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Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi

Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi

Titel: Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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Venedig bleiben. Um weitere Nachforschungen anzustellen.«
    »Super«, sagte Finlay. »Ich mag Venedig. Die Stadt ist cool.«
    »Ach, wirklich?«, murmelte Groanin. Er verzog abfällig das Gesicht, holte ein kleines Fläschchen aus seiner Jackentasche und tupfte sich noch etwas Aftershave hinter die Ohren.
    »Und was ist mit dir, Faustina?«, fragte Finlay. »Bleibst du noch ein bisschen hier bei uns in Venedig?«
    »Ich fürchte, nein«, sagte Faustina. »Ich habe andere Pläne, wie ihr wisst.«
    »Ach ja«, sagte Finlay. »Babylon. Das hatte ich ganz vergessen.«
    »Warum kommst du mich nicht besuchen, wenn ich der Blaue Dschinn bin?«, fragte sie. »In meiner Residenz in Berlin?«
    »Wer, ich?«, sagte Finlay.
    »Ihr beide.«
    »Ist das denn erlaubt?«, fragte John. »Ich dachte, Jungs dürften den Blauen Dschinn nicht besuchen.«
    »Das gilt nur für Babylon, John«, sagte Faustina. »Außerdem gedenke ich einiges zu ändern, wenn ich das Oberhaupt der Dschinn bin. Ayesha hat so lange regiert, dass fast niemand mehr weiß, wie es vor ihr war. Ein Großteil von dem, was wir über das Leben des Blauen Dschinn wissen, stammt von ihr.Das kann sich ändern. Jenseits von Gut und Böse zu leben, ist das eine. Aber so zu sein, ist etwas ganz anderes. Ich habe zu diesem Thema gründlich geforscht.«
    »Aber ich war in Iravotum«, sagte Philippa. »Eine Zeit lang habe ich sogar geglaubt, ich würde selbst der Blaue Dschinn werden. Ich weiß noch genau, wie sich der Ort auf mich ausgewirkt hat. Ich habe John kaum wiedererkannt, als er kam, um mich zu retten.«
    »Das stimmt«, bestätigte John. »Sie war total fies.«
    »Ich habe einen Weg gefunden, um davon nicht beeinflusst zu werden.«
    »Das hört sich interessant an«, sagte Nimrod und wechselte einen Blick mit Jenny Sacstroker.
    »Ihr müsst wissen, dass ich viel gelernt habe in den zwölf Jahren, die ich außerhalb meines Körpers war. Ehe ich nach Bannermann’s Island ging, habe ich zwei Jahre damit verbracht, die Regeln von Bagdad zu studieren. Nicht das Kompendium, das Mr   Rakshasas verfasst hat, sondern das Gesamtwerk. Alle zweihundert Bände. Hätte Ayesha sie je gelesen, dann hätte sie festgestellt, dass dort zwar viel darüber steht, dass ein weiblicher Dschinn dreißig Tage in Iravotum verbringen muss, um körperlich der Blaue Dschinn von Babylon zu werden. Aber es steht nirgendwo geschrieben, dass auch ihr Geist dort weilen muss. Es ist so offensichtlich, dass ich mich frage, warum nicht schon früher jemand darauf gekommen ist.«
    »Willst du damit andeuten, dass dein Geist sich anderswo aufhalten könnte?«, fragte Nimrod. »Dass meine Mutter der Blaue Dschinn hätte werden und trotzdem ihre Gefühle für mich und meine Schwester Layla hätte bewahren können?«
    »Das will ich nicht nur andeuten«, sagte Faustina. »Ich halte das für eine Tatsache. Sobald ich dort ankomme, werde ich meinen Körper dort lassen und mich mit meinem Geist dreißig Tage lang woandershin begeben. Vielleicht verziehe ich mich auf den Olymp. Ich habe gehört, dass es sich als Geist dort gut aushalten lässt.«
    »Du meinst also, dass, obwohl dein Körper sich verändern mag«, sagte Nimrod, »dein Geist unverändert bleiben kann?«
    »Stimmt genau. Ich kann der Blaue Dschinn werden, ohne mich allzu sehr zu verändern. Ist das nicht wunderbar?«
    »Aber was ist mit deiner Fähigkeit, unparteiisch über Gut und Böse zu richten?«, hakte Nimrod nach.
    »In England schaffen die Richter das doch ganz gut«, sagte Faustina. »Sie können in der Anwendung der Gesetze wirken, als seien sie keine Menschen, ohne tatsächlich Unmenschen zu sein. Das machen sie schon seit Jahrhunderten so.«
    »Du musst also auf nichts verzichten«, sagte Nimrod.
    »Nein, ist das nicht wunderbar?« Faustina lächelte erst Philippa und dann Finlay/​John an. »Und es bedeutet, dass ihr zu mir nach Berlin kommen und bei mir bleiben könnt.«
    »Super«, erwiderten die drei.
    »Nun, ich muss schon sagen, das ist die beste Neuigkeit des Tages«, sagte Nimrod. Er sah Mrs   Sacstroker an. »Hattest du eine Ahnung davon, Jenny?«
    »Nein. Das höre ich zum ersten Mal.« Dr Sacstroker schüttelte den Kopf. »Wenn jemand nur schon früher darauf gekommen wäre. Vielleicht hätte das dir und Layla den Verlust eurer Mutter ersparen können.«
    »Ja«, sagte Nimrod leise.
    »Apropos«, sagte Faustina. »Ich sollte mich lieber sofort auf den Weg machen, wenn ich Layla noch davon abhalten will, an meiner Stelle

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