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Die Kinder von Alpha Centauri

Die Kinder von Alpha Centauri

Titel: Die Kinder von Alpha Centauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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Ähnliches gewesen?«
    »Ich sage, es ist sehr wahrscheinlich. Was eine Phasenumwandlung
auslöst, ist eine Konzentration von Energie - Energiedichte - wie an einem
Streichholzkopf. Deshalb könnten der Knall und alles, was danach kam, die
Folge einer Energiekonzentration gewesen sein, die, aus welchem Grund auch
immer, in einem Zustand stattfand, der von qualitativ anderen Gesetzen
beherrscht wurde, von deren Existenz wir erst zu ahnen beginnen. Und damit
befassen sich meine Untersuchungen.«
    Wieder blitzten Sterne, dann waren sie in Idaho, einem der beiden festen
Module, von denen die Hauptstützarme der Spindel getragen wurden. Das Innere
war ein Gewirr von offenen und umschlossenen Räumen, von Metallwänden und
Stahlgerüsten, Tanks, Röhren, Tunnels und Maschinen. Sie hielten kurz, um neue
Fahrgäste aufzunehmen, die vermutlich mit den Radialfähren von der Spindel
gekommen waren. Dann setzte die Kapsel sich wieder in Bewegung.
    »Das könnte Möglichkeiten eröffnen, vor denen einem geradezu schwindlig
wird«, fuhr Pernak fort. »Nehmen wir zum Beispiel an, daß wir dahin gelangen
könnten, diese Gesetze zu verstehen und in kleinem Maßstab selbst
Konzentrationen zu erzeugen, um Energie aus einem ... nennen wir es
Hyperuniversum ... in unser eigenes All zu leiten - mit anderen Worten, kleine
»Urknalle« zu erzeugen, Weiße Löcher in Miniatur. Stell dir vor, was das für
eine Energiequelle wäre. Die Kernfusion würde daneben zu einem Feuerwerkskörper
schrumpfen.« Pernak wedelte mit den Händen. »Und wie wäre es damit, Jay? Es
könnte sich herausstellen, daß wir in Lagen auf einem Gefälle zwischen einer
Art Hyperquelle leben, die Masse-Energie in unser Universum sendet, und einer
Art Hyperablauf, der sie wieder wegnimmt - etwa Schwarze Löcher. Wenn das so
wäre, ist das Universum vielleicht gar kein geschlossenes thermodynamisches
System. Die Untergangsprophezeiungen, wonach eines Tages alles erstarren muß,
könnten dann glatter Unsinn sein, weil das zweite Gesetz der Thermodynamik nur
für geschlossene Systeme gilt. Mit anderen Worten: Wir könnten dahinterkommen,
daß wir Flammenwesen sind, die in einer Streichholzfabrik leben.«
    Inzwischen hatte die Kapsel das Jersey-Modul erreicht und wurde
langsamer, als sie sich dem von Jay angegebenen Ziel näherte. Die
Maschinenhallen und andere dem öffentlichen Gebrauch zugängliche Einrichtungen
lagen auf der Vorderseite der wichtigen Produktions- und Herstellungsstätten,
und Jay ging voran zwischen Verwaltungsbüros und auf Galerien durch lärmende
Umgebung, wo es nach Öl und heißem Metall roch, zu einer großen stählernen
Doppeltür. Eine kleinere Seitentür führte sie zu einem Anmeldeschalter mit
Glastrennwand, hinter der ein Hausmeister und ein Wachmann an einem
zerkratzten, verbeulten Stahlschreibtisch Karten spielten. Der Hausmeister
stand auf und schlurfte heran, als Jay und Pernak auftauchten. Jay zeigte einen
Schulausweis vor, der ihn zur freien Benutzung der Anlagen berechtigte. Der
Hausmeister schob den Ausweis in ein Terminal und gab sie zusammen mit einer
Marke zurück, auf die man im Inneren bei der Werkstatt Gerät erhielt.
    »Hier ist etwas für Sie«, sagte der Hausmeister, als Jay sich abwandte.
Er griff unter die Theke und zog eine kleine Pappschachtel hervor, auf der
Jays Name stand.
    Stirnrunzelnd riß Jay das Klebeband ab und öffnete die Schachtel. Sie
enthielt eine Schicht Schaumstoff und einen zusammengefalteten Zettel. Unter
dem Schaumstoff lag eingebettet in winzige Vertiefungen ein kompletter Satz
Bauteile für die Schieber der Hochdruckzylinder, geschliffen, poliert,
funkelnd. Auf dem Zettel stand: Jay.
    ich dachte, da könntest du Hilfe gebrauchen, deshalb habe ich
    sie gestern nacht gemacht. Wenn ich richtig sehe, ist es für dich
    vielleicht ein bißchen schwierig geworden. Es hat keinen Sinn, Leute
aufzuregen, die es nicht böse meinen. Glaub mir, er ist gar nicht so übel.
    Steve
    Jays Lider zuckten. Er hob den Kopf und sah, daß Pernak ihn neugierig
beobachtete. Einen Augenblick lang fühlte er sich schuldbewußt und um eine
Erklärung verlegen, die angebracht erschien.
    »Bernard hat mir davon erzählt«, sagte Pernak, bevor Jay etwas erklären
konnte. »Ich vermute, er steht zur Zeit stark unter
Druck. Denk dir also nicht zuviel dabei.« Er starrte in die Schachtel, die Jay
in der Hand hielt. »Ich sehe nichts - überhaupt nichts. Komm, Jay, sehen wir
uns deine Lok an.«
     
    5
     
    Chiron hatte einen Durchmesser

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