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Die Kinder des Kapitän Grant

Die Kinder des Kapitän Grant

Titel: Die Kinder des Kapitän Grant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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leiden? Sein Eiland ist ihm die ganze Welt; die ganze Menschheit stellt nur er da, und dann, wenn der Tod ihn antritt, der schreckliche Tod in der Verlassenheit, dann steht er da wie der letzte Mensch am jüngsten Tage. Glauben Sie mir, Paganel, es ist doch besser, dieser Letzte nicht zu sein!«
    Ungern unterwarf sich Paganel der Beweisführung der Lady Helena, und die Unterhaltung verbreitete sich noch weiter über die Vorzüge und die Uebel des Verlassenseins bis zu dem Augenblicke, wo der Duncan eine Meile von der Küste der Insel Amsterdam Anker warf.
    Diese vereinzelte Gruppe im Indischen Ocean besteht aus zwei verschiedenen Inseln, welche etwa dreiunddreißig Meilen von einander entfernt sind und genau im Meridian der Halbinsel Vorder-Indien liegen. Nördlich findet sich die Insel Amsterdam, oder St. Peter, südlich die Insel St. Paul; es muß aber erwähnt werden, daß dieselben von Geographen und Seefahrern häufig verwechselt worden sind.
    Im December 1796 wurden diese Inseln von dem Holländer Vlaming entdeckt, und dann von d’Entrecasteaux, der die Espérance und die Recherche zur Aufsuchung des La Pérouse commandirte, wieder besucht. Von dieser Fahrt her schreibt sich die Verwechselung der beiden Inseln. Der Seemann Barrow, Beautemps-Beaupré in dem Atlas von d’Entrecasteaux, ferner Horsbury, Pinkerton und andere Geographen haben beständig die Insel St. Peter anstatt der Insel St. Paul eingetragen, und umgekehrt. Im Jahre 1859 vermieden es die Officiere der österreichischen Fregatte Novarra, bei deren Reise um die Erde, in denselben Irrthum zu verfallen, den Paganel speciell rügen zu müssen glaubte.
    Die Insel St. Paul, welche südlich von der Insel Amsterdam liegt, ist nur ein unbewohntes Eiland, und besteht aus einem kegelförmigen Berge, der ein erloschener Vulkan sein muß. Die Insel Amsterdam dagegen, zu welcher die Schaluppe die Passagiere des Duncan übersetzte, mag wohl zwölf Meilen im Umkreis haben. Sie ist von einigen freiwillig Verbannten bewohnt, welche sich in diese traurige Existenz ergeben haben. Es sind die Hüter der Fischerei, welche ebenso wie die Insel, einem gewissen Otovan, einem Kaufmanne auf Réunion, gehört. Dieser Souverän, der übrigens von den Großmächten Europas noch nicht anerkannt ist, bezieht von dort eine Civilliste von 75,000 bis 80,000 Francs, durch Fischen, Einsalzen und Versenden eines »Cheilodactylus«, der unter dem Namen Kabeljau wohl allgemeiner bekannt ist.
    Uebrigens scheint diese Insel Amsterdam bestimmt, französisch zu sein und zu bleiben. Ganz zuerst gehörte sie, nach dem Rechte der ersten Besitznahme, einem Rheder aus St. Denis auf Bourbon, Namens Camin; später wurde sie durch irgend einen internationalen Contract an einen Polen abgetreten, der sie durch Malgachensclaven bebauen ließ. Pole oder Franzose ist ja ganz gleich, und so wurde auch die polnische Insel im Besitz des Herrn Otovan wieder französisch.
     

    Ein Häuschen im Grunde eines natürlichen Hafens. (S. 274.)
     
    Als der Duncan am 6. December 1864 an ihr beilegte, belief sich die Zahl der Bewohner auf drei, einen Franzosen und zwei Mulatten, alle Drei Angestellte des Kaufmanns und Besitzers.
     

    Warme Quelle aus Lavaboden. (S. 276.)
     
    Paganel konnte also in der Person des schon sehr bejahrten Herrn Viot einem Landsmanne die Hand drücken. Dieser »weise Greis« machte auf der Insel mit vieler Höflichkeit die Honneurs. Es war für ihn ein Glückstag, wenn er liebenswürdige Fremde empfing. St. Peter wird nur von Robbenjägern und wenigen Wallfischfängern, das heißt von Leuten mit ungeschliffenem Benehmen, besucht, die auch durch die häufige Berührung mit jenen Seegeschöpfen nicht viel gewonnen haben.
    Viot stellte seine Untergebenen, die beiden Mulatten, vor; sie bildeten neben einigen Wildschweinen, die ihr Lager mehr im Innern hatten, und Millionen Pinguins die lebende Bevölkerung der Insel. Das kleine Haus, in welchem die drei Insulaner lebten, lag im Hintergrunde eines kleinen natürlichen, nach Südwest gelegenen Hafens, der durch den Einsturz eines Theiles des Berges gebildet war.
    Schon lange vor der Regierung Otovan’s I. diente die Insel St. Peter Schiffbrüchigen als Zuflucht. Paganel erregte das Interesse seiner Zuhörer auf’s Höchste, als er seinen ersten Bericht mit den Worten: Die Geschichte zweier aus der Insel Amsterdam verlassenen Schotten , begann.
    Es war im Jahre 1827. Das englische Schiff Palmira, das der Insel in Sicht vorüberfuhr,

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