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Die Kinder von Alpha Centauri

Die Kinder von Alpha Centauri

Titel: Die Kinder von Alpha Centauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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Tony Driscoll heute abend eigentlich?« fragte Paula und richtete
sich auf, um den Blick über das Gedränge an der Bar gleiten zu lassen. »Ich sehe
ihn nirgends.«
    »Gib dir keine Mühe«, sagte Colman. »Er hat Spätdienst.«
    »Gebt ihr denen eigentlich nie frei? « erkundigte sich Terry bei Sirocco.
    »Irgend jemand muß Dienst tun. Er ist an der Reihe. Er kann das so gut
wie irgendein anderer.«
    »Na bitte - ich bin heute abend frei«, sagte Paula und warf Hanlon einen
aufmunternden Blick zu.
    Bret Hanlon hob abwehrend die Hand, eine rosige, fleischige Hand mit
einem dünnen Flaum goldener Haare auf dem Rücken, von der Art, die den Eindruck
erweckte, Kokosnüsse knacken zu können. Sie paßte zu dem kräftigen, stämmigen
Körperbau, der gesunden Gesichtsfarbe und den durchdringenden blauen Augen, die
seine irische Abstammung verrieten.
    »Schau nicht mich an«, sagte er. »Ich bin unter Vertrag, alles ganz
regulär und achtbar. Das ist der Bursche, dem du schöne
Augen machen mußt.« Er nickte in Richtung Colman und grinste boshaft.
    »Tut ihm auch gut«, erklärte Sirocco. »Dann wird er vielleicht Ingenieur.
Aber Sie werden es schwer haben. Er hält sich zurück, bis er weiß, was auf
Chiron geboten wird.«
    »Ich wußte gar nicht, daß du auf kleine Mädchen scharf bist, Steve«,
neckte Anita. »Du scheinst gar nicht der Typ dafür zu sein.«
    Hanlon brüllte los und hieb sich auf den Schenkel.
    »Ganz falsch«, widersprach Colman. »Es sind gar nicht die Kleinen.« Er
riß mit gespielter Lüsternheit die Augen auf und grinste. »Stellt euch auch mal
die vielen Großmütter vor.«
    Terry und Paula lachten.
    Obwohl Colman auf die Stimmung einging und einen Witz aus der Situation
machte, spürte er einen Stich der Gereiztheit. Er wußte selbst nicht recht,
warum. Anitas spöttische Bemerkung entsprach der allgemeinen Ansicht, aber die
angedeutete Vorstellung eines Planeten, bevölkert von Kindern, war offenkundig
lächerlich; die erste Generation Chironer würde bald fünfzig sein. Er mochte
es nicht, wenn die Leute Dummheiten hörten und wieder von sich gaben, ohne
dazwischen einen Gedanken an den Sinn verschwendet zu haben. Anita war ein
hübsches Mädchen und nicht dumm. Sie hatte so etwas nicht nötig. Dann fiel ihm
ein, daß er das Ganze vielleicht zu ernst nahm. Hatte er es eben nicht genauso
gemacht?
    »Feine Großmütter!« rief Terry. »Hat jemand heute die Nachrichten
gesehen? Irgendein Wissenschaftler glaubt, die Chironer würden möglicherweise
Bomben bauen. Ein Interview mit Kalens gab es auch. Er sagte, wir dürften
einfach nicht davon ausgehen, daß man da unten völlig rational ist.«
    »Du meinst doch nicht, daß es zu einem Kampf kommen wird, oder?« fragte
Paula.
    »Das habe ich nicht gesagt. Aber es sind merkwürdige Leute ... sehr
zurückhaltend. Sie geben keine offenen Antworten.«
    »Man kann nicht einfach davon ausgehen, daß sie die ganze Situation
genauso sehen wie alle anderen«, meinte Anita. »Sie können eigentlich nichts
dafür, weil sie nicht die richtige Herkunft haben und so, aber es wäre
trotzdem dumm, Risiken einzugehen.«
    »Das hat ja wohl seinen Sinn«, bestätigte Paula abwesend.
    »Glauben Sie, daß sie Ärger machen könnten, Chef?« fragte Stanislau und
sah Sirocco an.
    Sirocco zog die Schultern hoch.
    »Keine Ahnung. Ich würde mir den Kopf darüber nicht weiter zerbrechen.
Wenn ihr euch an Steve und Bret haltet und das macht, was sie sagen, kommt ihr
gut durch.« Obwohl sie sich nicht als Frontveteranen bezeichnen konnten,
gehörten Colman und Hanlon zu den wenigen regulären Soldaten der Mission, die
Fronterfahrung hatten. Sie hatten gemeinsam in der Rekrutenzeit bei einer
amerikanischen Expeditionseinheit gedient, die zusammen mit den Südafrikanern
im Transvaal 2059 gekämpft hatte, ein Jahr, bevor sie sich freiwillig zur
»Mayflower II« meldeten. Das verlieh ihnen eine gewisse Aura, vor allem bei den
jüngeren Soldaten, die im Verlauf der Reise erwachsen geworden, manchmal geboren
waren, und sich gemeldet hatten.
    »Ich glaube, alles geht gut, wenn Kalens gewählt wird«, erklärte Terry.
»Er hat heute abend gesagt, wenn die Chironer eine Armee aufgebaut hätten, wäre
das vermutlich sogar gut, weil wir uns dann Zeit und Mühe sparten, ihnen zu
zeigen, wie so etwas vor sich geht. Was wir tun müssen, ist, ihnen zu zeigen,
daß wir auf ihrer Seite stehen, und uns zusammentun, bevor die Pagode kommt.«
Das Sternenschiff der OAF war anders konstruiert als

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