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Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi

Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi

Titel: Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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sie ihre Dschinnkraft – nicht, weil sie damit etwas Spezielles im Sinn hatte, sondern weil sie ihr ein wunderbares Gefühl von Wohlbehagen und Zuversicht verlieh, das sie schon seit Ewigkeiten nicht mehr verspürt hatte.
    Zu ihrer großen Überraschung zeigte Marco auf seinem ersten Flug keinerlei Nervosität. Dennoch entpuppte er sich, trotz seines Rufes als großartiger Entdecker, schnell als schwieriger Reisegefährte. In Wirklichkeit hatte er nämlich an fast allem etwas auszusetzen: Es waren ihm zu viele Menschen im Airbus; die Sitze waren viel zu schmal und Luftreisen überaus langweilig, weil es nichts zu sehen gab als Luft. Ja, er veranstaltete auf dem Flug ein solches Gemecker, dass Philippa fast verrückt wurde.
    Doch erst als sie in Schottland eintrafen, auf dem Flughafen mit dem wenig fantasievollen Namen Glasgow City Airport, kam Marco Polo richtig in Schwung: Schottland war ihm zufeucht und zu kalt; die Leute sahen böse aus und rochen merkwürdig; niemand trug einen Schottenrock, wie er es erwartet hatte; Glasgow war ihm zu düster und schmutzig und es gab nicht genug Sonne; das Essen – allem voran das Eis – fand er billig und unappetitlich; außerdem roch es stark nach Bier und die Taxis nach Duftspray und Zigaretten, was zugegebenermaßen eine ziemlich unangenehme Kombination ist, und er verstand kein Wort von dem Englisch, das in Schottland gesprochen wurde.
    Seiner letzten Beschwerde konnte Philippa kaum widersprechen. Selbst sie musste zugeben, dass es schwierig war, das verstümmelte Englisch der Schotten zu verstehen. Der Taxifahrer, der sie in den Südwesten nach Ardrossan bringen sollte, wo sie mit einer Fähre zur Insel übersetzen wollten, schien ein besonders schwer verständliches Exemplar zu sein: freundlich, aber für jede Art von Unterhaltung völlig ungeeignet. Dabei schien er keinerlei Probleme zu haben, Philippa zu verstehen. Sie dagegen begriff kein Wort von dem, was er sagte.
    Als sie nach einer Stunde Fahrt, von Missverständnissen ermüdet, in der kleinen Stadt Ardrossan ankamen, nahmen Philippa und Marco die Fähre nach Arran und trafen nach einer einstündigen Seereise kurz vor dem Dunkelwerden auf der Insel ein, wo sie die Nacht im Broons-Hotel des Hafenstädtchens Brodick verbrachten.
    Genau wie das Hotel war auch der nächste Morgen kühl und unfreundlich. Das Sonnenlicht auf dem sandsteinfarbenen Gebäude wirkte hart und kalt, ganz anders als das Licht in Venedig. Und doch lag eine gewisse Schönheit darin. Siemieteten ein kleines Boot mit Außenbordmotor und fuhren über das kalte, spiegelglatte Meer zur Holy Island hinüber. Philippa hatte das Gefühl, ans Ende der Welt zu fahren, was durch Marcos Beharren auf der Behauptung, die Erde sei eine Scheibe und sie würden mit Sicherheit gleich über den Rand des Meeres ins Verderben stürzen, nicht unbedingt besser wurde. Dennoch kam, zu Marcos großer Erleichterung, nach einer Weile die Insel in Sicht.
    Holy Island befindet sich im Besitz tibetischer Lamas und beherbergt ein großes buddhistisches Kloster, was Philippa ein wenig merkwürdig vorkam und sie – in Anbetracht ihrer im Jayaar-Sho-Aschram in Indien gemachten Erfahrungen – etwas misstrauisch stimmte. Genau wie die Jünger von Guru Masamjhasara trugen auch die Mönche des Friedenszentrums orangefarbene Gewänder und betrieben viel Yoga. Doch damit erschöpften sich die Übereinstimmungen, denn es waren gütige, gastfreundliche Menschen, deren geistiges Oberhaupt, Doktor Yes, aus China kam und sich sehr darüber freute, dass Marco ihn in seiner Muttersprache ansprach, auch wenn Philippa es aus naheliegenden Gründen für das Beste hielt, wenn Marco dem Doktor seinen wahren Namen lieber nicht enthüllte.
    Sie erzählten Doktor Yes lediglich, dass sie gekommen seien, um die Eremitenhöhle von Saint Las zu besichtigen, woraufhin er ihnen einen Mönch als Führer zur Verfügung stellte, der sie auf die andere Inselseite bringen sollte, wo die Höhle lag.
    »Ich habe nie verstanden, was am Eremitendasein so besonders ist«, erzählte Philippa Marco, während sie einen steilenHügel hinauf- und einen anderen hinabstiegen. »Ich meine, was tun Eremiten genau, dass man sie für so heilig hält?«
    »Ich glaube, es geht gerade darum, nicht viel zu tun«, meinte Marco. »Und sich einfach nur davon abzuhalten, es sich gut gehen zu lassen.«
    »Das dürfte in einer Höhle auf einer verlassenen schottischen Insel ein Kinderspiel sein«, sagte Philippa.
    »Ich glaube,

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