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Die Kinder Paxias

Die Kinder Paxias

Titel: Die Kinder Paxias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Feder
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Löffeltieren verwechselt in Anbetracht der ständig größer werdenden Zahl eurer Brut. Man sollte meinen, ihr wollt dieses Reich zum Bersten bevölkern.“
    „Du lässt uns ja keine andere Möglichkeit. Deine Fortpflanzungsverweigerung verdoppelt unsere Arbeit“, konterte Lianna, bevor Drako eine heftige Reaktion entfliehen konnte und entspannte die Situation, ehe sie eine entscheidende Wendung erfuhr.
    Iain griente begeistert über die Schlagfertigkeit der unwiderstehlich anziehenden Herrschergattin mit der fehlenden Gebieterausstrahlung.
    Es war eine bekannte Tatsache, Lianna war das personifizierte Bild eines traditionellen Himmelswesens, glühende Verfechterin der überlieferten Werte vergangener Generationen und exzellentes Idol nachfolgender, junger Familiengründungen.
    Fruchtbarkeit und ihre ideale Nutzung war ein gelebtes Anliegen, dem sie seit einigen Jahren mit herausragendem Beispiel vorausging. Sieben komplikationsfreie Schwangerschaften und Geburten waren Fakt – so unglaublich es bei ihrer kleinen Statur erscheinen mochte. Alles an ihr war schmal und feingliedrig. Mit der Leichtigkeit ihrer Entbindungen hatte sie nicht nur ihren Mann oder Schwager in Erstaunen versetzt, selbst Colia versank bei jedem Mal in neue Fassungslosigkeit. Und nun erwartete sie bereits ihr achtes Kind.
    Nach Iains Rechnung mussten Drako und sie in der ganzen Zeit ihrer Ehe, die Zeit des Frühlingserwachens ohne Unterbrechung wirkungsvoll genutzt haben. Eine einzige Nacht im Jahr, in der die Himmelswesen – vermutlich auch viele andere Völker – nach einer Zeremonie, eine fruchtbare Vereinigung erleben konnten.
    Nicht weniger wichtig waren Lianna ihre Pflichten als Mutter, denen sie mit Leib und Seele nachkam. In ihren Kindern, nicht ihrem Amt ging sie uneingeschränkt auf, und Drako betete sie für diese wertvolle Eigenschaft an. Er hatte es sich vor vielen Jahren zu seiner Lebensaufgabe gemacht, ihr den Himmel zu Füßen zu legen, was bei Iain Verständnis und Anerkennung fand – meistens auch Unterstützung. Ihre natürliche Herzlichkeit, ihre klassische Welteinstellung und ihre Sanftmut, waren für jeden in ihrer Umgebung eine Aufforderung sie von tiefster Seele zu verwöhnen. Das Volk liebte sie.
    Sie war der Ausgleich der dunklen Gestalt Drakos, die zuweilen mehr als Respekt, sogar Angst einflößte. Sie zur Gattin zu wählen, war eine strategisch kluge Wahl des damals jungen Herrschers gewesen und brachte als Resultat Begeisterung und Akzeptanz des Kollektivs – wenn diese in der Realität auch nicht im Geringsten Drakos realen Motiven widerspiegelten. Er liebte und begehrte diese Frau seit ihrer Mädchenzeit, für ihn wäre sie jeden Kampf um Zustimmung wert gewesen. Und sie liebte ihn wieder - ungeachtet wie düster er in seiner Introvertiertheit und seiner Gestalt wirkte, wie ungewöhnlich für ein Himmelswesen, die eher den Lichtgestalten Iains und Liannas glichen. Und Iain liebte seine Schwägerin für diese Gegebenheit.
    Ihrem Wunsch, sich selbst der Fortpflanzung zu widmen hingegen, konnte und wollte er sich nicht beugen. Es war ein Bereich, den er bisher nicht zu diskutieren bereit war, bei dem, egal welcher Gesprächspartner, bei ihm auf eine undurchdringliche Blockade stieß. So auch an diesem Tag.
    Aber er war diplomatisch genug, jeglichen Stachel zu vermeiden.
    „Gut pariert. Das wird wahrscheinlich für alle Zeit ein Streitthema zwischen euch, dem Volk und mir sein.“
    „Es soll kein Thema für heute sein“, beendete Drako energisch das harmlose Geplänkel zwischen den beiden Angehörigen, den Ernst in das Familientreffen zurückfordernd.
    „Also was ist an der lächerlichen Geschichte mit diesem Dämon Wahrheit?“
    „Deiner Begrifflichkeit zufolge, vermute ich Janos hinter den Anschuldigungen.“
    Für diese Kombinatorik erntete Iain nur einen trockenen Kommentar als Reaktion.
    „Kluger Junge.“
    „Wie, wenn es mir zu fragen erlaubt ist, war denn sein Bericht verfasst?“
    „Ich erwartete, dass du ihn ausreichend kennst, um dir selbst seine Interpretation eines offenbar gestern erfolgten Ereignisses zusammenzureimen.“
    „Drako, mach die Angelegenheit nicht komplizierter als sie ist“, mischte sich Lianna vorwurfsvoll ein, einen strafenden Blick aufsetzend, der Iain ein breites Grinsen entlockte und den mächtigen Herrscher unglaublicherweise zum Nachgeben zwang. Aber es war dann ebenfalls sie, die Iain Rede und Antwort stand.
    „Er war uns auf den Fersen, sobald wir wieder

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