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Die Kinder des Kapitän Grant

Die Kinder des Kapitän Grant

Titel: Die Kinder des Kapitän Grant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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John Mangles.
    – Zu Madeira, gut. Da bin ich nur hundertachtzig Meilen von Lissabon, und warte da die Mittel zur Ueberfahrt ab.
    – Nun, Herr Paganel, sagte Glenarvan, es soll nach Ihrem Wunsch geschehen, und ich meines Theils schätze mich glücklich, Ihnen einige Tage lang auf meinem Schiffe Gastfreundschaft bieten zu können. Lassen Sie sich unsere Gesellschaft nicht langweilig werden!
    – O! Mylord, rief der Gelehrte, ich fühle mich glücklich, auf so angenehme Weise mich geirrt zu haben. Demungeachtet ist’s eine lächerliche Lage, sich nach Indien einzuschiffen, und nach Amerika zu fahren!«
    Trotz dieser traurigen Bemerkung fand sich Paganel in die unvermeidliche Verzögerung. Er zeigte sich liebenswürdig, munter und selbst zerstreut; er bezauberte die Damen durch seine gute Laune; noch vor dem Abend war er Aller Freund. Auf seine Bitte wurde ihm das merkwürdige Document vorgelegt. Er studirte es sorgfältig lange, bis in’s Kleinste. Es schien ihm keine andere Auslegung möglich. An Mary Grant und ihrem Bruder nahm er den lebhaftesten Antheil. Er machte ihnen viel Hoffnung. Seine Art, wie er die Ereignisse ansah, und dem Duncan unbestreitbaren Erfolg voraussagte, entlockte dem Mädchen ein Lächeln. Wahrhaftig, hätte er nicht den Auftrag gehabt, er hätte sich mit Eifer der Aufsuchung des Kapitäns angeschlossen!
    Als er nun gar hörte, daß Lady Helena eine Tochter William Tuffnel’s war, konnte er nicht fertig werden, sie zu bewundern. Er war mit ihrem Vater persönlich bekannt. Was für ein kühner Gelehrter! Sie hatten Briefe gewechselt, als Tuffnel correspondirendes Mitglied der Gesellschaft wurde! Er selbst hatte ihn Herrn Malte-Brun vorgestellt! Welch’ eine Fügung, und welches Vergnügen, mit der Tochter William Tuffnel’s zu reisen!
    Endlich bat er Lady Helena um die Erlaubniß, sie zu umarmen. Lady Helena gestattete es, obschon es vielleicht etwas unpassend war.

Achtes Capitel.
Ein wackerer Mann mehr an Bord des Duncan.
    Unterdessen fuhr die Yacht, vom Nordwind begünstigt, mit reißender Schnelligkeit dem Aequator zu. Am 30. August bekam man die Madeiragruppe in Sicht. Glenarvan bot, seinem Versprechen gemäß, seinem neuen Gast an, zu halten, um ihn aussteigen zu lassen.
    »Mein lieber Lord, erwiderte Paganel, ich will bei Ihnen unumwunden reden. Hatten Sie, ehe ich an Bord gekommen, die Absicht, zu Madeira anzulegen?
    – Nein, sagte Glenarvan.
    – Nun denn, gestatten Sie mir, aus den Folgen meiner unglückseligen Zerstreuung Nutzen zu ziehen. Madeira ist eine allbekannte Insel. Sie bietet einem Geographen nichts Interessantes dar. Man hat über diese Gruppe Alles gesagt und geschrieben; zudem ist sie in Hinsicht des Weinbaues herabgekommen. Denken Sie, es giebt fast keinen Weinbau mehr zu Madeira. Die Weinernte, welche im Jahre 181322,000 Pipen 1 betrug, war im Jahre 1845 auf 2669 herabgesunken; und gegenwärtig beläuft sie sich kaum auf fünfhundert! Das ist eine traurige Erscheinung. Wenn es Ihnen daher gleichviel ist, bei den Canarien anzulegen …
    – So legen wir bei den Canarien an, erwiderte Glenarvan. Sie liegen auf unserer Fahrt.
    – Ich weiß es, mein lieber Lord. Da sind, sehen Sie, drei Gruppen zu studiren, ohne vom Pic Teneriffa zu reden, den ich stets zu sehen wünschte. Bei der Gelegenheit kann es geschehen. Während ich ein Schiff abwarte, das mich nach Europa zurück bringt, will ich diesen berühmten Berg besteigen.
    – Nach Ihrem Belieben, mein lieber Paganel«, erwiderte Lord Glenarvan, der sich des Lächelns nicht erwehren konnte, und mit Recht. Denn die Canarien sind gar nicht weit von Madeira entfernt, kaum zweihundertundfünfzig Meilen; ein Abstand, der für einen Segler wie der Duncan wenig ausmacht.
    Am 31. August, Nachmittags um zwei Uhr, spazierten John Mangles und Paganel auf dem Hinterverdeck. Der Franzose befragte seinen Genossen lebhaft über Chili; plötzlich unterbrach ihn der Kapitän, und zeigte im Süden auf einen Punkt am Horizont.
    »Herr Paganel? sprach er.
    – Lieber Kapitän, erwiderte der Gelehrte.
    – Richten Sie doch Ihre Blicke dorthin. Sehen Sie nichts? …
    – Nichts.
    – Sie schauen nicht an die rechte Stelle. Nicht am Horizont ist’s, sondern darüber, in den Wolken.
    – In den Wolken? Ich mag suchen, wie ich will …
    – Sehen Sie, jetzt, am äußeren Ende des Bugspriet.
    – Ich sehe nichts.
    – Sie wollen nichts sehen. Wie dem auch sei, und sind wir auch noch vierzig Meilen entfernt, Sie verstehen mich, der Pic von

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