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Die Kinder des Dschinn. Gefangen im Palast von Babylon

Die Kinder des Dschinn. Gefangen im Palast von Babylon

Titel: Die Kinder des Dschinn. Gefangen im Palast von Babylon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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das war eine Dschinnstimme. Und dieser Dschinn ist vielleicht dein Diener.«
    »Es ist sogar so«, sagte John, »dass ich selber ein Dschinn bin.«
    »Im Ernst?«
    »Im Ernst.«
    »Ist ja toll«, rief Darius. »Wenn uns Banditen ausrauben wollen, verwandelst du sie einfach in Heuschrecken und dann können wir unsere Feinde aufessen.«
    »Leider darf ich meine Dschinnkräfte nicht anwenden«, erklärte John. »Meine Schwester Philippa ist nämlich von einem sehr mächtigen Dschinn entführt worden und ich bin unterwegs, sie zu befreien. Wenn ich meine Dschinnkräfte gebrauche, merkt dieser mächtige Dschinn, dass ich hier bin, und schafft Philippa weg. Oder richtet seine Kräfte gegen uns.«
    »Ich verstehe«, sagte Darius und sprach aus Rücksicht aufGroanin wieder englisch. »Dann wir müssen hoffen, dass keine Banditen in die Quere kommen. Noch wichtiger, dass nicht Utug und Gigim kommen. Ich selbst habe sie nie gesehen, aber hier in der Gegend jeder kennt sie. Es sind zwei Wüstendämonen, und wir müssen durch ihr Gebiet. Seit Krieg lassen sie die Menschen in Ruhe. Aber einen jungen Dschinn wie du?« Er zuckte mit den Schultern. »Wer weiß, was sie vorhaben, John, wenn sie spüren, du bist da? Kann sein, sie verlangen eine Art Schutzgeld. Man erzählt, dass sie so was gern tun.«
    »Hätten wir denn was, das sich als Schutzgeld eignet?«, fragte Groanin.
    John zog die Schultern hoch und fragte Mr   Rakshasas um Rat.
    »Tributzahlungen an Dämonen bestehen nach alter Tradition aus einem üppigen Festmahl«, sagte er. »Auch schöne Blumen sind geeignet. Oder außergewöhnliche Edelsteine.«
    »Das trifft sich«, sagte Groanin. »Edelsteine haben wir ja kübelweise dabei.« Grimmig schüttelte er den Kopf. »Kommt, wir machen uns lieber auf den Weg, sonst überlege ich es mir und esse doch noch eins von den Zappeldingern.«
    Nach einer Stunde trafen sie auf einen großen Bombenkrater mitten auf der Straße und dann auf einen verlassenen Truppentransportwagen. Zwei Helikopter rasten über ihnen dahin und in der Ferne sahen sie die schwarze Rauchwolke eines brennenden Ölfelds. Kurz darauf war Darius zu einem plötzlichen Schwenk gezwungen, denn er musste einem geradewegs auf sie zurasenden Wagen ausweichen. John schrie auf, als er darin einen Mann mit einem Gewehr auf sie zielen sah.
    Darius riss das Steuer herum und trat hart aufs Gaspedal. Hinter sich hörten sie mehrere Schüsse und dann einen metallischen Schlag gegen das Auto, aber der irakische Junge verlor weder die Nerven, noch nahm er den Fuß vom Pedal – so weit wie möglich hatte er es durchgetreten. Nach mehreren Kilometern rasanter Fahrt verlangsamte er das Tempo und steuerte den Wagen schließlich auf eine kleine Palmengruppe zu, ungefähr hundert Meter von der Straße entfernt.
    »Wir haben sie abgeschüttelt«, rief er mit sichtlich erleichtertem Ausdruck.
    »Und warum halten wir an?«, wollte Groanin wissen.
    »Weil wir müssen Rad wechseln, Sir«, erklärte Darius. »Wir haben platten Reifen. Wahrscheinlich Kugel getroffen.«
    »Besser den Reifen als uns«, nuschelte Groanin.
    Darius parkte den Wagen hinter einer hohen Sanddüne, wo sie von der Straße aus nicht zu sehen waren. »Bitte keinen Lärm machen«, sagte er und stieg aus. »Hier fängt Gebiet von Dämonen an. Auch von Banditen. Keine gute Stelle zum Anhalten.«
    Eine rasche Untersuchung bestätigte Darius’ Verdacht: Sie würden das Rad wechseln müssen. »Kann ich helfen?«, fragte John.
    »Ja, gern«, nickte Darius.
    Auch Mr   Groanin war behilflich, soweit ihm das mit nur einem Arm möglich war. Unterdessen sprangen Alan und Neil davon, um zu erledigen, was Hunde üblicherweise erledigen müssen, aber schon nach ein paar Minuten jagten sie laut bellend hinter einem Fuchs her – auch so eine Angewohnheit von Hunden. Ärgerlich rief John sie zurück.
    »Habt ihr nicht gehört, was Darius gesagt hat?«, schimpfte er. »Wir sollen keinen Lärm machen.« Alan ließ den Kopf hängen und leckte John reuevoll die Hand, dann trollte er sich und betrachtete die Vorderseite von Groanins Zeitung. Neil dagegen sprang in den Wagen, schaltete das Radio an und hörte bei gedrosselter Lautstärke Radio Bagdad.
    »Kluge Hunde sind das«, bemerkte Darius.
    »Das kommt, weil sie keine wirklichen Hunde sind«, erklärte John. »Es sind meine Onkel.« Und er erzählte Darius, wie seine Mutter die beiden Männer nach deren Versuch, seinen Vater zu töten, in Rottweiler verwandelt hatte.
    »Den Mann,

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