Die Kinder Paxias
reagierte geistesgegenwärtig.
Ihr Rücken bestand nur noch aus Schmerz, als sie gegen die Wand geschleudert wurde. Ihre Kämpfernatur brauste auf. Mordlustig sprang sie auf ihre Beine, bereit, sich abermals auf ihren Gegner zu stürzen.
Die Flammen in ihrem Unterschenkel raubten ihr beinahe den Verstand. Erschrocken entfuhr ihr ein peinvoller Laut.
Sie wäre in sich zusammengesunken, wäre der Fremde nicht vor ihr aufgetaucht und hätte sie hochgenommen. Es gab kaum ein wirkungsvolles Wehren, ihre Schmerzen lähmten sie zu sehr. Auch ihre Kampflust fand keine Gelegenheit. Wieder im Bett, wollte sie zwar sofort ihren Angriff erneut aufnehmen, aber diesmal war der Fremde vorbereitet.
Es half kein Schlagen, kein Winden, er setzte sich einfach auf sie, ihre Arme über dem Kopf fixierend. Auch ihre wütenden Schreie erstickte er sofort, indem er seine Hand auf ihren Mund legte. Das einzige, was sie noch zu tun vermochte war, ihn voller Hass und Wut anzusehen.
Doch sie war überrascht, in seinem Blick nichts dergleichen vorzufinden. Im Gegenteil, er schien eher neugierig, ein wenig erstaunt und auch sehr erschöpft. Eine ganze Zeitlang starrten sie sich in verschiedenen Stadien der Abschätzung an, ohne dass sich ihre aggressive Haltung änderte.
„Verstehen wir uns?“, fragte er schließlich mit einer für einen Mann nicht sehr dunklen Stimme. Dabei lockerte er seinen Griff gerade genug, um ihr ein Nicken zu ermöglichen.
Sie reagierte nicht, glaubte so etwas wie Enttäuschung in seiner Miene zu erkennen, während er ergeben aufseufzte.
„Das dachte ich mir fast. Wie kann ich dir jetzt bloß beibringen, dass du hier nichts zu befürchten hast? Dass du hier in Sicherheit bist?
Ich will dir nicht wehtun, wenn du mich nicht dazu zwingst.“
Sie entspannte sich merklich unter ihm. Misstrauen mischte sich in ihren Blick, den Hass ein wenig mildernd.
Er schrieb dies dem beruhigenden Klang seiner Stimme zu und beeilte sich fortzufahren.
Alles war besser als eine Fortsetzung des Kampfes mit ihr. Sie musste unglaubliche Schmerzen leiden, er hoffte inständig, ihr nicht noch mehr davon zuzufügen, während er sie im Bett festhielt.
Aus diesem Grund hatte er vor ihrem Kampf nur ihre Hände ruhig gehalten.
Bei allen guten Mächten Paxias, niemals hätte er gedacht, dass noch so viel Kraft in ihr steckte. Colias Kräutermixtur hätte sie nicht nur sechs Stunden schlafen lassen sollen, sondern für diese Zeit auch ihren Körper betäuben müssen. Nun waren gerade vier Stunden um, und sie war gefährlich wie ein wildes Raubtier. Ihr Angriff hätte ihm sicherlich sein Leben gekostet, wäre er nicht unsterblich und hätte sie nicht ein gebrochenes Bein.
Der Schmerz, der vor wenigen Momenten ihr schönes Gesicht verzerrt hatte, war ihm selbst fast körperlich spürbar gewesen, deswegen hatte er sie mit besonderer Vorsicht zurück ins Bett gebracht. Ungeachtet seines eigenen Zustandes.
Sie hatte ihn tatsächlich an seiner verwundbarsten Stelle getroffen. Er war nur mit Mühe einer Ohnmacht entgangen, und es war mehr ein Reflex gewesen, der ihn sie wegschleudern ließ.
Bei ihrem qualvollen Schrei, hatte er seinen eigenen Schmerz übergangen und ihr nur helfen wollen, sich nicht noch mehr zu verletzen.
Und nun, da er auf ihr saß, das äußerst schmerzhafte Pochen in seinem Schritt ignorierend, war er von dem Bestreben erfüllt, ihr ihre wahrscheinlich große Angst zu nehmen und ihn als Freund statt als Feind anzusehen.
„Mein Name ist Iain, ich...“
„Wo bin ich?“, unterbrach sie ihn aggressiv.
Es gab nichts Schlimmeres, als formeller Austausch, vor allem, wenn die Fronten weit davon entfernt waren, geklärt zu sein.
Ihre erniedrigende Lage trug auch nicht gerade dazu bei, ihre Stimmung zu heben und vorgeben zu können, ein friedfertiger Wächter zu sein. Leider ließ ihr der verlorene Kampf keine Wahl. Er zwang sie zu Verhandlungsbereitschaft.
Und Iain war mehr als erfreut, als ihre klangvolle Stimme ihn herrisch anfuhr. Auch wenn er seine Ansichten über ihre vermutete Angst schleunigst revidieren musste.
Das Wesen unter ihm, dessen angespannte Muskeln er an seinen Beinen deutlich spüren konnte, war eindeutig ein kriegerischer Geist mit einer Unerschrockenheit, von der selbst er sich noch eine gute Scheibe abschneiden konnte.
Er war voller Bewunderung und so erleichtert, dass sie eine Sprache besaßen, dass er ihre Frage ohne Zögern beantwortete.
„Du bist in der Himmelsburg, ich selbst habe
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