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Die Kinder Paxias

Die Kinder Paxias

Titel: Die Kinder Paxias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Feder
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entdeckte Saya zuerst. Unbewaffnet, aber auf den ersten Blick auch unverletzt, schritt sie auf die Schmiede des Dorfes zu, die gerade noch zwischen den Bäumen zu erkennen war.
    „Ich werde zu ihr gehen.“
    Ihr Entschluss wurde von Arn und Cecil geteilt. Gareth unterstützte sie mit ruhigem Verständnis.
    „Geht und kümmert euch um eure Gefährtin. Sie weiß es noch nicht, aber sie braucht Freunde wie euch.
    Bitte verzeiht, dass ich euch nicht begleite, aber Sanjo benötigt Ruhe. Ich werde sie in ihre Gemächer bringen und dann veranlassen, dass die Dorfbewohner helfen, das Schlachtfeld zu räumen.
    Wir haben, so glaube ich, vorerst genug Schrecken gesehen.“
     
     
    Sie fanden Saya beim Schmieden eines silbernen Reifs.
    Ein tiefer Schnitt um ihren Unterarm bewies, dass er aus ihrem eigenen Blut gefertigt wurde. Sie ließ sich durch die Ankunft ihrer Gefährten nicht in ihrer Arbeit stören, blickte nur einmal kurz auf und nickte ihnen grüßend zu. Dies geschah mit einer Beiläufigkeit, die den vergangenen Tag und die letzten Stunden ihres Zweikampfes wie eine Illusion erscheinen ließen. Wäre da nicht das verlassene Dorf, ihr zerstörtes Kleid und die unzähligen Kratzspuren und Schnittwunden an ihrem Körper, die nun, da ihr Blut wieder flüssig durch ihre Adern rann, ebenfalls bluteten. Die zahlreichen Prellungen und kleineren Blessuren, zählte Kaeli dabei nicht einmal mit.
    Das Schweigen unter ihnen hielt an, aber es war nicht unbehaglich. Es hatte fast etwas Friedvolles, während sie Saya beobachteten, die mit routinierten Handgriffen den Schmuckreif herstellte, der offenbar den anderen beiden an ihren Oberarmen hinzugefügt werden sollte. Er war breiter und flacher als die anderen – entschieden auffälliger, mit einigen Runen verziert, deren Bedeutung keiner von ihnen verstand.
    In die Innenseite des Reifs ritzte sie ein einziges Wort. Satys.
    Mit der gleichen Sorgfalt, die sie der Herstellung gewidmet hatte, polierte sie ihn schließlich und zog ihn auf ihren Arm. Obwohl sie danach ihre Aufmerksamkeit auf die anderen richtete, hielt ihre Schweigsamkeit an.
    Arn trat langsam vor und betrachtete den Reif eingehend, die Flamme in seinen dunklen Augen flackerte voller Bedauern, als er sie ansah.
    „Mit deinem Verhalten – unabhängig davon, wie ehrenhaft und verantwortungsvoll du gehandelt hast – hast du dich selbst aus deiner Heimat, deinem Volk verbannt.“
    Seine leise Feststellung war eine Aufforderung zu einer Reaktion. Saya verstand ihn. Sie erwiderte seinen Blick frei von Schuldgefühlen, während sie erstaunlich gleichgültig die Schultern hob.
    „Damit magst du recht haben. Allerdings bin ich weder der einzige noch der wichtigste Verlust für mein Reich.
    Heute sind an einem einzigen Tag alle Krieger meines Volkes gefallen. Die Sternwächter werden Jahrhunderte brauchen, um sich von diesem Fehler zu erholen. Mich wird keiner von ihnen dabei vermissen.“
    Sayas reuelose Ruhe irritierte Kaeli, dennoch fasste sie Mut und legte ihre Hand auf Sayas kühlen Arm.
    „Es tut mir sehr leid, dass du gezwungen warst, einen deiner Angehörigen zu töten“, ihre weiche melodische Stimme veranlasste Saya zu einer kritischen Musterung. Ihre kriegerische Wachsamkeit, die noch nicht nachzulassen begonnen hatte, schien das kleine Wesen in sich schrumpfen zu lassen. Aber Kaeli wich dennoch nicht zurück.
    Schließlich zuckte Saya ein weiteres Mal die Schultern.
    „Es war nicht der erste“, mit dieser erschreckenden Antwort wandte sie sich ab und trat ins Freie. Die anderen blickten sich an und erkannten den gleichen ausdruckslosen Schock in den Mienen, den sie selbst empfanden.
    Zuviel Grauen war in der kurzen Zeit auf sie hereingestürzt, zu einer weiteren Erschütterung fühlten sie sich nicht mehr fähig. Ihre Geister hatten eine Art Nothalt erzwungen.
    Also imitierten sie Sayas Geste in fast komischer Verzweiflung und folgten der Gelehrten.
    Ein junger Mann näherte sich ihnen.
    Hochgewachsen, ein wenig blass, mit gerade so spitzen Ohren, dass die elfische Abstammung zu erraten war, war seine Herkunft unschwer zu erkennen. Waren seine Haare auch schwarz und zottelig kurz, statt lang und glänzend braun, so betrachtete er sie doch aus Gareth tiefgrünen Augen. Seine nächsten Worte bestätigten ihre Ahnungen.
    „Seid gegrüßt.
    Ich bin Lyle, der ältere Sohn von Gareth und Sanjo. Ich wurde auf die Such nach euch geschickt, da ihr sicher müde seid und euch ausruhen wollt.
    Wir haben zwei

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