte das Gespräch auf ein paar allgemeine Bemerkungen über Venedig, Schottland und China. Mr   Gaunt sagte ihr, wie sehr er sie und John vermisse, und bat sie, bald nach Hause zu kommen. Das trieb Philippa die Tränen in die Augen, denn auch sie vermisste ihr Zuhause, ihre Eltern und ihren Zwillingsbruder. Außerdem vermisste

Weitere Kostenlose Bücher