Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi

Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi

Titel: Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
Vom Netzwerk:
genau, wer und was Dybbuk (alias Jonathan Tarot) war. Wie sollte er auch nicht? Dybbuk war sein eigener unehelicher Sohn. Im Körper von Adam Apollonius befand sich kein anderer als der Geist von Iblis. Und wie üblich führte der böse Dschinn wieder Schreckliches im Schilde.

Drei sind eine zu viel

    Als er sein Elternhaus in der East 77 th Street erreichte, fühlte sich John plötzlich krank. Es war, als hätte ihn jemand mitten in einem Sturm auf dem schwankenden Deck eines Ozeandampfers ausgesetzt. Er konnte sich kaum auf den Beinen halten und musste auf allen vieren über die Schwelle seiner eigenen Haustür kriechen. Jedes Mal, wenn er die Augen auf einen festen Gegenstand richtete, begann sich dieser von allein zu bewegen. Hätte er es nicht besser gewusst, hätte er gesagt, er wäre betrunken. Oder stünde unter Drogeneinfluss.
    »Faustina«, krächzte er. »Bist du da? Mir geht’s nicht gut.« Er spürte, wie sie sich neben ihn kniete und seine Hand nahm.
    »Was ist los mit dir?«, fragte sie.
    »Weiß nicht. Vielleicht kann Doc mir helfen.«
    »Wer ist Doc?«
    »Marion Morrison, die Frau, die sich um meinen Vater kümmert«, sagte John. »Sie ist eine Dschinnpflegerin.«
    Faustina half ihm, in die Küche zu kriechen, wo Doc gerade Panflöte spielte, irgendeine schöne Melodie, die sowohl sie selbst als auch Monty, die Katze, zu beruhigen schien. Zu Johns Überraschung befand sich noch jemand im Raum. Es war Finlay Macreeby. Weder er noch Doc sahen die Geister der beidenjungen Dschinn. Monty dagegen schon. Sie stand auf, machte einen Katzenbuckel, sträubte das grau-schwarze Fell und fauchte die unsichtbaren Besucher an. Doc legte die Panflöte beiseite und sah sich um.
    »Was ist mit der Katze los?«, sagte Finlay.
    »Ich glaube, wir haben Besuch«, sagte Doc. Sie ging zum Kühlschrank und riss die Tür auf, sodass ein Schwall kalter Luft auf den Küchenboden sackte und die beiden jungen Dschinn langsam sichtbar werden ließ.
    »Cooler Trick«, sagte Finlay.
    John teilte Finlay mit, dass es sich nicht besonders »cool« anfühlte, auf dem Boden herumzukriechen, doch es war offensichtlich, dass der Menschenjunge ihn nicht hören konnte. Allmählich jedoch schien die kühle Luft auch ihre Stimmen zu verstärken – und ließ sie sogar ein wenig geisterhaft klingen.
    »Was’n los mit euch?«, fragte Doc.
    »Mir geht’s gut«, erwiderte Faustina. »Aber John nicht.«
    »Ich fühl mich schlecht«, krächzte John. »Mein Gleichgewichtssinn ist hinüber.«
    »Hört sich nach Astralkrankheit an«, sagte Doc. »Das passiert, wenn dein supersensibler Astralkörper nicht mehr damit klarkommt, schwerelos zu sein. Falls du dich je gewundert hast, warum Gespenster ständig heulen, dann weißt du’s jetzt wahrscheinlich. Kann ziemlich unangenehm werden, hab ich gehört.«
    »Ich bin schon seit zwölf Jahren schwerelos«, meinte Faustina. »Aber so habe ich mich noch nie gefühlt.«
    »Nicht jeder bekommt die Astralkrankheit«, erklärte Doc. »Dschinn-Zwillinge bekommen sie häufiger als andere.«
    »Und das erfahre ich erst jetzt«, sagte John. »Kann man was dagegen tun? Ich muss nach Italien.«
    »Dein Körper ist oben«, sagte Doc. »Du musst nur wieder hineinschlüpfen, um dich besser zu fühlen.«
    »Ich glaube nicht, dass ich es die vielen Stufen raufschaffe«, gestand John.
    »Dann bleibt dir nur die Möglichkeit, dich vorübergehend in einem menschlichen Körper einzuquartieren.« Dabei sah Doc Finlay direkt ins Gesicht. »Wie sieht’s aus, Pilger. Heute schon ein gutes Werk vollbracht?«
    »Sie meinen, ich soll meinen Körper mit ihm teilen?«
    »So ist es«, sagte Doc. »Es sei denn, du willst lieber mit ansehen, wie dein Freund auf dem Bauch herumkriecht, bis er sich nach oben geschleppt hat.«
    »Na gut«, sagte Finlay.
    Doc zeigte auf den Boden. »Dann legst du dich besser neben ihn«, sagte sie. »Damit er dir, ohne aufzustehen, unter die Haut kriechen kann.«
    Finlay setzte sich auf den Boden und legte sich dann hin.
    »Ein, zwei Dinge solltet ihr über das Teilen eines Körpers noch wissen«, sagte Doc. »Zum einen sollten gute Dschinn es nur vorübergehend und im äußersten Notfall tun. Was im Augenblick der Fall ist, denke ich. Nur böse Dschinn ergreifen länger von jemandem Besitz. Eine andere Sache ist, dass du, John, respektieren musst, dass Finlay das Sagen hat. Es mag sich da drinnen anfühlen, als wäre es dein eigener Körper. Aber er ist es nicht. Er gehört Finlay und das solltest du

Weitere Kostenlose Bücher