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Die Kinder des Dschinn. Gefangen im Palast von Babylon

Die Kinder des Dschinn. Gefangen im Palast von Babylon

Titel: Die Kinder des Dschinn. Gefangen im Palast von Babylon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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Messing-Fährmann verabschiedeten – unglücklicherweise versäumten sie es, dem Boot und seinem Bug aus Eichenholz, der die Macht der Sprache besaß, persönlich zu danken, weshalb es sie für ziemlich unzivilisierte Leute hielt. Sie krochen durch die niedrige Tür in der Mauer und nahmen den aufwärts führenden, spriralförmig gewundenenWeg in Angriff, der durch den unterirdischen Turm von Samarra führte. Und ganz allmählich, während sie sich der Erdoberfläche näherten und es wärmer wurde, spürte Philippa wieder eine winzige Spur von Dschinnkräften in sich.
    »Hat sich eigentlich mal einer Gedanken gemacht«, sagte Alan, zu niemandem gewandt, »wie wir unser plötzliches Auftauchen in diesem Camp erklären wollen?« Er sah John an. »Du, John, bist der Einzige von uns, den diese Frau, Leutnant Sanchez, schon mal gesehen hat. Sie wird bestimmt nicht sehr begeistert sein, wenn auf einmal drei Fremde mit einem Wanderfalken in einem Militärlager erscheinen, das als Sicherheitszone gilt.«
    »Daran denke ich schon die ganze Zeit«, antwortete John.
    »Dann denk mal schnell, Neffe«, sagte Neil. »Ich kann mich nämlich nicht besonders anfreunden mit der Vorstellung, in ein irakisches Gefängnis gesperrt zu werden und darauf zu warten, dass man sich irgendwas für uns ausdenkt.«
    »Vielleicht wär’s jetzt mal an der Zeit«, meinte sein Bruder Alan, »dass ihr uns einen Zauberteppich organisiert oder so was.«
    John schüttelte den Kopf. »Keine Dschinnkräfte, bevor wir wieder in Jordanien sind«, sagte er. »In diesem Punkt war Nimrod sehr streng. Außerdem bin ich wahnsinnig müde. So, wie ich mich im Moment fühle, könnte ich nicht mal einen Zauber-Bierdeckel herbeiwünschen, geschweige denn einen Zauberteppich.«
    »Geht mir genauso«, sagte Philippa gähnend. »Ich weiß nicht, was dort in der Luft war, aber ich bin vollkommen schlapp.«
    »Gefängnis, wir kommen«, murmelte Neil.
    »Wartet mal«, sagte John. »
Wir
können vielleicht keine Dschinnkräfte anwenden. Aber niemand kann
Nimrod
daran hindern, etwas zu tun.«
    Sie befanden sich jetzt fast an dem Schacht, der zum Sanitärzelt hinaufführte. John nahm sein Handy heraus und prüfte den Empfang. »Mir ist eben eine Superidee gekommen«, sagte er zu seinen Onkeln und schwenkte das Handy in der Luft.
     
    Es war nicht einfach gewesen, Edwiges zu überreden, sich als nächster Blauer Dschinn zur Verfügung zu stellen, aber Nimrod war ziemlich sicher, dass er es geschafft hatte. Er hatte sich nämlich überlegt, wenn er tatsächlich ein paar Menschen dazu bringen könnte, Edwiges’ Spielsystem auszuprobieren, könnte sie sich wahrscheinlich leichter von ihrer Aufgabe trennen, das Kasino von Monte Carlo in den Ruin zu treiben. Und Nimrod fand tatsächlich eine Gruppe Leute, die bereit waren, eine gewisse Summe zu riskieren. Im Café de Paris gegenüber dem berühmten Kasino war er mit Edwiges zufällig auf eine Gruppe von acht alten Damen aus Cheltenham gestoßen, die eine Busreise – organisiert von der Kirche von England – zur Côte d’Azur machten. Sie waren sehr angetan von Edwiges, und dank Nimrods geschickter Vermittlung und seiner Redekunst waren sie bald ähnlich begeistert von einem Test ihres Roulettesystems.
    Die acht Damen aus Cheltenham legten jede 50   Euro in die Mitte, um Chips im Wert von etwa 500   Dollar zu kaufen, dann gingen sie an die Tische, wo sie laut Anweisung in Edwiges’ System zehn Drehungen hintereinander abzählten, ohne einSpiel zu machen. Währenddessen notierten sie genau die Ergebnisse und gaben schließlich nach der Empfehlung in Edwiges’ kleiner Broschüre ihre Einsätze ab. Der erste brachte ihnen 18   000   Dollar , der zweite 648   000   Dollar und der dritte Einsatz brachte ihnen die umwerfende Summe von 23   328   000   Dollar . Sie hätten auch ein viertes Mal gespielt, da sie Edwiges’ System inzwischen als unfehlbar erkannt hatten, aber da wurde das Kasino von der Geschäftsleitung für den Rest des Tages geschlossen. Was vielleicht ganz gut war für das Haus, denn ein vierter Gewinn hätte den alten Damen erstaunliche 839   Millionen Dollar beschert, und das hätte den fast sicheren Bankrott des Kasinos bedeutet. Vielleicht den von ganz Monte Carlo. Trotzdem zeigte sich Edwiges hochzufrieden mit dem Ergebnis, und nun musste Nimrod nicht mehr lange reden, um sie von ihrer Eignung als nächster Blauer Dschinn zu überzeugen. Sie ging mit Nimrod an Bord seines privaten Wirbelsturmes und

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