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Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi

Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi

Titel: Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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Sonnenlicht und Frischluft zu versorgen, was auch notwendig war, da es von Katzen nur so wimmelte.
    Nimrod stellte seine Nichte und seinen Butler vor.
    »Es muss Spaß machen, in einer Pyramide zu leben«, sagte Philippa.
    »Spaß? Damit kenne ich mich nicht aus«, sagte Madame Sofi. »Aber ein Haus wie dieses ist von großem übersinnlichem Nutzen. Eine Pyramide speichert kosmische Energie. Nichts eignet sich zum Speichern verschiedenster Energieformen besser als eine Pyramide.«
    Aber Madame Sofi war mehr erpicht darauf, zur Sache zu kommen, als über ihr Haus zu reden. »Sie sind gekommen, um mit Leuten auf der anderen Seite zu sprechen, ja?«
    »Ja«, sagte Nimrod. Er wollte gerade fortfahren, als Madame Sofi zu weinen begann. »Aber was ist mit Ihnen, meine Liebe?«
    Madame Sofi nahm ihre Brille ab und betupfte sich mit einem Taschentuch die Augen. »Um was Sie mich bitten, wird vielleicht nicht möglich sein«, sagte sie. »Entweder habe ich meine Gabe verloren oder auf der anderen Seite ist etwas ganz und gar nicht in Ordnung. Ich habe in den letzten Wochen viele Male versucht, mit den Geistern zu sprechen. Aber mit wenig bis gar keinem Erfolg. Es ist fast so, als sei keiner mehr da. Als seien alle verschwunden, Nimrod. Es ist höchst eigenartig. Ich habe so etwas noch nie erlebt.«
    »Was meinen Sie mit ›verschwunden‹?«, fragte Nimrod.
    »Genau das, was ich sage.« Sie putzte sich die Nase und schob das Taschentuch in ihren Ärmel. »Normalerweise ist das Stimmengewirr auf der anderen Seite sehr laut. Aber jetzt herrscht dort nur Stille. Die Geister, mit denen ich hier in Rom sonst spreche, sind nicht mehr da.«
    »Das ist merkwürdig«, sagte Nimrod.
    »Ja, nicht wahr? Dabei meldeten sämtliche Museen und alten Tempel in der Stadt bis vor Kurzem noch ein ungewöhnlichhohes Maß an paranormalen Aktivitäten. So, dass die Angestellten sich nicht mehr in ihre Nähe wagten.«
    »Genauso war es auch in New York«, sagte Philippa.
    »Was die Einbrecher natürlich sehr gefreut hat«, sagte Madame Sofi.
    »Tatsächlich?«, sagte Nimrod. »Wie meinen Sie das?«
    »Während der Streiks«, erklärte Madame Sofi, »wurden viele Museen in Italien ausgeraubt. Es ist merkwürdig, aber man stahl immer das Gleiche. Jade.«
    »Jade?«, sagte Nimrod. »Interessant.«
    »Ich mache mir nichts aus Edelsteinen«, erklärte Madame Sofi.
    Das erschien Philippa doch ein wenig gewagt angesichts der Diamantkette, die Madame Sofi um ihren Schwanenhals trug.
    »Wenn ich nicht zu den Geistern sprechen kann, habe ich nichts«, sagte Madame Sofi. »Ich war sogar im Forum Romanum und habe versucht, mit einigen der ältesten Geister Roms Kontakt aufzunehmen, aber ich drang nicht zu ihnen durch. Es ist fast so, als hätten sie Angst, mit mir zu sprechen.« Sie zuckte die Achseln. »Oder als wären sie gar nicht da.«
    »Die Leute, die ich kontaktieren möchte, sind nicht wirklich tot«, sagte Nimrod. »Es sind körperlose Dschinn. Mein Neffe, John, und mein Freund, Mr   Rakshasas, den Sie, glaube ich, kennengelernt haben.«
    »Sie werden uns nicht hören«, sagte sie trocken. »Wenn sie nicht tot sind, werden sie sich in der Welt der Geister fremd fühlen. Wenn sie jedoch klug genug wären, die Geisterwelt durch ein Portal zu betreten, einen Tempel vielleicht   …«
    »Das haben sie«, sagte Philippa. »Den Tempel von Dendur.In New York. Es ist ein ägyptischer Tempel, der einigen ägyptischen Gottheiten geweiht ist und vom römischen Kaiser Augustus erbaut wurde.«
    »In diesem Fall haben sie sicher einen Geisterführer dabei. Alle ägyptischen Tempel haben einen Ka-Diener. Ihn sollten wir zu kontaktieren versuchen. Die Ohren des Ka-Dieners sind auf Signale von der anderen Seite eingestellt. Falls es ihn noch gibt.«
    Madame Sofi geleitete sie in ein geräumiges Zimmer und bat sie, an einem Tisch Platz zu nehmen, der aus vielen verschiedenen Hölzern gemacht zu sein schien.
    »Was für ein wunderschöner Tisch«, sagte Groanin bewundernd.
    »Er ist aus einem Totempfahl der Nootka-Indianer gemacht«, erklärte sie und dämpfte das Licht. »Bei den Nootka gibt es viele ausgezeichnete Geisterführer. Und sehr mächtige Totempfähle. Und diese wiederum ergeben schöne Esstische.«
    Sie nahmen Platz und fassten sich, auf Madame Sofis Bitte hin, an den Händen. Sie bedeckte ihren Kopf mit einem Tuch aus schwarzer Spitze, nahm ihre riesige Brille ab, schloss die Augen und begann durch ihre ziemlich große Nase tief ein- und auszuatmen. Die

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