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Die Kinder von Alpha Centauri

Die Kinder von Alpha Centauri

Titel: Die Kinder von Alpha Centauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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Stormbel gab ein Codewort in das Terminal ein, um den Status zu
aktualisieren, der bereits in einem extrem geschützten Computer im Comzentrum,
das sich in einer tieferen Ebene des Columbia Districts befand, ablief.
    Ungefähr im selben Augenblick verwandelten sich im Speicher eines weniger
stark geschützten Logistikcomputers im selben Stockwerk die Dienstanweisungen
für Kompanie C auf geheimnisvolle Weise in Bezugnahmen auf Kompanie D.
Gleichzeitig verwandelten sich die Befehle für Kompanie D, bis auf weiteres in
der Kaserne zu verbleiben, in Befehle für Kompanie C. Zehn Minuten später
machte ein gehetzter Schreiber in Phönix Captain Blakeney von Kompanie C auf
die Änderung aufmerksam. Blakeney, weit davon entfernt, sie in Frage zu
stellen, wies den Schreiber an, eine Bestätigung einzugeben, und legte sich
dankbar wieder ins Bett. Im Logistikcomputer auf der »Mayflower II« wurde ein
Befehl, der dort eigentlich nichts zu suchen hatte, durch den Eingang
ausgelöst, tastete die Meldung ab, erkannte die Verbindung mit einem
Originalcode für Kompanie C und löschte die Bestätigung.
     
    36
     
    Am frühen Abend erschien Sirocco in der Transportleitstelle des
Stutzpunktes, um mitzuteilen, daß, wie angeordnet, Kompanie D zum Abflug
angetreten sei. Die Kapazität war seit dem Morgen eingeplant, und der
zuständige Mann tat nicht mehr, als sich vom Computer die Änderung bestätigen
zu lassen; ihm war es gleichgültig, welche Kompanie nach oben befördert werden
sollte, solange es nicht mehr Leute waren als angekündigt. Eine Stunde später
marschierte die Einheit zur Fähre. Nach dem Verlassen des Andockbereichs im
Modul Vandenberg verteilten sie sich unauffällig auf ihre verschiedenen
Einsatzorte an Bord der »Mayflower II«. Schnelligkeit war jetzt vorrangig, weil
es nur eine bestimmte Zeit dauern konnte, bis jemand dahinterkam, daß eine
Einsatzeinheit von der Oberfläche nicht dort aufgetaucht war, wo sie hingehörte.
    Die für den Columbia District vorgesehene Abteilung löste sich in kleine
Gruppen auf, die an verschiedenen Stellen und in kurzen Zeitabständen
hintereinander aus der Ring-Transitröhre kamen. Colman, Hanlon und Driscoll
stiegen zusammen mit Lechat aus, der sich verkleidet hatte, da er auf Sterms
Fahndungsliste sicherlich immer noch weit oben stand. Sie trafen sich ein paar
Minuten später mit Carson und drei anderen und gingen auf Umwegen zum
Restaurant »Francoise«, das in einer öffentlich zugänglichen Ebene unter dem
Regierungskomplex lag.
    Alle Zugänge zum Regierungsviertel selbst waren bewacht. Sirocco hatte
vorgeschlagen, einen Zug in SD-Uniformen zu stecken, Lechat und Celia unverhüllt
zum Haupteingang zu eskortieren und sie als Gefangene auszugeben. Malloy hatte
sich mit der Begründung dagegen ausgesprochen, daß der Täuschungsversuch den
Sicherheitsprozeduren beim SD niemals standhalten könne. Lechat war auf eine
andere, weniger dramatische Methode verfallen. Als Stammgast im »Francoise«
über viele Jahre hinweg war er mit dem Geschäftsführer gut befreundet und hatte
nach Schließung des Lokals mit dem Personal oft lange bis in die Nacht hinein
politisch diskutiert. Sie kannten Lechat alle, und er war überzeugt davon,
sich auf sie verlassen zu können. Die Küchenanlagen in der Ebene darüber, die
das Lokal versorgten, bedienten auch die Personalkantine im Regierungsviertel
darüber, wie er betont hatte. Es mußte Lastenaufzüge geben, Wäscheschächte,
Abfallkanäle - irgendeine Verbindung zu den rückwärtigen Räumen im
»Francoise«.
    Der Trupp erreichte den wenig benutzten Durchgang hinter dem Lokal und
den benachbarten Unternehmen, und die Soldaten warteten im Schatten der
umliegenden Eingänge und Treppen, während Lechat leise an die Hintertür des
Lokals klopfte. Nach einigen Sekunden ging die Tür auf, und Lechat verschwand
im Inneren. Einige Minuten später ging die Tür erneut auf, Lechat spähte
hinaus, blickte nach links und rechts und nach oben und winkte die anderen
hastig hinein.
    In einem abgelegenen Flügel hoch oben in einem der Türme des
Regierungsviertels pfiff ein Steward in weißer Jacke, der in seiner Jugend aus
London nach Amerika ausgewandert und durch einen Computerfehler für die Mission
ausgewählt worden war, tonlos durch die Zähne, während er einen metallenen
Servierwagen mit Schmutzgeschirr zu den Räumen schob, von denen aus die Konferenzen,
Sitzungen und anderen Funktionen in diesem Teil des Komplexes mit Essen und
Erfrischungen

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