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Die Kinder von Alpha Centauri

Die Kinder von Alpha Centauri

Titel: Die Kinder von Alpha Centauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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begriffen hatte.
Die Welt, die sie so empfand, war die Welt, die sie nicht hatte zwingen können,
sich ihr anzupassen. Chiron war eine Welt voller Individualisten, die man nie
zur Anpassung würde zwingen können und die nur so genommen werden wollten, wie
sie waren, oder in Ruhe gelassen zu werden wünschten. Jeder Mann der Kompanie
war längst Chironer gewesen, bevor man Alpha Centauri erreicht hatte, viele
schon auf der Erde. Die höchste Anerkennung, die ein Chironer zu bieten hatte,
war Respekt, und diese Chironer bezeugten ihm ihre Achtung, weil sie da waren.
Ihr Respekt bedeutete mehr als Orden, Belobigungen und Beförderungen, und
Sirocco erlaubte sich einen Augenblick lang ein Gefühl des Stolzes. Er wußte
sehr genau, daß die Kompanie D zum letztenmal formell angetreten war,
gleichgültig, wie ihr Unternehmen enden würde.
    »Also gut«, sagte er. »Stanislau hat seinen Vorhang gehabt. Nun wieder
zur Sache. Als erstes noch einmal kurz die wesentlichen Punkte. Das Hauptziel
ist, in das Kom-Zentrum zu gelangen und es abzusperren, während die Sendung
läuft, es dann zu halten und zu hoffen, daß die Armee rasch genug reagiert, um
uns von dem Druck zu befreien. Okay?« Es gab keine Fragen, und Sirocco sprach
weiter. »Das große Risiko besteht darin, daß SD-Verstärkung von unten
heraufgebracht wird. Wenn es dazu kommt, werden sie am Modul Vandenberg
andocken müssen, und deshalb haben wir Armley Leute dort, um sie aufzuhalten.
Was machen Sie, wenn Sie sie nicht aufhalten können, Mike?« fragte Sirocco mit
einem Blick auf die erste Sitzreihe.
    »Die Schleusen sprengen, aufteilen in zwei Gruppen und zurückziehen zu
den Ausgängen an den Modul-Drehpunkten«, erwiderte Armley.
    »Gut. Das andere - ja, Frage?«
    »Sie könnten mit Fähren an den Luken des Kampfmoduls andocken und durch
die Spindel kommen«, erklärte jemand.
    »Ja, dazu wollte ich eben etwas sagen«, gab Sirocco zurück. Er hob den Kopf,
um die ganze Versammlung anzusprechen. »Wie Velaren eben sagte, könnten sie
durch Kampfmodul und Bug anrücken. Das Kampfmodul ist das Hauptproblem. Es
wird auf jeden Fall am stärksten besetzt sein, und vom Rest des Schiffes führt
nur ein Weg hindurch. Wir greifen dort also nur dann direkt an, wenn alles
andere scheitert. Wir haben Steve für die Nähe des Bugs mit der stärksten
Abteilung vorgesehen, um den Zugangsweg abzuschneiden. Steve hat die Aufgabe,
zu verhindern, daß der SD herauskann, und, noch wichtiger, dafür zu sorgen, daß
Sterm und seine Leute nicht hineinkönnen, wenn alles gutgeht und sie einsehen,
daß sie das Schiff nicht halten können. Was wir um jeden Preis verhindern
müssen, ist, daß Sterm und Stormbel hineinkommen und das Modul abtrennen, um
damit nicht nur den Planeten, sondern auch den Rest der »Mayflower II« zu
bedrohen. Ja, Simmons?«
    »Es könnte sich auch ohne Sterm vom Schiff lösen.«
    »Das Risiko müssen wir eingehen«, gestand Sirocco. »Sterm wird kaum
Befehl geben, auf den Rest des Schiffes zu schießen, wenn er da selber sitzt.«
    »Und was machen wir, wenn Sterm von außen in das Kampfmodul gelangt?«
fragte eine andere Stimme. »Es gibt Stellen genug, wo er eine Fähre oder einen
Transporter nehmen kann, nicht nur Vandenberg. Er braucht nur zwei Meilen zu
überwinden. Eine Planetenfähre ist gar nicht notwendig.«
    Sirocco zögerte, dann nickte er widerstrebend.
    »Wenn das passiert, muß Steves Abteilung versuchen, vom Bug her
einzudringen und im Inneren das Kommando zu übernehmen. Aber das ist, wie
gesagt, nur für den äußersten Fall gedacht.« Er blickte hinüber zu Colman, der
schwerfällig nickte.
    »Und wenn wir ein paar Leute in Raumanzügen hinausschicken, um das
Heckteil des Kampfmoduls abzusprengen?« meinte Carson aus der zweiten Reihe.
    »Damit befassen wir uns noch. Das hängt davon ab, wie viele Leute Steve
erübrigen kann. Wenn Bret nach der Sendung vom Columbia District herüberkommen
könnte, sähe das vielleicht . . .« Siroccos Stimme verklang, und sein Mund
blieb offen stehen, während er ungläubig auf eine Tür an der Rückwand starrte.
Die anderen wandten die Köpfe um. Gemurmel, halblaute Ausrufe und spöttische
Bemerkungen wurden laut.
    Swyley trat in den Saal und blieb stehen, um die Szene durch seine dicken
Brillengläser zu betrachten, das dickliche Gesicht wie gewohnt ohne Ausdruck.
Driscoll war bei ihm, und hinter den beiden kamen noch mehr Männer herein.
Siroccos Lider zuckten. Er schluckte krampfhaft, als die Neuankömmlinge

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