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Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi

Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi

Titel: Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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Jahrhunderten auf diesen Ort aufpassen. Aber unsere Freundin hier tut erst seit wenigen Monaten als Dornröschen Dienst.«
    »Und das echte Dornröschen war auch erst seit 1920 hier«, fügte Philippa hinzu.
    »Also können die Mönche unmöglich erwartet haben, dass jemand so Bedeutendes wie Sie auf das Mädchen aufpasst«, sagte Nimrod. »Sie müssen gehofft haben, dass Sie eine andere Person beschützen würden. Jemanden, dessen Körper wesentlich wertvoller ist. Vielleicht die Gebeine eines Heiligen. Den heiligen Bruno beispielsweise. Ja, ich wette, so ist es. Als ihr Ordensgründer ist er sehr wichtig für die Kartäuser. Es gibt zwar eine Kirche in Kalabrien, die von sich behauptet, dass er dort begraben sei, aber ich weiß zufällig, dass dieses Grab leer ist.«
    »Das spielt keine Rolle, Freundchen«, sagte Sam. »Du bekommst sie nicht. Nicht ohne einen Kampf.« Seine Augen leuchteten auf und sein Grinsen entblößte eine große Zahnlücke. »Natürlich immer vorausgesetzt, einer von euch hat überhaupt den Mumm, zu kämpfen.«
    »Das ist kein besonders fairer Wettkampf«, sagte Nimrod. »Jeder weiß, dass Engel viel mächtiger sind als Dschinn. Von Menschen ganz zu schweigen.«
    »Oh nein«, sagte Sam. »Um mit einem von euch fertig zu werden, ob Mensch oder Dschinn, brauche ich keine Engelskraft. Das schaffe ich auch mit Muckis.«
    »Davon scheinen Sie wirklich reichlich zu haben«, stellte Nimrod fest.
    »Also, wie sieht’s aus?«
    »Sie sind nicht zufällig der Samael, der in der Schöpfungsgeschichte gegen Jakob gekämpft hat?«, fragte Philippa. »An einem Ort namens Peniel?«
    »Vielleicht«, sagte Sam abwehrend. »Und wenn schon.«
    »Einverstanden«, sagte Philippa. »Wir nehmen Ihre alberne Herausforderung an. Wenn Sie sich bereit erklären, Ihre Kraft als Engel nicht einzusetzen, wird Mr   Groanin gegen Sie antreten, nicht wahr, Mr   Groanin?«
    »Ich?« Groanin blieb der Mund offen stehen. »Gegen den da? Hast du den Verstand verloren, Philippa?«
    »Das hab ich mich auch schon gefragt«, gab Sam zu.
    »Und wenn er gewinnt, dürfen wir unsere Freundin mitnehmen«, sagte Philippa. »Abgemacht?«
    »Kann ich dich kurz sprechen, Miss?«, flüsterte Groanin.
    Sams Grinsen war um etwa einen halben Meter breiter geworden. »Abgemacht«, sagte er zu Philippa. »Aber es muss ein richtiges Wrestling-Match werden. Im Ring, mit einem Schiedsrichter und Zuschauern. Nicht wie der Kampf mit Jakob. Da waren wir allein, nachts in der Wüste. Das macht keinen Spaß. Und spornt einen nicht an zu gewinnen. Ich hab gern Publikum dabei.«
    »Ja, das ist nicht zu übersehen«, sagte Nimrod und sah sich in den Katakomben um.
    »Ich meine nicht hier drinnen«, sagte Sam. »Ich meine woanders, wo es richtige Zuschauer gibt und alles seine Ordnung hat. Wie beim Catchen im Fernsehen. Im Madison Square Garden, in New York. Einverstanden?«
    »Meinetwegen«, sagte Philippa.
    »Du gefällst mir«, ließ Sam sie wissen. »Du bist in Ordnung. Jedenfalls für ein Mädchen. Aber du   …« Mit einem kurzen dicken Zeigefinger deutete Sam auf Groanin. »Dir reiß ich den Kopf ab und benutze ihn als Briefbeschwerer.«
    Sam schnippte mit den Fingern und im Handumdrehen fanden sie sich vor einem Wrestling-Ring mitten im Madison Square Garden wieder, umgeben von zwanzigtausend Zuschauern. Alles war bis ins kleinste Detail perfekt. Es gab Verkäufer, die Programme und Hotdogs unter die Leute brachten, Reporter und Fotografen rund um den Ring und sogar einige stattliche, mit Klunkern behängte Blondinen, die Schilder mit Sams Namen hochhielten.
    »Teufel auch!«, sagte Groanin. »Das sieht so real aus wie ein verregnetes Wochenende in Manchester.«
    »Es ist real«, sagte Nimrod, den diese Demonstration absoluter Macht weniger überraschte als die Leichtigkeit und Vollkommenheit, mit der sie angewandt wurde. Was ihn wieder daran erinnerte, dass Sam, trotz seines Stoppelkinns und seiner eher derben Manieren, trotz alledem ein Engel war, und ein überaus mächtiger dazu. »Jedenfalls im Augenblick. Realität zu schaffen, ist für einen Engel kein Problem.«
    Ein lauter Fanfarenstoß und mehrere grelle Scheinwerferstrahlen begrüßten Sams Ankunft auf einem Podest im Rücken des Publikums. Siegesgewiss reckte er die Arme. Gleich würde der Kampf beginnen.

Faustinas Zombie

    »Wach auf, John.«
    John öffnete die Augen. Er saß auf dem Boden, mit dem Rücken an einen Baum gelehnt, und sah, dass Mr   Rakshasas und Leo Politi mit

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